„Keine Grenze nach oben“: SCP07-Trainer lobt U-Nationalspieler in höchsten Tönen

Paderborn. Für Luis Engelns war es ein besonderer Tag: Am vergangenen Samstag feierte der 18-Jährige vom SC Paderborn 07 beim 3:1-Sieg der deutschen U19-Nationalmannschaft gegen Italien in Kroatien sein Debüt. 90 Minuten lang stand er in Koprivnica auf dem Platz und genoss einfach nur den Moment. &bdquo;Es hat Spaß gemacht. Klar, es ist anders, weil das Team neu ist, die Spieler, das Trainerteam. Es war aber eine super Erfahrung“, erzählt Engelns über seine erste Berufung für die Altersklasse. Bislang war er zweimal für die deutsche U18 im Einsatz gewesen, nun folgte die Beförderung durch U19-Trainer Hanno Balitsch. &bdquo;Ich habe schon darauf gehofft, dass er sich meldet. Vielleicht auch ein klein wenig damit gerechnet. Aber ich habe mich schon sehr gefreut. Es ist eine Ehre, für Deutschland spielen zu dürfen“, sagt der Mittelfeldspieler. Lesen Sie auch: SC Paderborn 07: Verletztenliste lichtet sich – Kinsombi absolviert erste Laufeinheit So denkt Paderborns Luis Engelns über die Kritik an der Nationalmannschaft Dabei ist es ihm egal, dass die A-Nationalmannschaft medial derzeit äußerst kritisch beäugt wird. Bastian Schweinsteiger, 2014 noch Weltmeister mit Deutschland und mittlerweile TV-Experte bei der ARD, sprach dem Team die Emotionalität ab. Sein Tenor: Die Tugenden, die Deutschlands Fußballer früher auf den Platz gebracht haben, seien abhandengekommen. Einsatzbereitschaft, Wille, Mentalität – das alles sei nicht mehr da. Luis Engelns sagt: &bdquo;Jede Person darf Kritik äußern. Aber ehrlich gesagt: Ich habe das fast gar nicht wahrgenommen. Damit befasse ich mich auch nicht wirklich. Ich gucke auf mich selber, um mich stetig weiterzuentwickeln.“ Sein Ziel ist allerdings klar und das formuliert er auch: &bdquo;Es wäre mein größter Traum, mal irgendwann in die A-Nationalmannschaft zu kommen. Seit frühester Kindheit ist es mein Traum, mal bei einem großen Turnier – sei es WM oder EM – mitzuspielen. Wenn das ganze Land hinter einem steht und man noch ein bisschen mehr Euphorie und Aufmerksamkeit bekommt. Das möchte man als Profifußballer.“ Lesen Sie auch: Zwölf Abgänge im Sommer! Für diese Ex-Paderborner lohnte sich der Wechsel wirklich Luis Engelns beim SC Paderborn 07: &bdquo;Ich reife von Jahr zu Jahr“ Dass er dieses Vorhaben beim SC Paderborn erreicht? Unwahrscheinlich. Doch beim SCP tastet er sich zumindest Schritt für Schritt nach vorne. &bdquo;Zu Beginn war es mein Ziel, dass ich einen Profieinsatz bekomme. In dieser Saison war es mein Ziel, mein erstes Profi-Tor zu schießen. Das habe ich gegen Münster dann auch geschafft“, sagt er. Die tägliche Arbeit im Training empfindet Engelns dabei als Bereicherung: &bdquo;Es macht richtig Spaß, jeden Tag mit den Jungs zu trainieren und sich gemeinsam weiterzuentwickeln. Das kann eine gute Saison werden. Auch für mich selber.“ Entsprechend akribisch feilt der 18-Jährige an seiner körperlichen Entwicklung. &bdquo;Individuell habe ich sehr viel gearbeitet. Ich reife von Jahr zu Jahr, werde auch körperlich noch einmal stärker. Baue mehr Muskeln auf. Das hilft mir im Spiel“, erklärt er. Besonders der Kraftraum ist für ihn ein Schlüssel zum aktuellen Erfolg: &bdquo;Ich versuche viel im Kraftraum zu arbeiten, um noch einmal mehr Muskeln aufzubauen und stabiler in den Zweikämpfen zu sein.“ Engelns beschreibt sich selbst als &bdquo;klassischen Achter, ein Box-to-Box-Player“. Seine Aufgaben seien vielfältig: &bdquo;Ich versuche überall zu sein. Wenn wir offensiv sind, versuche ich mit in die Box zu gehen, Flanken zu verwerten und Tore zu schießen. Aber auch defensiv hinten im eigenen Sechzehner viel abzuräumen. Auch immer anspielbar zu sein und viele Ballkontakte zu sammeln.“ Wechsel zum 1. FC Köln gescheitert: SCP07-Sportchef erklärt geplatzten Obermair-Deal Trainer Ralf Kettemann über Luis Engelns: &bdquo;Bei ihm gibt es keine Grenzen nach oben“ Mit Blick auf die Saison zeigt sich Engelns optimistisch: &bdquo;Wir haben ein richtig gutes Team und auch ein richtig gutes Trainerteam. Wir haben einen guten Spirit. Wenn wir mal mehrere Spiele gewinnen und auf einer Erfolgswelle reiten, dann können wir richtig in einen Lauf kommen. Ich glaube, es ist alles möglich.“ Trainer Ralf Kettemann sieht in Engelns enormes Potenzial. &bdquo;Bei ihm gibt es keine Grenze nach oben“, sagt der SCP-Coach über seinen jungen Mittelfeldspieler: &bdquo;Er ist ein A-Jugend-Spieler, der schon richtig viele Zweitligaspiele hat, der sehr interessiert am Spiel ist, ein Wettkämpfer ist. Das sind gute Voraussetzungen, um sich viel zu entwickeln. Man merkt schon, dass er körperlich auf einem anderen Niveau als letztes Jahr ist. Er hat viel mehr Dampf, viel mehr Power. Kann jetzt mehr mit seinem Körper spielen, ist auch koordinativ besser.“ Darüber hinaus habe Engelns auch in spielerischer Hinsicht Fortschritte gemacht. &bdquo;Er hat jetzt viel häufiger Bälle am Fuß, ist torgefährlich. Das war schon immer sein Steckenpferd, aber er kann es jetzt auch besser umsetzen. Und das strategische Denken hat sich verbessert: Wann spiele ich mit einem Kontakt? Wann mit zwei? Wann beschleunige ich das Spiel? Wann beruhige ich es? Wann ziehe ich mal ein Foul?“, lobt Kettemann. &bdquo;Er hat sich extrem entwickelt.“

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