
Paderborn/Nürnberg. Miroslav Klose hat keine guten Erinnerungen an den SC Paderborn. In der vergangenen Zweitliga-Saison verlor der Chefcoach des 1. FC Nürnberg das Hinspiel beim SCP in buchstäblich letzter Sekunde mit 2:3. In der Rückrunde setzte es im Frankenland dann ebenfalls eine 2:3-Pleite, bei der sich FCN-Leistungsträger Jens Castrop zu allem Überfluss am Knie verletzte.
Wenn es nun an diesem Freitag, 29. August, um 18.30 Uhr im Nürnberger Max-Morlock-Stadion zu einer Neuauflage dieses Zweitligaduells kommt, könnte es um Kloses Trainerjob gehen. Die „Clubberer“ haben nämlich saisonübergreifend neun der letzten zwölf Pflichtspiele verloren, kassierten dabei fünf Heimpleiten in Folge, stehen mit null Punkten am Tabellenende und schieden obendrein beim Regionalligisten Illertissen aus dem DFB-Pokal aus.
Miroslav Klose blendet aber all die Spekulationen und Diskussionen um seine Person aus. „Es geht nicht um mich. Es geht um den Klub“, betonte der deutsche WM-Rekordtorschütze und Weltmeister von 2014 am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Spiel. Fragen zur Partie und zum Gegner aus Paderborn wurden dabei erst ganz am Ende gestellt. Zunächst ging es um eine Nachricht, die für viele Nürnberger Fans die nächste Hiobsbotschaft sein dürfte.
Nürnberg kassiert satte Ablösen, doch das Punktekonto ist leer
So wird U21-Nationalspieler Caspar Jander nun doch noch den 1. FC Nürnberg verlassen. Der 22-jährige absolvierte am Donnerstag einen Medizincheck beim englischen Zweitligisten FC Southampton. Der etatmäßige Sechser soll für gut zwölf Millionen Euro zum Premier-League-Absteiger wechseln.
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„Ich hatte am Mittwochabend davon erfahren. Und wir haben es so entschieden. Jetzt ist eine Lücke da, aber es gibt genug Spieler, die in diese Rolle schlüpfen können. Ich konzentriere mich jetzt voll aufs Spiel“, erklärte Klose, der letztlich aber nicht zu beneiden ist. Der personelle Aderlass war in diesem Sommer gewaltig. Nürnberg kassierte zwar Rekord-Ablösesummen, verlor aber Ausnahme-Asse wie Stefanos Tzimas, Jens Castrop und nun eben Caspar Jander.
Mahir Emreli, Doppeltorschütze bei der letzten 2:3-Niederlage gegen Paderborn, stürmt zudem seit dieser Saison für Kaiserslautern. Miroslav Klose muss unterdessen aus bislang 15 Neuzugängen ein neues Team formen, was bislang nur leidlich gelang. Auch die letzten drei Testspiele der Sommervorbereitung gingen gegen Schweinfurt (1:2), Bielefeld (1:2) und Mönchengladbach (0:2) verloren. Das Selbstvertrauen ist dementsprechend im Keller.
Ein am Mittwoch verpflichteter Neuzugang dürfte in der Startelf stehen
Immerhin: Mit Finn Becker (TSG Hoffenheim) und Hindolo Mustapha (Crystal Palace) angelte sich der FCN in dieser Woche noch zwei hochkarätige Verstärkungen. Während der angeschlagene Mustapha noch keine Option fürs Heimspiel gegen Paderborn ist, dürfte der erst am Mittwoch verpflichtete Becker bereits in der Startelf stehen. „Er ist absolut eine Option“, sagte Klose mit Blick auf den zentralen Mittelfeldspieler.
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Dessen neue Teamkollegen hatten bei den jüngsten Pleiten in Illertissen und Münster zwei Gesichter gezeigt. Vor der Pause bot der Club desaströse Vorstellungen. In der zweiten Hälfte lief es dann deutlich besser, wobei Klose nach dem Wechsel jeweils auf eine Viererkette umgestellt hatte. Gegen den SCP dürften die Nürnberger von Beginn an auf diese Abwehrformation setzen.
„Wir brauchen Spieler, die vorneweg marschieren“, fordert Klose und hofft, dass am Freitagabend die Wende zum Guten gelingt. Ansonsten könnte der Ex-Nationalspieler zum ersten Opfer einer verfehlten Nürnberger Transferplanung werden.
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