Mehr Polizeipräsenz soll Sicherheitsgefühl in Bad Oeynhausen stärken

Bad Oeynhausen. Die Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke will in den kommenden Monaten verstärkt Präsenz in der Bad Oeynhausener Innenstadt zeigen. Grundlage dafür sei eine enge Absprache zwischen Landrat Ali Dogan Bürgermeister Lars Bökenkröger (CDU) und Polizeidirektor Mathias Schmidt, teilt die Pressestelle der Polizei mit. In welchem Umfang die Präsenz erhöht werden soll, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Auch über die Anzahl der zusätzlich eingesetzten Beamten schweigt sich die Pressestelle aus. Ali Dogan(SPD) hatte Mitte März bei der Vorstellung der Kriminalstatistik einen &bdquo;Stufenplan“ zur Kurstadt-Sicherheit vorgeschlagen, mehr Polizeipräsenz versichert und seinen Besuch im Rathaus angekündigt. Nun gibt es offenbar erste Ergebnisse. Dabei zeigt die Statistik, dass es in Bad Oeynhausen sicherer ist als im Landesdurchschnitt. Doch das Sicherheitsgefühl vieler Menschen in Bad Oeynhausen hat im vergangenen Jahr gelitten. Gleich zwei Mordkommissionen ermittelten 2024 in der Stadt. Die aktuelle Kriminalstatistik zeigt zudem einen Anstieg der Gewaltkriminalität und der Straßenkriminalität im Vergleich zum Vorjahr. Dogan und Bökenkröger wollen das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken - und dies nicht nur an Christi Himmelfahrt oder zu Großveranstaltungen wie dem Stadtfest, sondern darüber hinaus auch im alltäglichen Stadtleben. Entzündet hatte sich die Debatte um das gestörte Sicherheitsgefühl am tödlichen Angriff auf Philipos Tsanis. Der verurteilte Täter, ein 19-jähriger Syrer, hat den 20-jährigen Mindener am 23. Juni auf den Kurhausterrassen so brutal zusammengeschlagen und getreten, dass Philipos drei Tage später seinen Verletzungen erlag. &bdquo;Wir wollen, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger sicher fühlen“ Gerade in den Sommermonaten, wenn sich auf den Straßen und speziell der Innenstadt viele Menschen bewegten, werde die Polizei deutlich sichtbar sein und so ein Gefühl von Sicherheit und Verlässlichkeit vermitteln, kündigt die Kreispolizeibehörde an. &bdquo;Die Einsatzkräfte sind präsent, ansprechbar und aufmerksam – genau das erwarten die Menschen von uns. Wir wollen, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger in Bad Oeynhausen sicher fühlen, ganz gleich, ob im Kurpark oder in der Innenstadt“, betont Landrat Ali Dogan, Leiter der Kreispolizeibehörde und ergänzt: &bdquo;Wir nehmen die Rückmeldungen aus der Bevölkerung zum Sicherheitsempfinden sehr ernst. Viele Menschen wünschen sich mehr sichtbare Polizeipräsenz – diesem Wunsch kommen wir nach. Die Bad Oeynhausener sollen spüren: Wir sind da, wir schauen hin, wir kümmern uns. Mit der Maßnahme möchten wir frühzeitig deeskalieren und präventiv dafür sorgen, dass potenzielle Störungen gar nicht erst entstehen.“ Lesen Sie auch: Sicherheitsgefühl in Bad Oeynhausen sinkt: So reagieren Stadt und Landrat Die Stadt hat nach dem brutalen Totschlag im Kurpark die Personalkapazitäten des Ordnungsamtes erhöht und eine intensivere Bestreifung der Innenstadt zugesichert. Gescheitert ist hingegen Bökenkrögers Vorstoß, für Videoüberwachung im Kurpark zu sorgen. Früh hatte der Bürgermeister nach der Tat dafür plädiert, das Sicherheitsgefühl der Bad Oeynhausener und ihrer Gäste mittels Kameraüberwachung wieder herzustellen. Als Vorbild diente ihm Bad Oeynhausens Partnerstadt Inowrocław in Polen. &bdquo;Dort steht im Kurpark an jeder Ecke eine Videokamera“, sagte Lars Bökenkröger. Vielleicht müsse &bdquo;die Politik mal etwas mutiger werden“, forderte der Bürgermeister. &bdquo;Kein Mensch hat Lust, auf Schritt und Tritt überwacht zu werden“ NRW-Innenminister und Bökenkrögers Parteifreund Herbert Reul hatte schon im August 2024 in der Wandelhalle sehr zurückhaltend auf Bökenkrögers Vorstoß reagiert. &bdquo;Es ist keine Lösung, an jeder Ecke eine Kamera aufzuhängen“, sagte Reul. &bdquo;Kein Mensch hat Lust, auf Schritt und Tritt überwacht zu werden“, konstatierte der Minister. Die Einschätzung des Datenschutzbeauftragten der Stadt Bad Oeynhausen, Christian Rosner, beendete im November 2024 die Debatte über Kameras im Kurpark: &bdquo;Aus datenschutzrechtlicher Sicht halte ich die geplante Videoüberwachung des Kurparks zum jetzigen Zeitpunkt für nicht zulässig. Die Maßnahme erscheint unverhältnismäßig, da es mildere, weniger eingreifende Alternativen gibt, die ebenfalls zur Erhöhung der Sicherheit beitragen könnten. Zudem liegt meines Erachtens derzeit keine fortlaufende Gefährdungslage vor, die eine dauerhafte Überwachung rechtfertigen würde.“ Die nun erfolgte Ankündigung der Polizei, ihre Präsenz in Bad Oeynhausen in nicht genanntem Umfang erhöhen, begrüßt der Bürgermeister: &bdquo;Unsere lebendige Stadt profitiert von ihrer Offenheit und Gastfreundschaft - und dies gerade im Sommer. Die Innenstadt und der Kurpark sind zentrale Orte des öffentlichen Lebens - ob für Familien, Spaziergänger oder Jugendliche. Eine erhöhte Polizeipräsenz ist ein wichtiger Baustein, um das vielfältige Miteinander in Bad Oeynhausen zu gewährleisten. Zusätzliche Polizeikräfte in unserer Kurstadt sind ein starkes Signal - gerade in Zeiten, in denen sich einige Bürgerinnen und Bürger nach den Geschehnissen der vergangenen Monate mehr Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum wünschen.“ Die Maßnahme sei bewusst zunächst auf die Sommermonate befristet, teilt die Polizei mit. Nach dieser Zeit werde mit allen Beteiligten Bilanz gezogen, um die Wirksamkeit der verstärkten Präsenz zu überprüfen. Der erhöhte Polizeieinsatz erfolge durch zusätzliche Fußstreifen und gezielte Kontrollmaßnahmen. Polizei und Stadt hielten zudem an Altbewährtem fest - so werden Polizei und Ordnungsamt auch weiterhin gemeinsam auf Streife gehen. Dabei setze die Polizei weiterhin auf einen offenen Austausch mit der Bevölkerung und bittet darum, Auffälligkeiten aktiv mitzuteilen. Hinweise zu möglichen Störungen oder Straftaten sollten umgehend unter dem Polizeinotruf 110 gemeldet werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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