Stadt Bielefeld bleibt dabei: Planung der Stadtbahnlinie 1 nur mit neuen Plänen

Bielefeld. Die Ursprungsplanung zum Weiterbau der Stadtbahnlinie 1 nach Sennestadt interessiert vor allem die Senner ganz besonders. Würde sie doch die Betroffenheit der Anlieger gerade in ihrem Stadtbezirk deutlich kleiner halten als der aktuelle Vorentwurf der &bdquo;Mobilitätslinie". Darum haben die Bezirksvertreter jüngst nach Informationen der NW beschlossen, dass die Verwaltung bei der nach längerem Zögern versprochenen Vorstellung der alten Pläne, die nie öffentlich gezeigt worden waren, die damaligen externen Planer ebenfalls einladen soll. Ob Verkehrsplaner Hartmut Harnisch, die Landschaftsarchitekten von Scape oder das Büro Jung-Stadtkonzepte tatsächlich dabei sein dürfen, ist wohl ziemlich fraglich. Sie stehen für einen Weiterbau der Stadtbahn weitgehend auf der Trasse der heutigen L 756, während beim aktuellen Plan dies nur in einigen Teilabschnitten zwischen Wendeschleife in Senne und Kreuzkirche in Sennestadt möglich wäre. Der NW liegen diese Pläne vor, sie hat sie zwischenzeitlich veröffentlicht. Baulastübernahme vom Tisch Doch ganz wesentliche Planungsparameter von 2018, wie die Baulastübernahme der L 756 durch die Stadt sowie schmalere Fahrbahnen, seien Wunschdenken und nicht umsetzbar. Dies betonen MoBiel und Amt für Verkehr seit Vorstellung ihrer neuen Pläne immer wieder. So auch in der Informationsvorlage, die die Verwaltung den Kommunalpolitikern beider Bezirksvertretungen vorab zur Verfügung gestellt haben, da wegen der Corona-Beschränkungen noch nicht klar ist, wann die alte &bdquo;Stadtstraßenplanung" vorgestellt werden kann. Damals seien &bdquo;optimistische Minimalanforderungen an den Straßenraum" gestellt worden, heißt es aus dem Amt für Verkehr. &bdquo;Einige der damaligen Planungsparameter sind nach dem heutigen Stand der Regelwerke nicht mehr realisierbar." Hinzu komme, dass inzwischen feststehe, dass eine Baulastübernahme durch die Stadt nicht erfolgt, was weitere Folgen nach sich ziehe. Breiten passen nicht mehr So dürfte eine Stadtstraße heute nicht mehr nur 6,50 Meter Fahrbahnbreite aufweisen, sondern 7 Meter, was mit den Anforderungen des Schwerlastverkehrs zusammenhänge. Damals waren ein 3 Meter breiter Zweirichtungsradweg auf der Nordseite der L 756 geplant sowie auf beiden Seite jeweils 2,50 Meter breite Gehwege. Eine einseitige Führung des Radverkehrs entspreche mittlerweile nicht mehr den Zielen der Fahrverkehrsführung. Es bestehe die Gefahr, dass widerrechtlich auf der anderen Fahrbahnseite der Gehweg von Radlern genutzt werde. Daher sei auch diese Lösung in Absprache mit dem Landesbetrieb Straßen NRW als Baulastträger der L 756 verworfen worden. Die Seitenbahnsteige der Stadtbahn wurden mit 2,50 Meter Breite vorgesehen. Nach heutigem Kenntnisstand böten nur 3 Meter breite Bahnsteige ausreichend Bewegungsflächen für die Bahnkunden, so die Verwaltung. Im vierspurigen Abschnitt zwischen Buschkamp- und Eikelmann-Kreuzung war vorgesehen, den Mittelstreifen und die nördliche Fahrbahn zu verschmälern. Straßen NRW besteht jedoch darauf, dass dieser Streckenabschnitt ohne Umbau bleibt. &bdquo;Nach aktuellem Stand der Planung ist also diese Verengung der Fahrbahn nicht möglich, ebenso wenig wie eine Reduzierung des Mittelstreifens", heißt es in der Informationsvorlage. Kreuzungen nicht geprüft Und letztlich sei bei der alten Planung der Knotenpunkte an mehreren Stelle geplant worden, die Fahrspuren zu reduzieren, damit entscheidende Eingriffe vermieden würden (besonders Friedhofstraße, Buschkamp- und Eikelmann-Kreuzung). Allerdings sei die Leistungsfähigkeit dieser Knotenpunkte in der Folge nicht überprüft worden. &bdquo;Inzwischen müssen wir davon ausgehen, dass zusätzliche Spuren erforderlich sind, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten, so dass weitere Eingriffe nicht zu vermeiden wären", schreibt das Amt für Verkehr. Man kommt zu dem Fazit, dass nach heutigem Stand der Planung auch bei einer &bdquo;Stadtstraßenplanung" nicht alle Eingriffe vermeidbar wären. So zum Beispiel die Überplanung der nördlichen Shell-Tankstelle oder des Hauses Paderborner Straße 75. Die Zukunft von &bdquo;Mimo’s Pizzahaus" hänge vor allem von der Spurenanzahl und -länge am Knotenpunkt Friedhofstraße ab, dessen Leistungsfähigkeit noch geprüft werden müsse. Gleichwohl würden die Planer der &bdquo;Mobilitätslinie" im weiteren Prozess alle Möglichkeiten ausschöpfen und prüfen, um die Eingriffe zu reduzieren. Städtebaukonzepte dort, wo es geht Zur Kritik der Sennestädter und Senner, dass städtebauliche Konzepte mit der neuen Planung über den Haufen geschmissen worden seien – zum Beispiel die Landschaftsklammer für Sennestadts Norden und Süden in Höhe der Kreuzkirche – schreibt die Verwaltung, dass man sich bewusst sei, &bdquo;dass nicht alle Zielvorstellungen realisierbar sind". So weit als möglich sollen diese jedoch auch unter den Vorgaben einer &bdquo;Landesstraßenplanung" berücksichtigt und umgesetzt werden. Alle Details zum geplanten Weiterbau der Linie 1 nach Sennestadt - inklusive der Geheimpläne - finden Sie hier.

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