Wo soll die Stadtbahn künftig fahren? So können Bielefelder mitentscheiden

Senne/Sennestadt. Wie wünschen sich die Bürger den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV), die Verlängerung der Stadtbahnlinie 1 quer durch den Bielefelder Süden plus die weiterführenden Buslinien? Was ist wirtschaftlich? Darum geht es im derzeitigen langen "Annäherungsprozess", wie ihn MoBiel-Geschäftsführer Martin Uekmann nennt. "Wir versuchen die Wünsche der Bürger zusammenzuführen mit dem, was machbar und förderfähig ist". Eine Verschlechterung des bestehenden ÖPNV werde es nicht geben, verspricht er, wohl aber eine komplette Neuordnung. Mit der Stadtbahn als Rückgrat, den Bussen als Zubringer plus "On-Demand-Verkehre" wie den Kleinbus Anton, den es schon in Sennestadt und Jöllenbeck gibt. 550 Bürger haben sich bisher beteiligt 550 Bürger haben sich an dem Annäherungsprozess im Juni/Juli auf der Stadtbahn-Internetseite beteiligt. Über eine Online-Karte konnten sie sich dort einklicken, wo sie ihre Ideen oder Anmerkungen eingeben wollten. 3.472 Website-Besucher gab es insgesamt, erläutert Cornelia Christian, die bei MoBiel den Bereich Verkehrsplanung leitet: So viele wären in einem Besprechungszimmer, Saal oder auf dem Wochenmarkt nie erreicht worden. Nahverkehrskonzept für Senne Für das künftige Nahverkehrskonzept in Senne haben die Planer alle Anmerkungen zu einer Variante zusammenführen können. Ab der heutigen Endhaltestelle wird die Linie 1, wie bekannt, über die Brackweder Straße geführt und damit die Buschkampsiedlung ans ÖPNV-Netz angebunden. Die Bewohner von Windelsbleiche und Windflöte erreichen über Zubringerbusse die Bahn-Haltestellen Buschkamp- oder Waterboerstraße. Ab Gütersloh fahren Busse über Windflöte und den Bahnhof Bielefeld-Senne bis zur Stadtbahn. Eine weitere Buslinie ist von Senne über den Bahnhof Windelsbleiche und Rütli bis nach Sieker vorgesehen. "Die genaue Umsetzung wird in der Detailplanung geprüft", sagt Léa Gauthier, die für das Projekt "Mobilitätslinie" verantwortlich ist. Trotz allen Neuheiten: "Alles bleibt erreichbar." Das gelte auch für Sennestadt. Nahverkehrskonzept für Sennestadt Dort sind die Planungen ungleich komplizierter. Denn hier gibt es für die Stadtbahn vier verschiedene Varianten, die alle von Argumenten der Bürger gestützt werden. Neben der Kreuzkirche - wo für die erste Variante Endstation ist - gibt es in den weiteren drei Varianten Endhaltepunkte Am Stadion, an der Württemberger Allee sowie an der Württemberger Allee plus einem Abzweig in die Travestraße bis Rheinallee. Buslinien verbinden die Stadtbahn mit einer ganzen Palette weiterer Ziele in Sennestadt Nord und Süd, in Heideblümchen, Dalbke, Eckardtsheim, Schloß Holte-Stukenbrock, Lipperreihe und Oerlinghausen. Hauptverknüpfungspunkt von Bussen und Stadtbahn ist stets die Haltestelle Kreuzkirche. Zwei durchgehende Linien verbinden Ziele in Sennestadt Nord und Süd. Gedacht wurde auch an eine verbesserte Anbindung des Bahnhofs Sennestadt, an eine neue Linie durchs Sennestädter Industriegebiet und an einen Bus von Stieghorst über Rheinallee und Kreuzkirche bis zum Bahnhof Sennestadt. Wie es weitergeht Nach diesem Planungskraftakt kommt nun die Detailbetrachtung für das Projekt. Auch hier sollen die Bürger wieder mitmischen: MoBiel hat auf der Internetseite der Mobilitätslinie https\:\/\/www\.mobiel\.de\/mobilitaetslinie\/ alle Ergebnisse und Infos in vier Filmen zusammengefasst. Dort können Interessierte erneut Anmerkungen, Wünsche oder eigene Ideen einbringen. Im Januar bietet MoBiel zudem telefonische Sprechstunden mit den Verkehrsplanern an. Die Termine sollen zeitnah veröffentlicht werden. Bis Mitte 2021 hoffen die Verkehrsbetriebe, aus der Detailbewertung eine einzige Variante herausgefiltert zu haben. Und setzen nun erst einmal auf eine erneute große Resonanz bei den Bürgern für, so Uekmann, dieses "Schlüsselprojekt" für ganz Bielefeld. Léa Gauthier: "Der weitere fachliche Austausch mit den Kenntnissen der Bürger vor Ort ist gefragt."

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