SC Paderborn 07

Zwölf Abgänge im Sommer! Für diese Ex-Paderborner lohnte sich der Wechsel wirklich

Der SC Paderborn hat im Sommer zwölf Profis ziehen lassen. Einige Ex-Spieler starten in der Bundesliga oder sogar international durch, andere kämpfen um Minuten.

Koen Kostons jubelt nach einem erfolgreichen Start in der Eredivisie für PEC Zwolle. | © picture alliance / PRO SHOTS

Christian Geisler
08.09.2025 | 08.09.2025, 16:00

Paderborn. Der SC Paderborn 07 hat im Sommer einen großen personellen Umbruch erlebt: Gleich zwölf Spieler verließen den Fußball-Zweitligisten, zusammen brachten die Transfers rund 9,5 Millionen Euro ein.

Doch für wen hat sich der Abgang vom SCP wirklich gelohnt? Während einige Ex-Paderborner bereits in der Bundesliga oder sogar international für Aufsehen sorgen, kämpfen andere noch um ihre Rolle in ihrem neuen Team. Andere Stehen womöglich sogar vor dem Karriereende.

Marvin Mehlem (27, zu Arminia Bielefeld)

Marvin Mehlem (rechts) schnürt mittlerweile die Fußballschuhe für den DSC Arminia Bielefeld. - © Sarah Jonek
Marvin Mehlem (rechts) schnürt mittlerweile die Fußballschuhe für den DSC Arminia Bielefeld. | © Sarah Jonek

Newsletter
SC Paderborn 07
Wöchentlich alle News rund um den SC Paderborn.

Der Mittelfeldspieler war in der Vorsaison vom englischen Zweitligisten Hull City an die Paderborner ausgeliehen. Eine feste Verpflichtung durch den SCP kam nach Ablauf der Leihe aber nicht zustande. Unklar ist, ob man sich überhaupt um den erfahrenen Mittelfeldspieler bemüht hat.

Aufsteiger Arminia Bielefeld nutzte dagegen die Chance und soll rund 500.000 Euro gezahlt haben. Für Mehlem läuft es an der Alm ordentlich: Sowohl im Pokal als auch in der Liga stand er stets in der Startelf, dabei konnte er bereits eine Vorlage verbuchen.

Für Mehlem hat sich der Wechsel vor allem mit Blick auf die Spielzeit gelohnt. Schon in seiner Zeit beim SCP hatte er betont, langfristig wieder in Deutschland Fuß fassen zu wollen – in Bielefeld scheint ihm das nun zu gelingen.

Wechsel zum 1. FC Köln gescheitert: SCP07-Sportchef erklärt geplatzten Obermair-Deal

Casper Terho (22, zu OH Leuven)

Casper Terho (rechts) ist Stammspieler in der belgischen Jupiler Pro League. - © picture alliance / BELGA
Casper Terho (rechts) ist Stammspieler in der belgischen Jupiler Pro League. | © picture alliance / BELGA

Auch beim jungen Finnen zogen die Paderborner keine Kaufoption. Stattdessen wechselte Terho in die belgische Jupiler Pro League. Beim OH Leuven spielte er sich schnell ins Team: Nach ersten Joker-Einsätzen steht er inzwischen regelmäßig in der Startelf und sammelt wertvolle Spielpraxis. Ein Tor oder eine Vorlage gelangen dem 22-Jährigen in sechs Ligaspielen allerdings noch nicht. Aber: Beim SCP war er meist nur Reservist.

Aaron Zehnter (20, VfL Wolfsburg)

Aaron Zehnter (links) debütierte kürzlich für die deutsche U21-Nationalmannschaft. - © picture alliance/dpa
Aaron Zehnter (links) debütierte kürzlich für die deutsche U21-Nationalmannschaft. | © picture alliance/dpa

Mit einer Ablöse von 4,5 Millionen Euro ist Zehnter der Rekordabgang der Vereinsgeschichte. Und beim VfL Wolfsburg geht seine Entwicklung rasant weiter: Gleich in den ersten beiden Bundesligapartien stand er in der Startelf und erzielte gegen Mainz sein erstes Tor. Die Belohnung folgte auf dem Fuß: Erstmals wurde er für die deutsche U21 (nach-)nominiert, wo er am vergangenen Freitag bei seinem Debüt sofort eine äußerst sehenswerte Torvorlage zum 2:0-Sieg über Albanien beisteuerte.

