Blick vom Block

Arminia-Kolumne: Hoffentlich zurück in der Spur

Unser Kolumnist hofft nach dem 4:0-Sieg bei Dortmund II auf eine nachhaltige Trendwende. Er malt sich gegen Rot-Weiss Essen ebenfalls einen klaren Sieg aus.

Arminia Bielefelds Anhänger machten in Dormund von Beginn an auf sich aufmerksam. | © Teresa Kroeger

27.01.2025 | 27.01.2025, 17:00

Dortmund/Bielefeld. Die beiden wichtigsten Dinge zuerst: Es war, auch wenn das Endergebnis es einen glauben lässt, nicht die erste Mannschaft des BVB. Und das zweite ist die essenzielle Frage, wer eigentlich Einlaufkinder und Spieler zuteilt? Es ist jedenfalls amüsant, zu sehen, wenn der Größte, unser Neuzugang Robert „Ulrike“ Uldrikis, sich fast etwas bücken muss, um sein Einlaufkind an der Hand halten zu können, während einer der körperlich eher kürzeren, Marius Wörl, einen C-Jugendspieler an die Hand bekommt, der ihn fast überragt.

Ein ungeliebter Sonntagabendspieltermin. Da bleibt man zu Hause, wenn morgens früh der Wecker klingelt. Aber ein versprengter Urlaubstag aus dem Jahr 2023 wurde mir quasi zärtlich auf die Hände drapiert und so konnte es gehen. Diesmal, mit Blick auf die Wetterlage, testeten wir in dieser aus der Zeit gefallenen Bezirkssportanlage mit großer Historie, die wohl mindestens 60 Jahre alten Sitzbänke in der „Roten Erde“.

Bei dem zweimal herniedergehenden Regen eine doppelt gute Wahl. Old School bedeutet in so einem Fall, wie bei diesem Relikt aus der guten alten Zeit, eben auch dachlos auf der Gegengerade zu stehen. Und ich wollte ungern wieder krank werden. Krank machen mich übrigens, bei Anreise mit dem Pkw, Personen, die irgendwie nicht in der Lage sind, ein Kfz vernünftig zu bewegen. Jedenfalls gibt es doch Reisebusse aus dem Kreis Gütersloh, die im Kreisverkehr erst extrem langsam fahren, dann anhalten, dann links blinken, aber doch stehen bleiben – und beim Überholvorgang dann doch losfahren.

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Wir waren viel zu früh da, aber freuten uns auf eine Bratwurst im Stadion, doch – oh weh – in der „3. Liga nur Bockwürstchen“! So das Zitat der freundlichen Dame im Gastrowagen. Während wir da standen und dennoch aßen, kam der Spruch noch ungefähr ein halbes Dutzend Mal. Nun denn, wenn das Spielergebnis eine Trendwende einläutet, gibt es ab August natürlich wieder überall Bratwürstchen. Aber so weit sind wir noch nicht. Denn in den ersten etwa zehn Minuten, durchaus schwungvoll von unseren Arminen vorgetragen, wurden gleich wieder beste Möglichkeiten weder zu richtigen Chancen, noch zu Tor(en) umgemünzt. Ich wollte schon wieder verzweifeln und meckern, aber irgendetwas ließ mich noch ruhig bleiben.

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Dabei musste ich schon vor dem Spiel die Lippen zusammenpressen, als die Aufstellung kam. Wenn ich Julian Kania wäre, hätte ich meinem Spielerberater schon mal beauftragt ... Aber, um mit den Worten eines Freundes zu sprechen: „Du bist nicht beim Training dabei!“ Und ja, auch in der Kabine nicht. Aber so richtig verstehen kann ich es (vielleicht noch) nicht.

Unser 1:0 durch – ja, durch wen eigentlich? Wir waren bei diesem undurchsichtigen Gewusel höchst unsicher. Nahezu jeder unter uns und um uns herum hatte einen anderen Torschützen ausgemacht. Dieses Tor sollten sich unbedingt alle anschauen, die es bis dato nicht sehen konnten. Es ist herrlich amüsant!

Arminia muss gegen Essen nachlegen

Ebenso amüsiert bis überrascht war ich in der Pause, als ich feststellen durfte, dass es in diesem altehrwürdigen Gemäuer genau einen Toilettenraum im Gästebereich gibt. Unisex. Voll modern! Aber so eine gemischte Warteschlange lockert da alles irgendwie auf.

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Irritiert nahm ich dann zur Kenntnis, dass sich dort sieben Dortmunder in der Pause aufwärmten. Auf unserer Hälfte hingegen kein einziger Armine. Aber gut, das Ergebnis spricht für sich. Da muss ich ja nicht schon wieder mit Kritik um die Ecke kommen, aber irritiert – ja, schon gut. Vier Tore, drei Punkte. Jetzt hoffe ich natürlich, wie auch alle anderen Arminen, dass dieser klare Sieg uns wieder in die richtige Spur bringt. Dazu benötigen wir am kommenden Wochenende den nächsten Sieg. Bitte auch klar. Sollte uns André Becker dann dorthin verlassen haben, hoffe ich auf eine Vertragsklausel, die ihm für dieses Spiel ein Mitwirken untersagt. Das möchte ich mir gar nicht ausmalen, wenn er in dem Spiel dann – aber unsere Verantwortlichen machen das schon. Hoffentlich.

Euer Armine von der Süd!