Außergewöhnliche Sitzordnung für Arminia-Fans in der Schüco-Arena

Bielefeld. Arminia und die Bayern trennen Lichtjahre. Eigentlich. In einem Punkt aber ist man sich nahe. Die Bayern-Bosse sitzen in Reihe nebeneinander – und auch die Fans des DSC sollen zu acht nebeneinander sitzen. Am Samstag, gegen Köln, im ersten Bundesligaheimspiel nach elf Jahren. Viele Klubs setzen auf das Schachbrettmuster, um die 20 Prozent zugelassener Fans in Coronazeiten zu platzieren, Arminia nicht. Für die Stadt, die das alles genehmigen musste und am Mittwoch, 12 Uhr, alles unterschrieb, ist das der richtige Weg. Krisenstabschef Ingo Nürnberger: &bdquo;Wir können es zulassen und Arminia es verantworten." Freie Reihen als Vorteil Der Abstand im Vergleich zu versetzt sitzenden Fans sei nur ungleich geringer, dafür aber bleibe bei diesem Modell immer eine Reihe frei. Vorteile: Die mobilen Caterer kommen so zu den Fans, der Ordnungsdienst hat Schneisen, die er benutzen kann – und muss ein Fan mal aufs Klo, steigt er nicht über 35 andere hinweg. Ansonsten gilt: Vier Eingänge, vier Zonen. Infos auf dem Ticket. Maskenpflicht bis zum Platz. Personalisierte Tickets mit Kontaktdaten für die Nachverfolgung. Die Bitte des DSC, rund ums Stadion Masken zu tragen. Und möglichst zu Fuß oder mit dem Rad zu kommen. Und Ungerechtigkeiten, Ärgernisse, Belastungen zu verzeihen. "Tag der Freude" Finanzchef Markus Rejek: &bdquo;Zu allererst ist der Samstag ein Tag der Freude in Bielefeld – und es ist ein Privileg, dass 5.460 Fans in die Schüco-Arena kommen können." Im Klub erlebe er diese Stimmung: &bdquo;Bundesliga? Wir alle freuen uns wie kleine Kinder." Ingo Nürnberger stellt klar: &bdquo;Bei sieben Neuinfektionen auf 100.000 Bielefelder pro Woche können wir das genehmigen." Sollte die Zahl steigen, eine Dynamik bekommen, sehe es vielleicht gegen die Bayern und Dortmund anders aus, aber auch da zähle nicht alleine die Zahl, sondern auch die Frage, woher Infektionen kommen. Fest stehe: Gehe es Richtung 35, werde es definitiv eng. Genauso bei Fehlverhalten am Samstag. "Sehr viele Wagen" Alle sehen sich gut vorbereitet, auch MoBiel. Sprecher Hans Sellmann weist darauf hin, dass die beiden verstärkten Stadtbahnlinien 3 und 4 zur Alm fahren – wegen der vier Eingänge. MoBiel plane so, wie sonst bei einem regulären Spiel mit drei- bis viermal mehr Fans. &bdquo;Es sind wirklich sehr viele Wagen unterwegs." Auch das Personal werde verstärkt. Die Maskenpflicht gelte natürlich. Er sagt aber auch: &bdquo;Es ist für uns natürlich auch das erste Mal, dass wir mit Fußballfans und Corona umgehen müssen." Montag werde der Samstag aufgearbeitet. Neben Alm und Bielefelder Westen sowie Bus und Bahn gibt es auch andere Orte, die bei Arminia-Heimspielen im Fokus stehen. Vor allem die Kneipen. Jubeltrinken, Frustsaufen, geselligen Abfeiern und Aufarbeiten des Spieles – das muss sein. Aber Achtung: Das Ordnungsamt ist im Einsatz. "Leider abweisen" In der &bdquo;Bar Celona" bereitet sich Georgios Koukiotis auf dieses &bdquo;Danach" vor, endlich kommen wieder Fans von der Alm. &bdquo;Ich hoffe auf gutes Wetter, dann können wir gut 450 Leute im Biergarten bewirten." Bei schlechtem Wetter werde es eng, an der Bar ist bei zehn Leuten Schluss. &bdquo;Früher, da war es hier brechend voll, kamen wir kaum durch, wo wir heute fast noch selbst Fußball spielen könnten, so viel freier Raum ist da”, sagt er. Er bedauert: &bdquo;Wenn es voll ist, werden wir die Fans leider an der Tür abweisen müssen." Ein anderer Kult-Ort ist &bdquo;Peterchens Einfahrt" direkt an der Alm an der Melanchthonstraße. Peter Krieg schenkt hier im Vorgarten Getränke aus, hier wird geklönt, gelacht, fabuliert. &bdquo;Die Leute vermissen das", sagt Krieg, &bdquo;aber ich mache das nicht mehr, bis es einen Impfstoff gibt." Zu eng. Nicht zu verantworten.

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