Bevölkerungsschutz In Bielefeld gibt es wieder Sirenenalarm

Bielefeld. In Zeiten mobiler Apps muten sie fast historisch an: Es gibt ab sofort wieder Sirenen in Bielefeld - Anlagen, die bei akuter Gefahr richtig laut werden. Bis Ende 2022 soll die Bevölkerung durch die elektronischen Sirenen vor Gefahren gewarnt werden können. &bdquo;Wir sehen die Notwendigkeit für Sirenen, um die Bürger zu wecken. Ihnen soll dadurch klar werden, dass sie für weitere Informationen das Radio anschalten müssen oder sich auf den lokalen Nachrichtenseiten informieren müssen", erklärte Feuerwehrchef Hans-Dieter Mühlenweg dazu schon 2019. Am 2. April 2020 machte der Hauptausschuss des Rates dafür den Weg frei. 114 dieser Heulgeräte werden nun installiert – damit werden etwa 95 Prozent des Stadtgebiets abgedeckt. Sirenen wird laut dem NRW-Innenministerium der so genannte &bdquo;Weckeffekt" zugeschrieben. "Gerade nachts sind im Normalfall der Fernseher und Radio ausgeschaltet und das Handy kann lautlos gestellt sein. Der Heulton einer Sirene ist davon unabhängig und wird Sie Tag und Nacht erreichen." Bis Anfang der 1990er Jahre gab es ein flächendeckendes Sirenennetz des Bundes, das ursprünglich die Bevölkerung vor möglichen Luftangriffen warnen sollte. "Viele Menschen kannten die dazugehörigen Warntöne, regelmäßige Probealarme gehörten vielerorts zum Alltag. Nach dem Ende des so genannten Kalten Krieges hat der Bund dieses Sirenennetz aufgegeben und den Kommunen zur Übernahme angeboten. Nur einige haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht, so dass viele Sirenen abgebaut wurden", heißt es. Im Ernstfall besser informiert &bdquo;Ziel ist es, die Bevölkerung für das Themenfeld 'Warnung' zu sensibilisieren und ihnen Informationen und Tipps zu geben, damit sie im Ernstfall richtig reagieren", nannte das Innenministerium NRW als Grund für die Wiedereinführung der Sirenen. Nach Erfahrungen mit Großbränden, Unwettern und anderen Großereignissen wolle das Land erreichen, dass die Bürger im Ernstfall besser informiert sind und sich selbst helfen können. Die Stadt hatte für das Konzept zwei Millionen Euro in den Jahren 2020 bis 2023 bereit gestellt. Kosten für Wartung, Strom und Updates Das Büro Bergmann Engeneering schlug seinerzeit vor, die 114 Sirenen vor allem auf öffentlichen Gebäuden aufzubauen. Das soll nun auch passieren. Nur an zehn Standorten sei es erforderlich, Privatgebäude zu nehmen.Die Planer rechnen mit einem Zeitraum von drei Jahren, bis das System steht. Priorität haben Standorte, in deren Umgebung Störfallbetriebe angesiedelt sind. Für Wartung, Stromversorgung und Update der Sirenen kalkuliert die Stadt rund 23.000 Euro im Jahr. Die Kosten für die Sirenen, Aufbau und Wartung liegen bei rund 1,4 Millionen Euro. Am Dienstag wurde die erste von 114 Sirenen aufgebaut.

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