Jetzt fix: SC Paderborn verpflichtet Verteidiger aus 3. Liga – Grimaldi nach Nürnberg

Ilyas Ansah (20, Union Berlin)

Der Ex-Paderborner Ilyas Ansah (rechts) hat sich in der Bundesliga beim 1. FC Union Berlin in die Stammelf gespielt. - © picture alliance / Kirchner-Media
Der Ex-Paderborner Ilyas Ansah (rechts) hat sich in der Bundesliga beim 1. FC Union Berlin in die Stammelf gespielt. | © picture alliance / Kirchner-Media

Auch Ansah setzte ein frühes Ausrufezeichen: Nach seinem Vier-Millionen-Euro-Transfer zu Union Berlin traf er bei seinem Bundesliga-Debüt gleich doppelt. Im zweiten Spiel stand er erneut in der Startelf, kurz darauf folgte – wie bei Zehnter – die erste U21-Nominierung, die er prompt mit einem Treffer veredelte.

Für den SCP bleibt die Hoffnung, über Klauseln an möglichen Weiterverkäufen teilzuhaben. Konkret darauf angesprochen, sagte Sportchef Sebastian Lange kürzlich im Interview: „Über Vertragsinhalte bewahren wir Stillschweigen. Das steht auch in diesen Verträgen.“

Adriano Grimaldi (34, 1. FC Nürnberg)

Adriano Grimaldi (rechts) trägt fortan nicht mehr das Trikot des SC Paderborn 07. - © picture alliance/dpa
Adriano Grimaldi (rechts) trägt fortan nicht mehr das Trikot des SC Paderborn 07. | © picture alliance/dpa

Am letzten Tag der Transferperiode zog es den Routinier noch zu Ligakonkurrent Nürnberg. Wie gut er sich bei den Franken einfügt, bleibt abzuwarten. Seit seinem Wechsel hat der Club noch kein Zweitligaspiel bestritten.

Luca Herrmann (26, Dynamo Dresden)

Luca Herrmann (rechts) spielte im Pokal gegen den FSV Mainz 05 immerhin 25 Minuten lang für Dynamo Dresden. - © picture alliance/dpa
Luca Herrmann (rechts) spielte im Pokal gegen den FSV Mainz 05 immerhin 25 Minuten lang für Dynamo Dresden. | © picture alliance/dpa

Für Herrmann ist die Rückkehr nach Dresden bislang durchwachsen verlaufen. Zwar kommt er in Pokal und Liga regelmäßig zum Einsatz, meist aber nur als Joker für wenige Minuten. Dennoch sorgte er für ein Highlight: Am 3. Spieltag erzielte er per Fallrückzieher gegen Arminia Bielefeld den Siegtreffer zum 2:1 – ein Tor, das schon jetzt zu den spektakulärsten der Saison zählt.

Arne Schulz (22, Viktoria Köln)

Torhüter Arne Schulz bleibt bei Viktoria Köln vorerst nur die Rolle des Herausforderers hinter der Nummer eins. - © picture alliance / Maximilian Koch
Torhüter Arne Schulz bleibt bei Viktoria Köln vorerst nur die Rolle des Herausforderers hinter der Nummer eins. | © picture alliance / Maximilian Koch

Der 1,92 Meter große Keeper heuerte beim Drittligisten Viktoria Köln an. Dort wartet er bisher allerdings noch auf einen Einsatz. Weder in der Liga noch im Pokal kam er zum Zug und ordnet sich hinter Stammtorhüter Dudu ein.

Martin Ens (22, SC Verl)

Martin Ens ist mittlerweile Stammspieler beim SC Verl in der 3. Liga. - © sport/presse/foto Dünhölter
Martin Ens ist mittlerweile Stammspieler beim SC Verl in der 3. Liga. | © sport/presse/foto Dünhölter

Deutlich besser läuft es für Martin Ens, der ebenfalls in die 3. Liga wechselte. Beim OWL-Nachbarn SC Verl ist er direkt Stammspieler in der Innenverteidigung, stand in allen bisherigen Partien über 90 Minuten auf dem Feld. Lediglich die Ergebnisse blieben bislang hinter den Erwartungen zurück: Noch konnte der Sportclub keines seiner vier Ligaspiele gewinnen.

