Kitas öffnen wieder: Das müssen Eltern jetzt wissen

Bielefeld. &bdquo;Endlich geht es wieder los“ steht auf dem Plakat, das Melanie Sauer, stellvertretende Leiterin der Kita &bdquo;Nestfalken“, mit den wichtigsten Infos für den großen Neustart am Montag gestaltet. Nicht nur sie und ihre Kollegen freuen sich. Vor allem viele Eltern sind erleichtert, dass ihre Kinder jetzt wieder betreut werden – wenn auch, wie berichtet, nur im &bdquo;eingeschränkten Regelbetrieb“, so die Definition vom Land. 15 statt 25, 25 statt 35 und 35 statt gebuchte 45 Stunden pro Woche. Und noch mehr wird anders sein. &bdquo;Wir rechnen damit, dass etwa 90 Prozent der Kinder kommen“ Keine gruppenübergreifenden Angebote, Maskenpflicht für Eltern und Erzieher beim Bringen und Abholen, eingeschränkte Öffnungszeiten, möglicherweise weniger Betreuungspersonal, Händewaschen, Händewaschen, Händewaschen – und viele offene Fragen. &bdquo;Wir rechnen damit, dass etwa 90 Prozent der Kinder kommen“, sagt Sozialdezernent Ingo Nürnberger, der am Donnerstag zusammen mit Träger-Vertretern über den Neustart informiert. Einige kämen vermutlich weiterhin nicht, weil sie oder Familienangehörige zur Risikogruppe gehören. Andere hätten sich anders arrangiert und blieben aufgrund der Ansteckungsgefahr auch lieber erstmal dabei. &bdquo;Private Betreuung, auch bei den Großeltern, ist ja jetzt wieder möglich“, sagt Nürnberger. Die 900 Kinder, die aktuell in der Tagespflege betreut werden, bekommen die volle Stundenzahl, sofern die dortige Situation das zulässt. Der Umfang in den Kitas kann nach oben und unten abweichen, je nach Kapazität. Beides muss die Kita mit dem Landesjugendamt abstimmen. Zeitliche Einschränkungen auch für Kinder, die zuvor in der Notbetreuung waren Aktuell waren 3.554 Kinder in der Notbetreuung in Kitas, 495 bei Tagespflegepersonen – bei Bedarf mit voller Stundenzahl, so Nürnberger. Auch für sie gelten ab Montag die zeitlichen Einschränkungen im neuen Regelbetrieb. &bdquo;Es hat etwas gedauert, bis das bei allen angekommen ist“, sagt Nürnberger. Verständlich, dass einige Eltern damit nicht so glücklich sind. &bdquo;Wir müssen schauen, wie viele Kinder tatsächlich am Montag wiederkommen – und auch, wie viele Erzieherinnen“, ergänzt Nürnberger. Die Stadt gehe von 70 bis 90 Prozent aus: Bisher gehörten Erzieher ab 60 Jahren zur Risikogruppe, jetzt benötigt man ein ärztliches Attest. Auch Therapeuten und Sprachförderkräfte dürfen wiederkommen. Viele Kitas starten aufgrund der neuen Voraussetzungen mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Da werde versucht, soweit wie möglich auf die Bedarfe der Eltern einzugehen. &bdquo;Es ist möglich, seine Wochenstunden beispielsweise auf drei Tage zu verteilen, um so an diesen mehr Zeit zu haben“, sagt Nürnberger. Der Austausch mit den Eltern sei das A und O, betont Ute Eberlein vom Evangelischen Kirchenkreis, als Träger zuständig für 2.300 Kita-Plätze in Bielefeld. So könne man am besten individuelle Lösungen finden. Auch dürfe man Ängste und Bedenken der Erzieher nicht vergessen. &bdquo;Kleine Kinder brauchen Nähe, wollen getröstet werden“, sagt Eberlein. Bei Kindern mit Behinderungen, die teilweise selbst zur Risikogruppe gehören, müsste noch genauer geschaut werde, ergänzt Walter Fette vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, der Träger wie die Falken, die heilpädagogische Kita &bdquo;Wirbelwind“ und den Waldkindergarten vertritt. Überlegungen zur Notbetreuung in den Sommerferien Für April, Mai und Juni wurden die Elternbeiträge ausgesetzt, eine Beschlussvorlage für Erleichterungen für Juli und August werde gerade erarbeitet, so Nürnberger. Ebenso wie Überlegungen zur Notbetreuung in den Sommerferien. &bdquo;Bei der Vergabe der Plätze sollen vor allem Eltern berücksichtigt werden, die ihren Jahresurlaub in der Coronazeit aufgrund von Kinderbetreuung schon aufgebraucht haben“, sagt Jugendamtsleiter Georg Epp. Neben den umfangreichen Hygienekonzepten, die alle Kitas ausarbeiten mussten, hat die Stadt einen Notfallplan aufgestellt, falls sich ein Kind oder eine Erzieherin mit dem Coronavirus infizieren sollte. Tests für die Kita seien dann innerhalb von ein oder zwei Tagen möglich. &bdquo;Die Kita-Öffnung ist eine bewusste Entscheidung für ein gewisses Risiko“, sagt Nürnberger. Priorität hätten dabei Bildung, Betreuung und Unterstützung der Eltern. Um Kitas zu unterstützen, hat das Land ein Personalgewinnungsprogramm für Hilfskräfte angekündigt. Inhalte und Finanzierung sind noch nicht bekannt. &bdquo;Da warten wir dringend auf Infos“, sagt Nürnberger. Appell vom Jugendamtselternbeirat Die Öffnung der Kitas sei ein Lichtblick für Eltern und Kinder, so Susann Purucker, Vorsitzende des Jugendamtselternbeirats (JAEB). Kinder hätten viele Opfer bringen müssen. In einem Appell an den Oberbürgermeister fordert der JAEB, fehlende Fachkräfte zu gewinnen, unproblematische Betreuungsmöglichkeiten für die Sommerferien zu organisieren, Kita-Träger in der Kommunikation mit den Eltern zu unterstützen und Kindern mit Bedarf ein kostenloses Mittagessen zu ermöglichen.

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