Bielefeld

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Diese Riesen-Schweinerei im Tierpark Olderdissen ist einfach zu niedlich

Wildschwein-Bache Rosalie hat Nachwuchs - und kümmert sich bestens um die beiden Frischlinge. Die freuen sich über paradiesische Verhältnisse: Auf zwei kleine Schweine kommen zehn Zitzen.

Ran an die Rübe: Die beiden Mini-Schweine testen schon einmal das Angebot jenseits der Mutter-Milch. | © Kurt Ehmke

17.12.2019 | 17.12.2019, 13:56

Bielefeld. Was für eine Schweinerei: Da hat Josefine als ordentliche, elf Jahre alte Wildschwein-Bache zehn Zitzen - und nur zwei Babys. "Denen geht es natürlich richtig gut", sagt Olderdissens Chef-Tierpfleger Markus Hinker schmunzelnd. Kein Gerangel um die besten Plätze.

Extrem früh kamen die beiden auf die Welt, am 2. Dezember. Üblich sind die Monate Dezember bis Februar, doch die sogenannte Rausch, in der die Weibchen begattet werden, verschiebt sich seit Jahren nach vorne. Der Klimawandel könnte ein Argument sein. Auch im Wald in der freien Natur seien bereits Jungtiere zu sehen, so Hinker.

Rosi und Markus: Hinker heißt der Tierpfleger mit Nachnamen, das Pony ist am 10. November geboren. - © Kurt Ehmke
Rosi und Markus: Hinker heißt der Tierpfleger mit Nachnamen, das Pony ist am 10. November geboren. | © Kurt Ehmke

Ruppi lässt nichts anbrennen

Die Rotte im Tierpark besteht aus vier Weibchen und Keiler Ruppi, er ist 12 Jahre alt, die Weibchen sind 8,11,11 und 14 Jahre alt. "Wir überlegen, die beiden Jungtiere in die Rotte zu integrieren", sagt Hinker mit Blick auf das relativ hohe Alter der Bachen, "aber das geht nur, wenn es Mädchen sind." Einen heranwachsenden Keiler würde Ruppi nicht so gerne sehen - und dann vermutlich seinem Namen alle Ehre machen. Nebenbuhler sind nichts für echte Keiler.

Mama Rosi und ihre beiden Nachwuchs-Schweine. - © Kurt Ehmke
Mama Rosi und ihre beiden Nachwuchs-Schweine. | © Kurt Ehmke

Pinke Klobürste

Bis überhaupt einmal das Geschlecht der beiden Kleinen bestimmt werden kann, vergeht noch etwas Zeit, sie werden bis zu vier Monate lang gesäugt, fangen aber schon bald an, anderes Futter zur Milch hinzuzufügen. An Zuckerrüben, die ihnen Tierpfleger Tobias Becker hinwirft, knabbern sie schon jetzt gerne herum. Neugier siegt. Auch beim Journalisten: "Warum trägst Du eine pinke Klobürste mit Dir herum?" Das muss einfach gefragt werden." Antwort Becker: "Die ist für den Wasserbehälter, fürs Reinigen." Dann wäre also auch das geklärt.

Pink: So sieht des Tierpflegers Ausrüstung aus. - © Kurt Ehmke
Pink: So sieht des Tierpflegers Ausrüstung aus. | © Kurt Ehmke

Becker kennt jedes Schwein, weiß aber auch, dass er in der sogenannten Rausch besser nicht zwischen Bachen und Keiler gerät. Dann kann es gefährlich werden. Hinker: "Die meisten Unfälle mit Tierpflegern passieren mit Rothirschen und Keilern." Von wegen Bär oder Wolf.

Rosi war Erster

Noch ein wenig früher als die beiden Frischlinge ist Pony Rosi auf die Welt gekommen. Rosi macht ihrem Namen keine Ehre, sie ist schön schwarz-grau. Das Shetland-Pony wurde am 10. November geboren und ist schon ein ordentliches Kraftpaket, das auch gerne mal stürmisch über die Koppel bei den Hochlandrindern donnert.

Gut genährt ist diese jugendliche Schneeeule mittlerweile. - © Kurt Ehmke
Gut genährt ist diese jugendliche Schneeeule mittlerweile. | © Kurt Ehmke

Längst vom hässlichen grauen Federball zu einem ansehnlichen, strahlend daherkommenden Vogel entwickelt hat sich der Schnee-Eulen-Nachwuchs. Lecker Küken gibt's regelmäßig, da steht einem ordentlichen Wachstum nichts im Wege. Und so sind die Jungtiere alle prächtig anzusehen.

Fazit: Wer vom Weihnachtsstress mal eine Auszeit braucht - hingehen, in Olderdissen geht es schon wieder richtig schön tierisch ab.