Taktischer Poker vor dem Pokal-Kracher: SC Paderborn will Bayer Leverkusen „ärgern“

Paderborn. Noch bevor am Mittwochabend (18 Uhr, Home-Deluxe-Arena) der Ball rollt, hat das Taktieren auf beiden Seiten längst begonnen. Sowohl Bayer Leverkusens Trainer Kasper Hjulmand als auch SCP-Coach Ralf Kettemann geben sich vor dem Zweitrunden-Pokalduell wortkarg, wenn es um taktische Feinheiten und Personalentscheidungen geht. &bdquo;Ich weiß es, aber ich werde es nicht verraten“, sagte Kettemann mit einem Schmunzeln auf die Frage, ob Stammkeeper Dennis Seimen oder Markus Schubert im Tor stehen wird. Letztgenannter hatte das erste Pokalspiel der Paderborner bei Viktoria Köln bestritten (3:1). Kettemann: &bdquo;Es tut mir leid, aber es bringt uns nicht weiter. Mein Auftrag ist es, alles dafür zu tun, das Spiel zu gewinnen. Und es ist einfach kein Vorteil, wenn man darüber spricht.“ Während Hjulmand ebenfalls keine Einblicke in seine Startelf gewährte, stellte Kettemann zumindest eines klar: Der SC Paderborn wird sich gegen den Bundesligisten nicht verstecken. Lesen Sie auch: Nach Verletzung wieder fit: Kinsombi sieht den SC Paderborn auf außergewöhnlichem Weg SC Paderborn: Calvin Brackelmann fällt weiter aus &bdquo;Wir wechseln den Wettbewerb. Der DFB-Pokal ist einer der geilsten Wettbewerbe, die es gibt – er lebt davon, dass es immer wieder Überraschungen gibt. Und dafür wollen wir natürlich sorgen“, sagte der 39-Jährige. &bdquo;Wir sind gut drauf, haben genug Selbstbewusstsein und sind überzeugt, dass wir Bayer Leverkusen auch ärgern können. Deswegen freuen wir uns sehr auf dieses Do-or-die-game.“ Personell gibt es zumindest eine positive Nachricht: Sebastian Klaas (Adduktorenprobleme) kehrt zurück, während Abwehrspieler Calvin Brackelmann (Oberschenkel) noch passen muss. &bdquo;Für Calvin reicht es noch nicht. Da kann man nur hoffen, dass er idealerweise am Sonntag gegen Fürth wieder ein Kandidat wird“, erklärte Kettemann. Ob und wie viel im Pokal rotiert wird, ließ der Coach ebenfalls offen: &bdquo;Das ist auf jeden Fall ein Gedanke. Englische Wochen sind hart, der Platz wird tiefer, es wird anstrengender. Deswegen kann es schon sein, dass ein paar frische Beine auf dem Platz stehen.“ Wie viele genau, wollte er aber nicht beziffern. &bdquo;Zwischen zwei und zehn Beinen“, taktierte er augenzwinkernd weiter. Lesen Sie auch: Warum Mika Baur vom SC Paderborn in Dresden nicht jubelte SC Paderborn will auch im DFB-Pokal die Balance wahren In Sachen Einstellung plauderte der Paderborner Trainer dann aber doch noch aus dem Nähkästchen. Der SCP soll sich nicht in blinde Leidenschaft verrennen, sondern die richtige Balance finden. &bdquo;Es wäre schlecht, wenn ich die Jungs motivieren müsste“, sagte er. &bdquo;Aber man darf nicht in ein Extrem kippen. Wenn man nur mit dem Messer zwischen den Zähnen spielt, fehlt oft die Ruhe im Ballbesitz. Wir brauchen aber Mut, Ruhe, Selbstverständnis und Leidenschaft. Alles zusammen.“ Respekt ja, Ehrfurcht nein – so lautet das Motto. &bdquo;Wir sind eine liebe Mannschaft, sehr sympathische Jungs. Da kann es passieren, dass man manchmal zu viel Respekt hat“, sagte Kettemann. &bdquo;Aber was nicht passieren darf, ist, dass wir danach im Kreis stehen und sagen, wir waren nicht mutig. Wenn einer einen siebenfachen Übersteiger fühlt, dann soll er den auch machen. Dafür sind wir einfach zu gut, um uns zu verstecken.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Taktisch erwartet Kettemann ein Spiel, in dem Flexibilität gefragt ist. &bdquo;Es kann sein, dass Leverkusen uns phasenweise zurückdrängt. Dann müssen wir kompakt verteidigen – egal ob hoch, im Mittelfeld oder tief. Entscheidend ist, dass wir es gemeinsam machen. Aber wir werden nicht mit zehn Mann im Sechzehner stehen. Wir wollen unsere eigene Stärke zeigen“, betonte der SCP-Trainer selbstbewusst. Die Siegchance des SCP sieht der Trainer bei deutlich über fünf Prozent. Lesen Sie auch: SC Paderborn zwingt Dynamo Dresden in die Knie: Die Einzelkritik zum Auswärtssieg SC Paderborn hat Elfmeter trainiert Selbst über ein mögliches Elfmeterschießen hat man bei den Ostwestfalen nachgedacht, allerdings ohne sich darauf zu versteifen. &bdquo;Es macht schon Sinn, das zu trainieren. Aber wir schauen erst einmal auf die ersten Minuten, dann auf die Halbzeit. Danach wird neu bewertet.“ Sechs Siege in Folge in der 2. Liga geben dem SCP jedenfalls Rückenwind. Gegen den Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer aus Leverkusen bleibt Paderborn als Zweitligist der krasse Außenseiter. Aber einer, der mit Selbstvertrauen, Struktur und ein wenig Pokal-Mut durchaus für Spannung sorgen könnte. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn

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