Auf in den Garten

Der ökologische Steingarten - so gelingt er ganz einfach

Schottergärten sind umstritten, Steingärten dagegen nicht. Sie lassen sich gut planen und kreativ gestalten. Aus einem Grund sind sie bei Hobbygärtnern besonders beliebt.

Steingärten geben Gärten einen rustikaleren Charme. | © picture alliance / imageBROKER

05.05.2021 | 12.05.2021, 17:08

Bielefeld. Wer seinen Steingarten unter ökologischen Aspekten anlegt, kann für Pflanzenarten und Insekten wichtige Lebensräume schaffen. Bei der Planung für die Gartengestaltung wird Nachhaltigkeit immer wichtiger. Während Schottergärten höchst umstritten und in OWL in vielen Städten und Gemeinden unerwünscht oder verboten sind, können schicke Steingärten mit gutem Wissen und viel Kreativität angelegt werden.

Mit duftenden Pflanzen wie Lavendel lassen sich Steingärten abwechslungsreich kombinieren. Geometrisch oder geschwungen geformte Beete passen ins Konzept. Steingärten brauchen nicht unbedingt viel Platz. Für Insekten wie Bienen und Hummeln ist es hilfreich, wenn im Frühling, Sommer und Herbst blühende Pflanzen gleichermaßen im Steingarten gepflanzt und gepflegt werden.

Wo legt man den Steingarten an?

Auf in den Garten

Zum Start der Saison finden Sie in unserem Themenspecial wertvolle und kreative Tipps rund um den Garten.

Bei der Pflanzenauswahl gilt es, auch den Standort zu berücksichtigen. Denn hier sind Licht, Schatten und Feuchtigkeit entscheidende Faktoren. Pflanzenvielfalt wirkt sich positiv auf das Mikroklima im Garten aus. Als ideal gilt es, den Steingarten nach Süden oder Südwesten auszurichten. Zwergbäume in unterschiedlichen Größen, wie zum Beispiel Fächerahorn, Gräser und Steine, die Sonnenwärme gut speichern, sorgen für Abwechslung im Beet.

Steingärten bieten viele Dekomöglichkeiten. - © Pixabay
Steingärten bieten viele Dekomöglichkeiten. | © Pixabay

Granit, Kalkstein, Sandstein oder Dolomit gehören zu den Steinarten, die als witterungsbeständig gelten und gut ins Konzept passen. Zwischen kalkhaltigen Steinen sollten Pflanzen, die unempfindlich auf Kalk reagieren, wachsen und gedeihen. Bei der Auswahl und Beratung helfen Experten wie der Gärtner des Vertrauens. Auch Tipps aus Fachbüchern können für Hobbygärtner bei der großen Auswahl an Pflanzen und Steinen hilfreich sein, um finale Entscheidungen zu treffen. Die Farben von Pflanzen und Steinen sollten miteinander harmonieren. Wenn es zu bunt wird, kann das beim Blick ins Beet unruhig wirken.

Beim Anlegen eines Steingarten-Beets wird der neue Bereich zunächst vom weiteren Garten abgegrenzt. Sinnvoll ist es sogenannte Mäh- oder Rasenkanten-Steine entlang des Rasens als klare Trennung zwischen Grün- und Beet-Fläche zu platzieren. Fachleute empfehlen für den neuen Bereich, den Boden etwa 30 Zentimeter tief abzuheben. Es gilt, Unkrautwurzeln sorgfältig zu entfernen, damit die Pflanzen später gut anwurzeln können. Ein karger, gut durchlässiger Boden ermöglicht, dass die Wurzeln optimal mit Wasser versorgt werden können. Durch das Anlegen einer Drainageschicht wird Staunässe verhindert.

Wie viel Abstand gehört zwischen die Pflanzen?

Mit etwas leicht steiniger Erde als Oberfläche lassen sich gut kleine Hügel formen, die etwas Abwechslung ins Beet bringen. Dadurch entsteht eine kleine Gebirgslandschaft. Darauf wird ein biologisch abbaubares Unkrautvlies verlegt, das an mehreren Stellen eingeschnitten wird, damit etwa Stauden und Bäumchen eingepflanzt werden können. Wichtig ist, dass zwischen den Pflanzen reichlich Abstand eingehalten wird, da sich diese im Laufe der Zeit im Beet ausbreiten und entsprechend Platz brauchen.

Zum Schluss macht es Sinn, das Steingarten-Beet zum Beispiel noch mit einer Schicht Kieselsteine aufzufüllen. Regen- und auch Schmelzwasser kann dadurch gut abfließen und der Unkrautwuchs wird vermindert. Um das Abrutschen von Beeten an einem Hang zu verhindern, sind Aufschüttungen mit größeren Natursteinen hilfreich.

Zu den Pflanzen, die sich besonders für Steingärten eignen, gehört die farbenfrohe Polsterstaude. - © Pixabay
Zu den Pflanzen, die sich besonders für Steingärten eignen, gehört die farbenfrohe Polsterstaude. | © Pixabay

Gerade im Sommer, bei längeren Trockenheitsphasen, sollten auch Steingarten-Beete regelmäßig und ausreichend früh morgen und abends gewässert werden. Steingarten-Pflanzen, die sich für sonnige Standorte eignen, haben aber gute Wasserspeicher. Im Winter schadet Schnee den meisten Pflanzen nicht. In frostigen Nächten schützen Vlies oder Reisig aber als Abdeckungen.

Wichtig bleibt zu allen Jahreszeiten, dass Unkraut schnellstmöglich entfernt wird. Denn es wirkt sich negativ auf das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen aus. Neben Ziergräsern, Buchsbäumen und Lavendel eignen sich für Steingärten zum Beispiel Polsterstauden, Zierlauch- sowie unterschiedliche Röschen-Arten.