Warum Doppeltorschütze Bilbija lieber für den SC Paderborn als für Hertha BSC spielt

Berlin. Für Filip Bilbija muss es ein Moment gewesen sein, den man kaum in Worte fassen kann: 44.718 Zuschauer im Olympiastadion, das Grölen der Fans in den Ohren, vertraute Gesichter von Familie und Freunden auf den Tribünen. Für den 25-jährigen SCP-Stürmer, in Berlin geboren und in der Hauptstadt aufgewachsen, war es eine Heimkehr. Das Einlaufen ins Rund sei für ihn etwas Besonderes gewesen, gab der Angreifer später preis. Sein Herz habe deutlich schneller geschlagen als bei anderen Spielen in der 2. Bundesliga. Und genau in diesem Spannungsfeld entfesselte Bilbija später seine Klasse und erzielte beide Treffer beim 2:0-Sieg des SC Paderborn gegen Hertha BSC. &bdquo;Es ist so ein Herzensverein für mich. Ich hatte eine Gänsehaut, als ich hier eingelaufen bin. Aber ich habe schon immer gesagt: In Berlin selbst könnte ich nicht spielen. Es ist zu viel Drumherum. Da kann ich mich nicht auf den Fußball konzentrieren. Die Familie ist da, Freunde sind da. Dann kann es passieren, dass der Fußball nicht mehr im Vordergrund steht. Ich mag es lieber, ein bisschen außerhalb zu sein“, erklärte Bilbija nach der Partie. Lesen Sie auch: Wechsel vom SC Paderborn 07 zum 1. FC Köln gescheitert: Jetzt spricht Raphael Obermair Filip Bilbija ist Paderborns erster Elfmeterschütze Bereits der Start verlief vielversprechend: Gleich in der 3. Minute tauchte Filip Bilbija vor dem Tor auf, verfehlte jedoch knapp das Gehäuse. &bdquo;Ich habe schon einige Chancen vergeben in meiner Karriere. Jetzt leider wieder. Aber das bringt mich nicht um“, kommentierte er selbstbewusst. Wenige Minuten vor der Halbzeit machte er es dann besser: In der 38. Minute verwertete er eine Hereingabe von Laurin Curda eiskalt ins lange Eck zur Führung. Kurz nach der Pause legte Bilbija nach: Nach einem Handspiel des Berliners Julian Eitschberger zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt – Bilbija trat an und verwandelte den Strafstoß souverän (58.). Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Trainer Ralf Kettemann lobte seinen Angreifer: &bdquo;Es freut mich für ihn. Er hat bisher eine Saison gespielt, die ihn und uns nicht zufriedenstellt. [...] Heute war es sicherlich ein spezieller Ort für ihn. Hier zweimal zu treffen und das Spiel für uns zu entscheiden – seine Leistung war top. Er ist mit dem Herz immer am Start. [...] So ist er für uns Gold wert, weil er einfach der Unterschiedsspieler sein kann. Es war heute eine gute Leistung.“ Das Spiel in Berlin hat derweil gezeigt: Die Rangordnung der einzelnen Spieler bei den Elfmeterschützen ist in dieser Saison klar verteilt. Bilbija selbst erklärte dazu: &bdquo;Aktuell bin ich der erste Schütze. Mit David Kinsombi habe ich mich noch nicht abgesprochen, er ist noch verletzt. In der Vergangenheit ist er angetreten. Aber mit Raphael Obermair habe ich gesprochen, ob ich in dieser Saison schießen darf. Netterweise hat er ja gesagt. Heute hat sich der Elfmeter gut angefühlt.“ Bereits in der ersten Pokalrunde beim 3:1 gegen Viktoria Köln trat Bilbija zum Strafstoß an und verwandelte sicher. Nach Pleite gegen SC Paderborn: Fabian Reese spricht von Viruswelle bei Hertha BSC Fabian Reese: Hertha BSC hatte mit Viruswelle zu kämpfen Taktisch zeigte der SCP in Berlin eine sehr reife Leistung. Die Paderborner arbeiteten viel gegen den Ball, machten die Räume eng, ließen die Hausherren kaum zur Entfaltung kommen. &bdquo;Wir wussten, wie wir zu stehen hatten, um Hertha zu bespielen. Wir wussten, wie wir sie ins Laufen bringen, um sie müde zu machen“, sagte Bilbija. Die Paderborner standen defensiv stabil und blieben zum dritten Mal in Folge ohne Gegentor. &bdquo;Wir haben von Anfang an die Kontrolle gehabt, waren sicher am Ball. Vielleicht hatten wir einen oder zwei leichte Fehler. Aber sonst haben wir souverän Fußball gespielt“, bilanzierte der Stürmer. Für Hertha BSC war die Niederlage trotz aller Bemühungen schwer zu verdauen. Kapitän Fabian Reese verwies auf eine Krankheitswelle im Team: &bdquo;Wir hatten 13, 14 Spieler, die vier bis fünf Tage dieser Woche komplett krank waren“, sagte Reese. Trainer Stefan Leitl betonte, dass dies keine Entschuldigung sei: &bdquo;Ich glaube, dass wir alles dafür getan haben, dass eine gute und fitte Mannschaft auf dem Platz steht. Energetisch haben die Spieler alles versucht, hintenraus haben uns sicher die Körner gefehlt.“ Bilbija selbst blieb nach dem Spiel übrigens in Berlin, versicherte aber seine Rückkehr nach Paderborn: Auf die Frage, ob er der Mannschaft noch nachreisen wird, antwortete er lächelnd: &bdquo;Klar komme ich zurück.“ Noten zum Spiel: SC Paderborn lässt Hertha BSC keine Chance: Die Einzelkritik zum Auswärtssieg

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