Tristan Zobel (21, Erzgebirge Aue)

Tristan Zobel (rechts) trägt seit Sommer das Trikot von Drittligist Erzgebirge Aue. - © picture alliance / nordphoto GmbH
Tristan Zobel (rechts) trägt seit Sommer das Trikot von Drittligist Erzgebirge Aue. | © picture alliance / nordphoto GmbH

Fast identisch ist die Entwicklung bei Tristan Zobel. Der Verteidiger ist bei Erzgebirge Aue in der 3. Liga gesetzt, absolvierte bislang jede Minute der Saison. Auch im Sachsenpokal kam er zum Einsatz.

Felix Platte (29, vereinslos)

Felix Platte kam in der vergangenen Spielzeit lediglich zehnmal für den SCP zum Einsatz. - © picture alliance / Eibner-Pressefoto
Felix Platte kam in der vergangenen Spielzeit lediglich zehnmal für den SCP zum Einsatz. | © picture alliance / Eibner-Pressefoto

Der Stürmer, lange Publikumsliebling in Paderborn, ist derzeit ohne Verein. Angesichts seiner anhaltenden Rückenprobleme und geringer Einsatzzeiten (nur 315 Minuten in der Vorsaison) spricht vieles für ein Karriereende – offiziell verkündet hat Platte diesen Schritt aber noch nicht.

SC Paderborn 07 erklärt: Das passiert mit Trikotflocks nach dem Grimaldi-Wechsel

Manuel Riemann (36, vereinslos)

Beim Abschiedsspiel ‚Toto & Friends‘ lief Manuel Riemann am 6. September nach langer Zeit noch einmal im Trikot des VfL Bochum auf. Dabei stand er allerdings nicht im Tor. - © picture alliance/dpa/Revierfoto
Beim Abschiedsspiel ‚Toto & Friends‘ lief Manuel Riemann am 6. September nach langer Zeit noch einmal im Trikot des VfL Bochum auf. Dabei stand er allerdings nicht im Tor. | © picture alliance/dpa/Revierfoto

Auch der Routinier steht aktuell ohne Klub da. Sein Vertrag beim SCP wurde im Sommer einvernehmlich aufgelöst. Manuel Riemann kuriert derzeit Handprobleme aus und denkt offen über ein Karriereende nach.

Beim Bezahlsender Sky war Riemann am 2. August im Zuge der Berichterstattung rund um den ersten Zweitliga-Spieltag zu Gast. Über seine aktuelle Situation sagte er: „Ich hatte immer wieder ein bisschen Probleme mit meiner Hand die letzten Jahre, das wollte ich jetzt mal auskurieren. Ich bin in der Reha, und wenn das auskuriert ist, dann schauen wir, ob es noch einmal einen Weg zurück auf den Platz gibt.“

Zuletzt wurden Gespräche mit dem FC Gütersloh über einen möglichen Wechsel vom Regionalligisten dementiert.

Koen Kostons (25, PEC Zwolle)

Im Spiel gegen Telstar erzielte Koen Kostons (Mitte) einen Doppelpack. - © picture alliance / PRO SHOTS
Im Spiel gegen Telstar erzielte Koen Kostons (Mitte) einen Doppelpack. | © picture alliance / PRO SHOTS

Für eine kleine Überraschung sorgte der Niederländer. Er verließ von einem auf den anderen Tag das SCP-Trainingslager und schloss sich PEC Zwolle an. In der niederländischen Eredivisie ist er bestens gestartet: Zwei Tore in drei Spielen, beide beim 2:0 gegen Telstar, dazu ein Stammplatz von Beginn an. Ein Abgang aus Paderborn, der sich für ihn bislang voll auszahlt.


Paderborn Mann für Mann


Alle Artikel zu allen Personen rund um SC Paderborn 07