Auf in den Garten

Sieben Dinge, die jeder gegen das Bienensterben tun kann

Nicht nur Politik und Landwirtschaft sind in der Pflicht, auch die Bevölkerung. Schon kleine Dinge können helfen, etwas gegen das Bienensterben zu tun.

Eine gehörnte Mauerbiene sitzt auf Vergissmeinnicht-Blüten und sammelt Nektar. | © dpa

19.05.2021 | 22.09.2025, 15:38

Bielefeld. Das dramatische Bienensterben versetzt nicht nur Umweltverbände, sondern auch Verbraucher in Sorge. Als eine Ursache nennt der Deutsche Imkerbund den Klimawandel mit häufigen Temperaturwechseln, Starkregen und Trockenheit.

Der Verein sieht neben Politik und Landwirtschaft auch die Bevölkerung in der Pflicht. "Deshalb setzen wir uns in erster Linie für eine Verbesserung der Situation ein. Es müssen vielfältige Lebensräume geschaffen werden", wird der Geschäftsführer des Deutschen Imkerbundes, Olaf Lück, in einer Pressemitteilung zitiert.

Denn manchmal helfe bereits ein kritischer Blick ins eigene Lebensumfeld und die Frage: Ist dieses bienenfreundlich gestaltet? Wir haben ein paar Tipps zusammengetragen.

Auf in den Garten

Zum Start der Saison finden Sie in unserem Themenspecial wertvolle und kreative Tipps rund um den Garten.

1. Den Garten bienenfreundlich machen

"Immer mehr Gärten verwandeln sich in Stein- oder grüne Wüsten, in welchen Insekten weder Nistmöglichkeiten noch Futter finden", so der Verein. "Da wächst dann nichts mehr und dann wundern sich die Leute, wenn es keine Bienen mehr gibt", sagt auch Norbert Aschoff, Vorsitzender des Imkervereins Spenge-Enger. Außerdem sollte man nicht gleich jedes vermeintliche Unkraut "rausrupfen", rät er.

Wer der Biene etwas Gutes tun möchte, achtet darum schon bei der Gartenarbeit auf sie. Die richtigen Pflanzen sorgen für ein breites Nahrungsangebot für Bienen und andere Insekten. Wildwachsende Pflanzen oder ein Obstbaum im Garten können Wunder wirken. Und gegen den Durst hilft eine Wassertränke.

Im Video zeigt der Naturschutzbund, wie man ein Buffet für Bienen anlegt:

2. Rasenmäher stehen lassen

Grundsätzlich empfiehlt es sich, auch den Rasen seltener zu mähen. Denn dabei werden auch viele Dinge weggemäht, die Bienen lieben - zum Beispiel Gänseblümchen. Experten empfehlen, den Rasenmäher nur alle drei Wochen aus dem Schuppen zu holen.

3. Blumen auf den Balkon

Auch wer keinen Garten hat, sondern nur einen Balkon, kann etwas tun. Norbert Aschoff empfiehlt Blumenkästen und eine vernünftige Pflanzenmischung vor der Haustür. "Überhaupt finden die Bienen in den Städten heute längst ein besseres Nahrungsangebot als auf dem Land", so der Imker.

4. Auf Pestizide verzichten

Wer seinen Garten liebt, lässt die Pestizide weg. Denn die schaden den Bienen. Gerade Cocktails aus diversen Giften können tödlich für die Tiere sein. Die Verwendung bienengefährdender Neonicotinoiden wurde ohnehin in Haus- und Kleingärten längst untersagt. Wer noch immer solche Mittel in seinem "Giftschrank" hat, sollte sie entsorgen.

5. Honig aus der Region

Grundsätzlich gilt: Die Honigbiene ist nicht bedroht, sondern die Wildbiene. Trotzdem empfehlen Experten, auch bei der Wahl des Honigs ein wachsames Auge zu haben. Fast 80 Prozent unseres Honigkonsums stammt aus Importen und oftmals aus Südamerika.

Wie das Bildungsprojekt "Bienenretter" sagt, werden dort im großen Stil Gentechnik-Pflanzen angebaut, deren Pollen dann in den Honig geraten. Neben der Umweltbelastung durch die langen Transportwege können auch Bienenkrankheiten nach Deutschland eingeschleppt werden. Die Initiative empfiehlt, Honig lieber direkt vom Imker zu besorgen.

Die zunehmende Zahl der Hobbie-Imker weist der Deutsche Imkerbund auf die Auswahl guter Schulungen hin. "Auf die Bienen hat die Pandemie weder positive noch negative Auswirkungen. Sorgen bereiten eher die durch Corona fehlenden Präsenzschulungs-Angebote." Es gebe zwar viele Online-Angebote, die könnten aber keine Praxisschulungen in Pärsenz ersetzen.

6. Bienenfreundliche Lebensmittel kaufen

Nicht nur bei der Wahl des Honigs empfiehlt sich ein Blick auf die Verpackung. Auch andere Lebensmittel können schädlich für die Biene sein. Grundsätzlich gilt: Saisonale Lebensmittel aus regionaler, ökologischer Landwirtschaft sind besser, da auf bienenschädliche Pestizide verzichtet wird. Wer Bio-Produkte kauft, hilft in den meisten Fällen auch der Biene.

7. Bienenhäuser bauen

Wer der Biene schon bei der Fortpflanzung helfen möchte, stellt sich einen Nistkasten in den Garten. Doch hier gibt es einiges zu beachten: Mit dem falschen Material schadet man der Biene mehr, als dass man ihr hilft. Tipps für den Bau von Insektenhotels bietet der NABU im Video: