Vertrag beim SC Paderborn läuft aus: Das sagt Filip Bilbija zu einer Verlängerung

Paderborn. Der Schweiß steht ihm auf der Stirn, der Atem geht schwer: Und doch legt Filip Bilbija regelmäßig Extraschichten ein. Das reguläre Training ist längst vorbei, aber für den 25-Jährigen gehört die Mehrarbeit einfach dazu. Dieses Mal sprintet er am Ahorn-Sportpark gemeinsam mit Tjark Scheller, Lucas Copado, Stefano Marino und Athletiktrainer Ruben Solis durch eine Sandgrube. &bdquo;Dabei geht es um die Spritzigkeit, um die ersten Meter“, erklärt Bilbija später. &bdquo;Damit man mehr Power hat.“ Wer den Offensivspieler des SC Paderborn in diesen Tagen beobachtet, versteht schnell, warum er derzeit in der 2. Liga zu den auffälligsten Akteuren zählt. In den vergangenen vier Partien erzielte Bilbija fünf Tore und bereitete einen weiteren Treffer vor. Man könnte sogar sagen, der Angreifer hat derzeit einen Lauf. Fleiß ist für den 25-Jährigen eine Selbstverständlichkeit. &bdquo;Ich weiß einfach, dass mir das in den Spielen hilft. Generell mag ich es einfach, mich weiterzuentwickeln. Das war auch schon immer da“, sagt er. &bdquo;Vielleicht habe ich das von meinem Vater, der früher auch immer den ganzen Tag gearbeitet hat. Er war mir ein positives Beispiel. Und obwohl er viel gearbeitet hat, kam er immer mit einem Lachen nach Hause.“ Heute will es ihm der Sprössling gleichtun. Lesen Sie auch: Zwei Zwangswechsel gegen Arminia Bielefeld: SC Paderborn 07 gibt Personal-Update Filip Bilbija beim SC Paderborn: Wendepunkt nach dem Bochum-Spiel Dass harte Arbeit sich auszahlt, ist für Filip Bilbija keine einfache Floskel. &bdquo;Ich weiß von anderen Sportlern, die etwas erreicht haben, dass man einfach mehr machen muss. Wenn man an Dingen arbeitet, wird man besser – deswegen mache ich das gerne.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Der aktuelle Höhenflug kam nach einem Tiefpunkt. Vier Spiele in Folge blieb Bilbija torlos, gegen den VfL Bochum zeigte er nach eigener Einschätzung eine seiner schwächsten Saisonleistungen. Doch statt zu hadern, änderte er seine Einstellung und trifft fortan fast nach Belieben. &bdquo;Der Erfolg für die Mannschaft macht die größte Freude. Das war mein größter Wandel nach dem Bochum-Spiel“, sagt er. &bdquo;Ich habe mir vorher viele Gedanken gemacht, meine Leistung zu bestätigen. Aber ich habe gemerkt, dass ich mich selbst zu sehr unter Druck gesetzt habe. Im Leben ist es allgemein so: Wenn man sich zu sehr stresst, ist man nicht so gut, wie man sein könnte. Jetzt geht es einfach darum, Fußball zu spielen – und vor allem dafür, dass die Mannschaft und der Verein erfolgreich sind.“ Lesen Sie auch: Doppelpack im Derby: Steffen Tigges vom SC Paderborn lässt den Ketchup fließen Filip Bilbijas Vertrag läuft beim SC Paderborn am Saisonende aus Wer Bilbija nach seinen Toren jubeln sieht, erkennt ein festes Ritual: Gemeinsam mit Santiago Castañeda richtet er den Blick und die Arme gen Himmel. &bdquo;Wir haben so einen Handshake, den wir immer bei der Begrüßung machen. Und eben auch, wenn einer von uns trifft“, erzählt er. &bdquo;Der Blick geht einfach in Richtung Himmel, um zu zeigen, dass wir für diesen Moment dankbar sind. Es ist ein Dank an den lieben Gott, der uns führt. Uns verbindet einfach der Glaube.“ Filip Bilbijas Vertrag läuft am Saisonende aus. Über seine Zukunft möchte er noch nicht spekulieren. Eine Verlängerung ist also ungewiss. &bdquo;Pauschal kann man das nicht sagen. Das hängt immer von der laufenden Saison ab“, erklärt er. &bdquo;Stand jetzt ist es so: Ich genieße, wo wir stehen, und ich genieße jedes Spiel mit Paderborn. Ich freue mich über jeden Sieg und darüber, das Wappen tragen zu dürfen. Aber was nächste Saison passiert, weiß ich nicht. Wir können gerne im Mai oder April noch einmal darüber reden.“ Trainer Kettemann: Bilbja ist &bdquo;eine Raupe Nimmersatt, die man nicht totkriegt“ Trainer Ralf Kettemann beschreibt Bilbija als unermüdlich und unberechenbar: &bdquo;Er ist ein sehr beharrlicher Spieler, der über eine Saison gesehen gefühlt 200 Mal häufiger da ankommt, wo es spannend wird, als andere – weil er es einfach immer wieder macht“, sagt der Coach. &bdquo;Filip hat wahrscheinlich die meisten Großchancen von allen, versiebt dementsprechend aber auch die meisten. Aber er ist immer da, wo etwas abfällt. Er ist quasi eine Raupe Nimmersatt, die man nicht totkriegt im Spiel.“ Auch gegen den Ball sei Bilbija extrem wertvoll für die Paderborner. &bdquo;Und dann macht er natürlich auch mal Sachen, bei denen keiner weiß, was passiert. Er wahrscheinlich auch nicht“, so Kettemann mit einem Lächeln. &bdquo;Aber das macht ihn unberechenbar. Wenn er einen Lauf hat und das Selbstvertrauen spürt – und das hat er jetzt –, dann soll er den fortführen.“ Lesen Sie auch: Führungsduo vom SC Paderborn schwächelt beim Comeback und kann doch feiern SC Paderborn: Filip Bilbija soll Fokus auf die Defensive legen Dass Bilbija nach dem schwachen Bochum-Spiel überhaupt in der Startelf blieb, war keine Selbstverständlichkeit. &bdquo;Es hat mich kurz Überwindung gekostet, ihn weiter aufzustellen“, gibt Kettemann zu. &bdquo;Aber dann kam Berlin – seine Stadt. Deswegen hat er das Spiel noch einmal bekommen.“ Die Entscheidung zahlte sich aus. &bdquo;Wir haben nach dem Bochum-Spiel den Fokus bei ihm etwas verändert – mehr aufs Defensivverhalten, damit er nicht zu sehr über seine Tore nachdenkt. Denn wenn es nicht läuft, kann man schnell in eine Negativspirale kommen“, erklärt Kettemann. &bdquo;Ich habe ihm gesagt: Konzentrier dich aufs Verteidigen. Und dann hat er in Berlin in Minute drei den Ballgewinn und schießt ihn am langen Eck vorbei. Solche Momente geben Selbstvertrauen. Alles andere kommt dann von allein.“ Im Idealfall geht also Bilbijas Serie auch am Samstag, 25. Oktober, weiter, wenn sein SCP um 13 Uhr bei Dynamo Dresden antritt.

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