Grüne Trikots und mehr: Die Tops und Flops der Hinrunde des SC Paderborn

Paderborn. Die Hinrunde der aktuellen Saison hielt für Fußball-Zweitligist SC Paderborn 07 einiges an Höhepunkten bereit - aber auch kontroverse Momente, die für reichlich Diskussionsstoff sorgten. Hier sind die Tops und Flops der ersten Saisonhälfte. Der Aufreger: Grüne Trikots sorgen für Fanproteste Mit einem besonderen Aktionsspieltag rund um die medizinische Nutzung von Cannabis in Kooperation mit Hauptsponsor &bdquo;Four 20 Pharma“ sorgte der SCP Anfang Oktober für Aufsehen. Denn die in Neon-Grün gehaltenen Sondertrikots riefen heftige Reaktionen hervor – drei Ultragruppen boykottierten das Spiel gegen Jahn Regensburg komplett, versagten der Mannschaft ihre Unterstützung. Verein und Sponsor verteilten die Sondertrikots in der Halbzeitpause sogar kostenlos, doch die Empörung über die Abkehr vom traditionellen Blau-Schwarz blieb. Immerhin: Das 3:0 gegen Regensburg war der höchste Saisonsieg. Vielleicht sollten die Paderborner öfter in Grün antreten. Lesen Sie auch: Kwasnioks offene Kritik: Läuft er Gefahr, die Fans des SC Paderborn zu verlieren? Der beste Neuzugang: Felix Götze überzeugt auf ganzer Linie Mit Felix Götze hat der SC Paderborn einen Glücksgriff gelandet. Der 26-jährige Innenverteidiger stieg nicht nur in die Kicker-Rangliste auf, sondern gilt auch unter den Fans als klarer &bdquo;Neuzugang der Saison“. Eine nicht repräsentative Video-Umfrage auf nw.de untermauert das. Götze stabilisiert die Abwehr, setzt offensiv Akzente und gilt als Führungsfigur auf dem Platz. Für viele ist der jüngere Bruder von Weltmeister Mario Götze der Spieler der Hinrunde – und ein Garant für die bislang solide Punkteausbeute des SCP. Das Unglück des Jahres: Felix Götzes Eigentor in Düsseldorf So stark Götze insgesamt spielte, so bitter war sein unglücklichster Moment. In der Nachspielzeit des Spiels gegen Fortuna Düsseldorf (1:1) bugsierte er den Ball in Co-Produktion mit Calvin Brackelmann ins eigene Tor. Statt eines Auswärtssiegs musste sich der SCP mit einem Remis begnügen. Die Szene war ein Sinnbild für die mangelnde Effizienz in der Hinrunde. Die Überraschung: Luis Engelns beeindruckt mit 17 Jahren Kaum jemand hätte vor der Saison erwartet, dass der 17-jährige Luis Engelns eine tragende Rolle im Mittelfeld des SCP übernehmen könnte. Der Schüler des Reismann-Gymnasiums zeigt eine erstaunliche Reife, hat bereits neun Einsätze in der 2. Bundesliga absolviert und meistert den Spagat zwischen Profi-Fußball und Schule. Sollte er sich weiterhin so entwickeln, dürfte Engelns auch bald durch Tore und Vorlagen auf sich aufmerksam machen. Trainer Lukas Kwasniok zeigt sich beeindruckt von Luis Engelns und hebt besonders dessen Ruhe und Abgeklärtheit hervor. Diese Eigenschaften, so Kwasniok sinngemäß, seien schwer erlernbar und hätten ihren Ursprung auch im Einfluss seines Vaters Daniel Farke, der als Trainer im Profi-Fußball bei Leeds United tätig ist. Farkes Präsenz im Rampenlicht habe Engelns offenbar frühzeitig geprägt und gefestigt. Die Enttäuschung: Torhüter als Unsicherheitsfaktoren Während in anderen Mannschaftsteilen Spieler herausragten, enttäuschten die Torhüter Pelle Boevink und Markus Schubert. Beide leisteten sich schwere Patzer, die den SC Paderborn wichtige Punkte kosteten. Dass Trainer Lukas Kwasniok öffentlich Verstärkung auf dieser Position forderte, überrascht daher nicht. Vor der Saison hatte niemand damit gerechnet, dass die Torhüter zum Problem werden könnten. Das beste Spiel: Der Sieg gegen den 1. FC Köln Der 2:1-Erfolg gegen den Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln war der spielerische Höhepunkt der Hinrunde. Der SCP dominierte den späteren Herbstmeister über weite Strecken und bewies Moral, als Sven Michel mit seinen beiden Saisontoren den Rückstand drehte. Dieses Spiel zeigte eindrucksvoll, welches Potenzial in der Paderborner Mannschaft steckt. Köln reagierte nach der Partie mit einem Torwartwechsel – Marvin Schwäbe sorgte fortan für mehr Stabilität beim FC. Jonas Urbig musste seitdem auf der Bank Platz nehmen. Lesen Sie auch: Große Stimmungslage im Video: So bewerten Fans die Hinrunde des SC Paderborn Das Diskussionsthema: Kwasnioks Kritik am Kader Zum Abschluss der Hinrunde sorgte Trainer Lukas Kwasniok mit seiner wiederholten öffentlichen Kritik an der Kaderqualität für reichlich Gesprächsstoff. Der 43-Jährige forderte sowohl die Verlängerung mit Leistungsträgern als auch Verstärkungen in Form eines neuen Torhüters und eines offensiven Mittelfeldspielers, die den SCP sofort weiterbringen sollen. Seine Aussagen entfachten kurz vor Weihnachten hitzige Diskussionen unter den Fans über seine Zukunft als Trainer. Die Vereinsführung hingegen reagierte betont gelassen. Wie es mit der Personalie Lukas Kwasniok beim SCP weitergeht, wird die Rückrunde zeigen.

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