Entscheidung in Verlängerung

Großer Fight in Unterzahl: SC Paderborn verliert mit 2:4 im Pokal-Duell gegen Leverkusen

Der SCP hat im DFB-Pokal gegen Bayer 04 lange von der Sensation geträumt und ist am Ende doch leer ausgegangen. Trotz Unterzahl und zwischenzeitlicher Führung verlor der Zweitligist nach großem Kampf.

Stefano Marino (l.) köpft nach einer Paderborner Ecke den Ausgleich zum 1:1 im Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen. | © David Inderlied/dpa

Christian Geisler
29.10.2025 | 29.10.2025, 22:24

Paderborn. Der Pokal-Traum des SC Paderborn ist geplatzt: Gegen den favorisierten Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen musste sich der Zweitligist am Mittwochabend in der 2. Runde des DFB-Pokals trotz einer starken Leistung nach Verlängerung geschlagen geben und verpasste damit den Sprung ins Achtelfinale. Am Ende stand es in der mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Home-Deluxe-Arena 2:4 (0:0, 1:1, 2:2). Paderborn kämpfte sich dabei sogar in Unterzahl in die Verlängerung, ging dort in Führung, um dann in letzter Minute einen Doppelschlag zu kassieren. Statt der zusätzlichen 847.544 Euro für die nächste Runde bleibt dem SCP damit nur die bisherige Pokalprämie von rund 600.000 Euro, sowie das Gefühl, einem Topteam Paroli geboten zu haben.

Im Vergleich zum Meisterschaftsspiel in Dresden nahm Trainer Ralf Kettemann vier Veränderungen in seiner Startelf vor: Im Tor ersetzte Markus Schubert Dennis Seimen, zudem rückten Luis Engelns, Lucas Copado und Marco Wörner für Santiago Castañeda, Nick Bätzner und Steffen Tigges in die Anfangsformation. Für Wörner war es sein SCP-Startelfdebüt.

Die Ostwestfalen erwischten einen guten Start: Zwar überließen sie den Gästen meist den Ball, standen defensiv aber stabil und verschoben kompakt. Gleichzeitig setzte die vorderste Reihe mit Bilbija, Copado und Wörner das Leverkusener Startensemble immer wieder früh unter Druck, provozierte auf diese Weise ungenaue Zuspiele in die Spitze und erzwang regelmäßig Ballgewinne.

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Paderborn mit viel Leidenschaft und Laufbereitschaft

So gehörten die ersten Torannäherungen auch dem Team von Ralf Kettemann: Copado (7., 14.), Felix Götze (11.) und Mika Baur (19.) hatten die ersten Chancen des Spiels. Von den Gästen war bis dahin kaum etwas zu sehen. Das änderte sich auch bis Mitte der ersten Halbzeit nicht. Die Paderborner verstanden es, die Leverkusener mit viel Laufarbeit und Leidenschaft vom eigenen Tor fernzuhalten. Gleichzeitig setzten sie selbst immer wieder offensive Akzente: Götzes Distanzhammer rauschte nur knapp über die Querlatte (34.).

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Zwei Minuten später meldete sich dann aber auch der Bundesligist durch Jonas Hofmann in diesem Pokalspiel an (36.). Es waren aber die Ostwestfalen, die bis zur Pause das deutlich gefährlichere Team blieben: Raphael Obermairs Versuch verfehlte das Tor knapp (40.), auch Engelns Kopfball ging am Tor vorbei (44.). Danach passierte nichts mehr, torlos ging es in die Kabinen – für Bayer 04 ein schmeichelhaftes Ergebnis.

Leverkusen drückt nach der Pause

Während die Gäste reagierten und zur Pause zweimal wechselten, blieb die Elf des SCP unverändert. Nach dem Seitenwechsel kam Leverkusen jedoch besser ins Spiel, verzeichnete auch die ersten Torchancen der 2. Halbzeit für sich (51., 52.).

Danach häuften sich aber die Fehler beim SCP: Nach einem langen Ball verschätzte sich Götze und konnte Christian Kofane kurz vor dem Strafraum nur noch mit einer Notbremse stoppen – der Paderborner Kapitän sah folgerichtig die Rote Karte (58.). Den fälligen Freistoß verwandelte Alejandro Grimaldo eiskalt zur Leverkusener Führung (59.).

Fortan war es ein anderes Spiel. Eine Szene genügte, um die Partie komplett zu kippen. Doch Paderborn kämpfte auch in Unterzahl wacker, kam auch weiterhin gefährlich vor das Gäste-Tor (67., 73., 74.). Dann, kurz vor Spielende, als bereits alles nach einem sicheren Auswärtssieg aussah, drehte der SCP noch einmal auf und schnürte den Bundesligisten regelrecht am eigenen Strafraum ein.

Marino-Treffer sorgt für Verlängerung

Mit Erfolg: Zunächst wurde ein Schuss des eingewechselten Stefano Marino noch auf der Linie geklärt (89.), doch wenig später traf der Angreifer per Kopf nach einer Ecke zum viel umjubelten Ausgleich (90.). Damit rettete sich der SCP hochverdient in die Verlängerung.

Sven Michel bejubelt sein Tor zur zwischenzeitlichen Paderborner 2:1-Führung in der Verlängerung des Zweitrundenspiels im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen. - © David Inderlied/dpa
Sven Michel bejubelt sein Tor zur zwischenzeitlichen Paderborner 2:1-Führung in der Verlängerung des Zweitrundenspiels im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen. | © David Inderlied/dpa

Dort gelang dem Team von Ralf Kettemann tatsächlich die nächste Überraschung: Trotz Unterzahl drehte Paderborn die Partie komplett – Sven Michel hämmerte den Ball unhaltbar in die Maschen (96.). Doch die Freude währte nur kurz: Die nun drückenden Gäste kamen durch Jarrell Quansah zum Ausgleich (105.+1).

Leverkusener Doppelschlag kurz vor Schluss

Kurz vor Ende der Verlängerung, als sich alle schon auf ein Elfmeterschießen eingestellt hatten, gelang den Gästen dann doch noch der Lucky-Punch, und das gleich doppelt: Maza besorgte erst die Leverkusener Führung (120.+2), ehe Aleix Garcia den Schlusspunkt ins leere Tor setzte (120.+3).

SC Paderborn - Bayer 04 Leverkusen 2:4 n.V. (0:0/1:1/2:2)

Paderborn: Schubert (Note 2) – Hansen ((3), 72. Marino (1,5)), Götze (5), Scheller (3) – Curda (3), Baur (2), Engelns ((3), 83. Michel (2)), Obermair (3) – Wörner ((3), 61. Sticker (2,5)), Copado ((3), 72. Tigges (2)), Bilbija ((4), 72. Bätzner (3)).

Leverkusen: Flekken – Tapsoba, Badé, Belocian (66. Quansah) – Aleix Garcia, Andrich – Arthur (66. Terrier), Hofmann (83. Maza), Ben Seghir (46. Poku), Grimaldo – Schick (46. Kofane).

Tore: 0:1 Grimaldo (59.), 1:1 Marino (90.), 2:1 Michel (96.), 2:2 Quansah (105.+1), 2:4 Aleix Garcia (120.+4) Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg) Rote Karte: Götze (58., Notbremse) Gelbe: Obermair, Marino – Aleix Garcia, AndrichZuschauer: 15.000 (ausverkauft)

Der Liveticker zum Spiel im DFB-Pokal zwischen Paderborn und Leverkusen zum Nachlesen:


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