Der Chancen-Check: Welche Bielefelder Politiker ziehen in den Bundestag ein?

Bielefeld. Geht es nach dem Portal &bdquo;election.de“, macht im Bundestagswahlkreis Bielefeld-Werther am kommenden Sonntag die CDU-Kandidatin Katharina Kotulla das Rennen. Nach den Berechnungen des Portals liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Unionsfrau das Direktmandat gewinnt, bei 70 Prozent. Wiebke Esdar (SPD) hat danach eine 22-Prozent-Chance. Die Grüne Britta Haßelmann wäre mit acht Prozent Außenseiterin. &bdquo;Election.de“ arbeitet mit einem datengestützten Projektionsmodell, bei dem aktuelle Umfrageergebnisse mit früheren Wahlresultaten in Verbindung gesetzt werden, und gilt als seriös. Trost für Wiebke Esdar: Bei der Bundestagswahl 2020 sah &bdquo;election.de“ ebenfalls ihre damalige CDU-Mitbewerberin Angelika Westerwelle, allerdings deutlich knapper, vorn, und gewonnen hat am Ende die Sozialdemokratin. Bundestagswahl 2025 in Bielefeld: Hier finden Sie am Wahlabend alle Ergebnisse Wahlrechtsreform Aber ganz so einfach wird es diesmal nicht. Der Grund ist die Wahlrechtsreform. Der Bundestag soll von derzeit 733 Sitzen auf 630 verkleinert werden. Das bedeutet, dass nicht mehr jeder, der in seinem Wahlkreis die Erststimmenmehrheit holt, auch in den Bundestag kommt. Entscheidend ist dann die Höhe des Erststimmenanteils. So kann es sein, dass erst spät in der Wahlnacht feststehen wird, wer es direkt geschafft hat. Die Chancen, welche Bielefelderinnen und Bielefelder gute Aussichten haben, im neuen Bundestag Sitz und Stimme zu haben, bemessen sich also nicht nur nach dem Erststimmen-Ergebnis, das für das Direktmandat mitentscheidend ist. Wichtig sind auch die Listenplätze, auf denen die Bewerber rangieren. Entsprechend fällt der Chancen-Check aus. Zum Thema: Bielefelder Kleinparteien: Kandidatin will Grenzzaun um OWL – ist das ihr Ernst? Britta Haßelmann/Grüne(100 Prozent) Die Grüne Britta Haßelmann ist sicher drin. Die Fraktionsvorsitzende im Bundestag steht auf Platz 1 der NRW-Landesliste und muss sich keine Sorgen um den Wiedereinzug ins Parlament machen. 2020 hatte Haßelmann 21,8 Prozent der Erststimmen geholt, die Partei kam in Bielefeld auf Platz 2 bei den Zweitstimmen, rangierte noch vor der CDU. Maximilian Kneller/AfD (95 Prozent) Die AfD müsste schon ein Ergebnis erzielen, das deutlich unter dem der aktuellen Umfragen läge, um zu verhindern, dass der stellvertretende AfD-Kreisvorsitzende Maximilian Kneller in den Bundestag kommt. Er steht auf Platz 15 der Landesliste, und dieser Rang ist so gut wie sicher. Wiebke Esdar/SPD (80 Prozent) 2021 kam Wiebke Esdar auf 30 Prozent Erststimmen und lag mit deutlichem Vorsprung vor ihrer direkten Konkurrentin Angelika Westerwelle (CDU, 22,3 Prozent). Auf Bezirksebene hat sie diesmal auf einen Listenplatz verzichtet, auf der Landesliste steht sie jetzt auf Rang 12. Das ist eine relativ gute Position, selbst, wenn die SPD bundesweit bei 15 Prozent verharren sollte. Ein Unsicherheitsfaktor ist aber die Zahl der Direktmandate, die sich die Partei vor allem in ihrer &bdquo;Herzkammer“, dem Ruhrgebiet, erhofft. Esdar gibt sich kämpferisch, will in Bielefeld wieder die Nummer eins mit einem so guten Ergebnis werden, dass es für Berlin reicht. Katharina Kotulla/CDU (80 Prozent) Da könnte ihr die Newcomerin Katharina Kotulla einen Strich durch die Rechnung machen. Sie setzt vor allem auf den guten Lauf, den ihre Partei aktuell in den Umfragen hat und der auch zu der positiven Bewertung bei &bdquo;election.de“ geführt hat. Aber auch bei Kotulla hängt alles an den neuen Regeln der Wahlrechtsreform. Für sie muss es mit einem deutlichen Vorsprung direkt klappen. Ihr Listenplatz dürfte sie aller Voraussicht nach nicht nach Berlin führen. Rang 25 in NRW reicht dafür nicht aus. Die übrigen Fünf (0 Prozent) Nein, weder Gregor vom Braucke (FDP) noch Onur Ocak (Die Linke) haben realistische Aussichten, einen Sitz im Bundestag zu ergattern. Auch Lena Oberbäumer (Die Partei), Luis Aaron Wulfert (Volt) und Birte Döpke (Gerechtigkeitspartei) kämpfen eher für die Ehre. Für ihre Parteien ist es dennoch enorm wichtig, dass sie antreten. Sie alle zeigen Präsenz, um deren Zweitstimmenanteile möglichst wachsen zu lassen. Bei den Liberalen, die in den Umfragen um die fünf Prozent rangieren, kann das zur Überlebensfrage werden. Die Linke befindet sich in einem leichten Aufwind, scheint die Fünf-Prozent-Marke doch noch zu nehmen. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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