SC Paderborns Toptalent Luis Engelns zwischen Abitur und Aufstiegsrennen

Paderborn. Der Monat Mai hält für Luis Engelns zwei Herausforderungen bereit. Zum einen will der 18-Jährige mit dem SC Paderborn im Zweitliga-Saisonendspurt noch das ganz große Ziel erreichen. Zum anderen stehen für den Schüler des Paderborner Reismann-Gymnasiums die Abiturprüfungen auf der Agenda. SCP-Trainer Lukas Kwasniok hat aber keine Sorge, dass sein Schützling diese Doppelbelastung nicht meistern kann. Denn die mentale Stärke sowie die Intelligenz und Spielintelligenz zählen zu den größten Qualitäten des Jungspundes, der es in Rekordzeit von der Paderborner U17 ins Zweitliga-Team geschafft hatte. &bdquo;Ich bekomme das ganz gut hin“, sagt Engelns mit Blick auf die Doppelbelastung von Schule und Profifußball, die er in dieser Saison zu meistern hat. In den vergangenen drei Monaten hatte er allerdings auch mehr Zeit, um fürs Abi zu lernen. Leider. Grund war nämlich eine Kapselverletzung im rechten Knie, die Engelns am 6. Januar im Spanien-Trainingslager in einem Testspiel gegen den SC Heerenveen (1:1) erlitten hatte. Der Kopf ist seine große Stärke Das Mittelfeldtalent trainierte und spielte zwar zunächst weiter, musste dann aber eine Zwangspause einlegen. Anfang Februar feierte Engelns ein Startelf-Comeback gegen Fürth (1:2), doch die Schmerzen kehrten zurück. Anschließend war viel Geduld gefragt. Erst am Karsamstag verbuchte der 18-Jährige beim 3:2-Sieg in Nürnberg seinen elften Zweitliga-Einsatz. Engelns stand dabei inklusive Nachspielzeit nur zehn Minuten auf dem Feld. &bdquo;Aber man kann bei Luis auch in fünf oder zehn Minuten sehen, wie wichtig er sein kann. Er erfasst blitzschnell Spielsituationen und weiß, was in dem speziellen Moment gefragt ist. Das unterscheidet ihn von allen 18-Jährigen, die ich bislang trainiert habe“, urteilt Lukas Kwasniok. In Nürnberg unterband Engelns beispielsweise zwei Nürnberger Angriffe - zunächst mit einem Foul, dann mit einer sehenswerten Balleroberung. Seine Qualitäten könnten nun auch an diesem Samstag, 26. April, im Heimspiel gegen die SV Elversberg (13 Uhr, Home-Deluxe-Arena) gefragt sein. Allerdings wird das SCP-Talent dann mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht in der Startelf stehen. Den Führerschein hat Engelns schon in der Tasche &bdquo;Luis ist immer noch Jungjahrgang U19. Das vergisst man schnell“, sagt Paderborns Trainer. Sein Schützling kann auch mit der Jokerrolle leben. Schließlich kommt ihm die aktuelle Zweitliga-Saison noch immer ein wenig irreal vor. &bdquo;Ich hätte im Sommer nie gedacht, dass ich schon mehr als zehn Profi-Einsätze bekomme“, erklärt Engelns, der kurz vor Weihnachten seinen ersten Profivertrag unterschrieb. Es wären vermutlich schon doppelt so viele Zweitligapartien, wenn die besagte Verletzung nicht gewesen wäre. Immerhin konnte er die bislang längste Zwangspause seiner Fußballer-Laufbahn nutzen, um seinen Führerschein zu machen. Nun stehen für Paderborns Nachwuchssportler des Jahres, der am 11. März seinen 18. Geburtstag feierte, die Abiprüfungen in den Leistungskursen Sport und Deutsch sowie in den Grundkursen Sozialwissenschaften und Mathe auf der Agenda. Daher ist bei Luis Engelns Lernen angesagt. &bdquo;Zum Glück kann ich mir Dinge schnell merken“, sagt der Reismann-Abiturient. Dessen Familie hatte auf Ostern viel Grund zum Feiern. Denn da gab es nicht nur das erwähnte Engelns-Comeback in Nürnbergs. Zudem jubelte sein Vater Daniel Farke als Cheftrainer des englischen Zweitligisten Leeds United am Ostermontag nach einem 6:0-Heimsieg gegen Stoke City über den vorzeitigen Aufstieg in die Premier League. Die Premier League als großer Traum &bdquo;Wir hatten überlegt, ob wir nach England fliegen, aber dann haben wir uns das Spiel im TV-Stream angeschaut“, erklärt Luis Engelns, der am Montagabend gleich mit seinem Vater telefonierte. Der Sohnemann erlebte in den vergangenen zwei Jahren schon acht, neun Leeds-Spiele live im Stadion und ist vom englischen Fußball durchaus fasziniert. Lesen Sie auch: Fußball-Trainer aus dem Kreis Paderborn führt sein Team in die Premier League &bdquo;Es wäre schon ein Traum, irgendwann einmal in der Premier League zu spielen“, sagt Engelns. Die SCP-Fans müssen aber keine Angst haben, dass die Nachwuchshoffnung bereits Abwanderungsgedanken hegt. Auch ein Wechsel zu einem anderen deutschen Verein käme wohl noch zu früh. &bdquo;Ich will beim SCP bleiben. Das ist der Plan“, betont der 18-Jährige. Und vielleicht geht ja schon mit Paderborn in ein paar Wochen ein großer Traum in Erfüllung. &bdquo;Unsere Vorfreude auf den Saisonendspurt ist riesig. Wir haben eine große Chance“, sagt Luis Engelns. Vielleicht wird der Mai für ihn und seine Teamkollegen ja zum Wonnemonat.

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