Das sind die Pläne des SC Paderborn mit dem neuen Stürmer Steffen Tigges

Paderborn. Am Mittwochvormittag wurden die letzten Details geklärt, um 11 Uhr war es dann amtlich: Steffen Tigges wechselt vom Erstliga-Aufsteiger 1. FC Köln zum SC Paderborn. Der 27-jährige Stürmer nahm umgehend seine erste Trainingseinheit beim OWL-Zweitligisten in Angriff, bei dem er wohl einen Vertrag bis Juli 2027 mit Option auf eine weitere Saison unterschrieben hat. Die Ablösesumme dürfte sich im unteren sechsstelligen Bereich bewegen und könnte sich durch Bonuszahlungen erhöhen. SCP-Sportchef Sebastian Lange will keine Zahlen nennen oder kommentieren, stellt aber klar: &bdquo;Für uns ist dieser Transfer finanziell sehr gut darstellbar, sonst hätten wir ihn nicht getätigt. Er war letztlich aber nur mithilfe des Spielers möglich." Im Klartext: Der 1,94 Meter große Angreifer, der in Köln noch einen gut dotierten Vertrag bis Sommer 2026 besessen hatte, nimmt beträchtliche Gehaltseinbußen in Kauf. &bdquo;Steffen wollte unbedingt zu uns, um in Paderborn neu anzugreifen", betont Lange. Schon dessen Vorgänger Benjamin Weber hatte mit Tigges und dessen Berater in Kontakt gestanden. Zwischenzeitlich war ein Transfer aber in weite Ferne gerückt. Wiedersehen mit einem alten Osnabrücker Kumpel Nun ergab sich die Möglichkeit, wenngleich Kölns neuer Trainer Lukas Kwasniok den 27-Jährigen auch gerne am Rhein behalten hätte. Paderborns Ex-Coach setzte Tigges in der Vorbereitung als Linksverteidiger und linken Schienenspieler ein, wobei der etatmäßige Angreifer überzeugte. Doch letztlich wäre Tigges’ sportliche Perspektive in Köln wohl überschaubar gewesen, zumal der Effzeh für die linke Seite noch einmal personell nachgelegt hat. Lesen Sie auch: Ganz der Papa: Lucas Copado setzt beim SC Paderborn ein Familienerbe fort Für den SCP ließ der ehemalige Junioren-Nationalspieler dabei lukrativere Angebote sausen. Die Nähe zu seiner Heimatstadt Osnabrück dürfte eine Rolle gespielt haben. Zudem gibt es für den Neuzugang ein Wiedersehen mit einem alten Kumpel. So spielte SCP-Akteur Sebastian Klaas in der Jugend und bei den Profis des VfL Osnabrück sechs Jahre lang an der Seite von Steffen Tigges. 2016 stieg das gleichaltrige Duo mit der U19 des VfL in die A-Junioren-Bundesliga auf, wobei auch Steffens Zwillingsbruder Leon Tigges als Stammtorwart mit dabei war. 2019 gelang mit Osnabrück der Aufstieg in die 2. Liga. In Paderborn trifft Steffen Tigges nun auf eine Mannschaft, die durch einen exzellenten Teamgeist besticht. Nicht nur deshalb dürfte er sich schnell integrieren. &bdquo;Steffen hat einen einwandfreien Charakter und wird neue Energie reinbringen", sagt Sebastian Lange. Auch Kölns Sportdirektor Thomas Kessler hat für den Effzeh-Abgang viel Lob parat: &bdquo;Tiggi hat sich in seiner gesamten Zeit beim FC stets in den Dienst der Mannschaft gestellt und war durch seine Art ein wichtiger Bestandteil unseres Teams – auf und neben dem Platz." Zum vorbildlichen Charakter gesellen sich fußballerische Fähigkeiten, die das SCP-Offensivspiel noch variabler machen sollen. &bdquo;Mit seiner Größe und Präsenz bringt er ein ganz anderes Element in den Kader. Mit seiner Laufstärke ist Steffen zudem prädestiniert für unsere intensive Spielweise", betont Sportchef Lange. Kann Tigges in Paderborn seine alten Knipser-Qualitäten wiederentdecken? Ob Tigges auch zum Knipser avanciert, bleibt abzuwarten. In seiner Zeit bei Borussia Dortmund II und in seinen ersten Monaten in Köln war seine Torausbeute beachtlich. Ansonsten sind die Zahlen in diesem Bereich nicht sonderlich beeindruckend. &bdquo;Man schaut bei solchen Transfers auch nicht unbedingt auf die Torquote, sondern auf die Fähigkeiten, die dir ein Spieler geben kann. Entscheidend ist, dass die Mannschaft am Ende genügend Tore schießen", sagt Lange und fügt an: &bdquo;Abgesehen davon würde Steffen jetzt nicht in Paderborn spielen, wenn er in der vergangenen Saison 15 Zweitligatore gemacht hätte." Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Der SCP hat mit Steffen Tigges nun - je nach Sichtweise - neun bis elf Offensivakteure im Aufgebot. Es ist daher gut möglich, dass sich die Kadergröße in der Abteilung Attacke noch einmal verkleinert. Das hängt auch davon ab, wie schnell Routinier Sven Michel wieder zur Verfügung steht. Perspektivspieler wie Bröger, Marino, Vega Zambrano oder Wörner könnten aber Kandidaten für ein Leihgeschäft sein. &bdquo;Aber wir haben noch Zeit, um das zu entscheiden", sagt Lange. Unterm Strich sei der SCP nun bestens aufgestellt. &bdquo;Nur auf der Schiene sind wir derzeit relativ dünn besetzt", konstatiert der Sportchef. Die Jungspunde Ruben Müller (19) und Anton Bäuerle (20) sind verletzt. Sollten Laurin Curda oder Raphael Obermair ausfallen, hätte der SCP eine echte Baustelle. Womöglich holt der Klub daher noch einen neuen Außenbahnspieler. Vielleicht kann aber auch Steffen Tigges einspringen, wenn Not am Mann ist. Beim SCP ist der 27-Jährige aber erst einmal als Stürmer eingeplant. Und in seiner gewohnten Rolle scheint Tigges an der Pader einiges vorzuhaben.

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