SC Paderborn: Weber-Wechsel zum FC Augsburg soll nicht übers Knie gebrochen werden

Paderborn. Die Gerüchte verdichten sich: Nach Informationen des Fachmagazins &bdquo;kicker“ steht Benjamin Weber, Sport-Geschäftsführer des SC Paderborn, vor einem Wechsel zum FC Augsburg. Der Bundesligist sucht nach einem Nachfolger für Marinko Jurendic und ist offenbar bei den Ostwestfalen fündig geworden. Bestätigt ist der mögliche Wechsel bislang nicht. Auf Nachfrage dieser Redaktion teilte der SCP lediglich mit, man beteilige sich nicht an Spekulationen. Benjamin Weber selbst reagierte auf Kontaktversuche am Montag nicht. Über die Gründe dafür lässt sich nur spekulieren. Nach Informationen dieser Zeitung ist man in der Augsburger Führungsetage sehr zuversichtlich, was einen Wechsel von Benjamin Weber betrifft. Eile haben die Bayern dabei jedoch nicht: Zwar würde der FCA den 42-Jährigen gerne zeitnah als neuen Sportdirektor präsentieren, mit einer überstürzten Lösung ist jedoch nicht zu rechnen. Zumal eine Ablösesumme fällig wird und der SCP noch einen Nachfolger sucht. Lesen Sie auch: Wechsel von Benjamin Weber zum FC Augsburg deutet sich an SC Paderborn steht vor großem Umbruch Fest steht: Sollte Weber, der seit Januar 2023 in Paderborn tätig ist und über einen unbefristeten Vertrag verfügt, tatsächlich den Verein verlassen, stünde der SCP vor einer Veränderung erheblichen Ausmaßes. Nicht nur, weil sich nach dem Abschied von Lukas Kwasniok das neue Trainerteam rund um Chefcoach Ralf Kettemann gerade erst formiert, sondern auch weil der sportliche Umbruch in diesem Sommer ohnehin nicht gerade klein ausfällt. Zwar haben mit Marvin Mehlem (Rückkehr nach Hull City) und Ilyas Ansah (für rund vier Millionen Euro zu Union Berlin) bislang nur zwei absolute Leistungsträger den Klub verlassen. Doch ranken sich schon länger Bundesliga-Gerüchte um Calvin Brackelmann und insbesondere Linksverteidiger Aaron Zehnter. Seit Neuestem steht nun auch Kapitän Raphael Obermair im Fokus anderer Vereine. Laut Medienberichten zeigt der 1. FC Köln konkretes Interesse an dem Außenbahnspieler. Lesen Sie auch: SC Paderborn legt beim Marktwert weiter zu und zieht an Schalke vorbei Möglicher Weber-Nachfolger könnte kaum Einfluss nehmen Sollte Benjamin Weber nach Lukas Kwasniok nun ebenfalls gehen, stellt sich Paderborn sportlich nahezu komplett neu auf – sowohl auf dem Platz als auch auf den leitenden Positionen. Ein möglicher Nachfolger für Weber fände beim SCP ein bereits weitgehend vorgezeichnetes Feld vor: Der Trainer ist zunächst gesetzt, der Kader für die Saison 2025/26 steht in weiten Teilen. Die eigene Handschrift könnte erst mittelfristig sichtbar werden. In der öffentlichen Wahrnehmung aber stünde der Neue im Schatten seines Vorgängers: im Erfolgsfall ohne Lorbeeren, im Misserfolg mit der Option, sich auf geerbte Strukturen zu berufen. SC Paderborn agiert unter Benjamin Weber finanziell stabil Gleichzeitig zeigt sich in Paderborns Entwicklung unter Benjamin Weber, dass Kontinuität Wirkung zeigt. Bei der Mitgliederversammlung im Januar vermeldete der SC Paderborn zuletzt zum fünften Mal in Folge einen operativen Gewinn. Auch wenn der mit 200.000 Euro eher bescheiden ausfiel. In sportlicher Hinsicht bewegte sich der Verein zuletzt in ruhigen Gewässern, spielte konstant im oberen Tabellenmittelfeld der 2. Bundesliga mit. Benjamin Weber ist international bestens vernetzt Für Weber selbst wäre der Wechsel nach Augsburg ein logischer nächster Schritt. Ein Engagement in der Bundesliga gilt in der Branche als Karrieresprung, zumal Weber auch international bestens vernetzt ist. Bevor er nach Paderborn kam, arbeitete der 42-Jährige als Videoanalyst beim FC Chelsea im Trainerteam von Thomas Tuchel (heute Nationaltrainer Englands). Seine vorherigen Stationen hießen FSV Mainz 05 (Chefscout, 2011 bis 2015), Borussia Dortmund (2015 bis 2017) und Paris Saint-Germain (2018 bis 2020). Nichtsdestotrotz käme ein möglicher Abgang des Sportchefs in dieser Phase, kurz vor dem Trainingsauftakt am 29. Juni, nicht nur überraschend, sondern könnte auch Unruhe ins sensible SCP-Gefüge bringen. Umfeld des SC Paderborn wird langsam nervös Schließlich ist mit Ralf Kettemann ein Trainer im Amt, den die Öffentlichkeit noch nicht einschätzen kann und dessen Trainerteam bislang nicht vollständig feststeht. Gerüchteweise könnte Pit Reimers, aktuell vereinslos und zuletzt für zehn Spiele Chefcoach beim VfL Osnabrück in der 3. Liga, Kettemann assistieren. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) In den sozialen Netzwerken macht sich derweil erste Nervosität unter den Fans breit. Das Trainerteam ist unvollständig und die Zukunft des Sportchefs ist unklar. Webers Abgang wäre der nächste Mosaikstein in einem Sommer voller Fragezeichen. Immerhin: Mit Ruben Müller wurde am Montag der erste SCP-Transfer seit fast zwei Wochen bestätigt. Der 19-jährige Außenverteidiger kommt vom SC Freiburg. Ob Webers möglicher Wechsel nach Augsburg als Rückschritt für den SCP oder als saubere Staffelübergabe gewertet wird, hängt davon ab, wie schnell und wie gut Paderborn die Lücke auf Führungsebene schließt. Klar ist nur: Der Zeitpunkt ist in jedem Fall heikel.

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