Hoch gefährlicher Schulweg für dutzende Kinder

Bielefeld. Die Straße ist nicht breit. Wenn rechts und links des Wohngebietes am Böckmannsfeld Autos parken, wird es noch enger. Dutzende Schul- und Kitakinder nutzen den Weg täglich, der auch offiziell als Schulweg zur Grundschule Dreeker Heide führt – und zur Kita Matthias Claudius. Nun soll zwischen Böckmannsfeld, Buchenhof und Düsterfeld ein Baugebiet entstehen. Große Baufahrzeuge werden dann durch die Siedlung rollen. Das macht Eltern und Anwohnern Sorgen. In der Juni-Sitzung der Bezirksvertretung hat der zweifache Vater Markus Schrader einen Bürgerantrag gestellt. Darin heißt es: &bdquo;Die Baufahrzeuge gefährden den Schulweg unserer Kinder. Das Gefahrenpotenzial ist sehr hoch. Der Bauherr hat eine Verkehrssicherungspflicht zu leisten." Nicht zuletzt würden die Anwohner unter der Lärmbelastung leiden, die Folgekosten für kaputte Straßen seien nicht abzusehen. Eine Einbahnstraße lehnen die Anwohner ab. Lkw fahren Straßen kaputt Schrader beantragt die Einrichtung einer vorübergehenden Baustraße, die nördlich des Düsterfeldes an der Ackerkante verlaufen könnte. Die Einfahrt sei dann an der Spenger Straße. Die Politiker votierten mit großer Mehrheit gegen den Antrag, weil der Baustellenverkehr nur vorübergehend eine Belastung sei. Allerdings müsse der Investor die vom Schwerverkehr genutzten Straßen wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzen, wenn sie kaputt seien. Benni Stiesch (Linke) meint: &bdquo;Eine Baustraße durch die Landschaft wäre ein gewaltiger Eingriff in die Natur." Lediglich der FDP-Vertreter Bodo Holtkamp unterstützt das Vorhaben. Inzwischen hat sich auch die Grundschule Dreekerheide der Forderung nach einer provisorischen Straße außerhalb des Schulweges angeschlossen. &bdquo;Unser Ziel ist, dass die Kinder selbstständig zur Schule kommen können, mit dem Rad, Roller oder zu Fuß", betont Jörn Sander. Auch für die Fahrradprüfung sei das Böckmannsfeld gerne genutzt worden. &bdquo;Wenn die Straße zwei Jahre lang wegen Bauarbeiten nicht genutzt werden könnte, wäre das fatal", meint der Schulleiter. Kinder sollen ohne Elterntaxi zur Schule Eric Strathmann kann sich nicht vorstellen, seine Kinder künftig über die Beckendorfstraße zu schicken. &bdquo;Das wäre keine Alternative", sagt der Schulpflegschaftsvorsitzende. Wenn Kinder wegen der Gefahr an der viel befahrenen Straße begleitet werden müssten oder mit dem Elterntaxi kommen, würden sie ein Stück Selbstständigkeit verlieren. Nach dem Protest der Eltern beschäftigen sich jetzt auch die Politiker erneut mit dem Thema. Frank Strothmann (CDU) will den Bürgerantrag noch einmal prüfen lassen. Zurzeit werde der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan erstellt. Bevor die ersten Bagger anrollen, sei noch genügend Zeit. Schließlich sei nicht geplant, eine Teerdecke aufzutragen. Wenn alle Häuser fertig seien, könne der Boden für die Baustraße wieder abgefahren werden. Alleine wie hoch die Kosten seien und wer sie übernehmen soll, sei unklar. Metallplatten statt Schotter Bezirksbürgermeister Mike Bartels (SPD) geht davon aus, dass dies Aufgabe des Investors sei: &bdquo;Der lehnt das aber ab." Beteiligt werden müsse zudem der Landesbetrieb Straßen NRW, der die Baulast für die Spenger Straße habe und die Einfahrt genehmigen müsse. Für eine Schotterung des Weges sieht Bartels keine Chance: &bdquo;Das Umweltamt lehnt es ab. Das macht zu viel kaputt." Vielmehr schlägt der Bezirksbürgermeister zwei Zentimeter dicke Metallplatten vor, die anschließend leicht wieder entfernt werden könnten. Beispiele dafür gebe es im Kreis Herford. Der provisorische Weg könne am Anfang der Bauphase genutzt werden, wenn Bagger und große Baufahrzeuge anrücken würden. Handwerker-Bullis müssten dann wieder über Amboßstraße und Böckmannsfeld fahren. &bdquo;Ich denke, dass die schweren Arbeiten innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen sind", sagt Bartels. Probleme könne es jedoch wegen der Topographie der Landschaft geben: &bdquo;Das Umweltamt wird nicht genehmigen, dass die Böschung abgetragen wird." Nun soll es zunächst Gespräche mit dem Planungsbüro Hempel und Tacke geben.

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