2. Fußball-Bundesliga

Warum sich der Sieg in Paderborn für den 1. FC Köln so besonders anfühlt

Der Effzeh feiert trotz zahlreicher Ausfälle einen 2:1-Erfolg an der Pader und erobert damit die Tabellenführung. Nach dem Hinspiel hatte im Kölner Lager noch Tristesse geherrscht. Doch dann sorgte unter anderem ein Torwartwechsel für die Wende.

Kölns Torwart Marvin Schwäbe feiert mit seinen Teamkollegen (v. l.) Imad Rondic, Eric Martel und Joel Schmied den 2:1-Sieg in Paderborn. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
30.03.2025 | 30.03.2025, 19:00

Paderborn/Köln. Nach der 1:2-Hinspielpleite gegen den SC Paderborn war der 1. FC Köln im Oktober 2024 am Tiefpunkt angelangt. Der Erstliga-Absteiger stand nach zehn Spielen auf Rang zwölf und hatte bereits sieben Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Doch vier Tage nach dieser Heimniederlage schaffte der Effzeh im DFB-Pokal mit einem 3:0 gegen Holstein Kiel die Wende zum Guten. Und mit dem 2:1 (1:1)-Sieg beim Rückspiel in Paderborn eroberten die Kölner am Samstag die Zweitliga-Tabellenführung.

Seit der besagten Heimpleite gegen den SCP holte das Team von Trainer Gerhard Struber satte 38 Punkte aus 17 Ligaspielen. Mit nur 20 erzielten Treffern gelangen zwölf Siege. Denn die Kölner, die zu Saisonbeginn mit ihrem attraktiven Offensivfußball wiederholt gescheitert waren, spielen seit dem Tiefpunkt im Oktober nicht mehr spektakulär, aber verdammt effektiv.

„Die zweite Liga ist ein Stück weit Ergebnissport“, erklärte Marvin Schwäbe nach dem Auswärtssieg an der Pader. Der Kölner Torwart ist seit dem Pokalspiel gegen Kiel wieder die Nummer eins und avancierte am Samstag (wieder einmal) zum Matchwinner. „Marvin hat einen riesigen Einfluss auf die Mannschaft. Er ist für uns extrem gewinnbringend und eine der Erfolgssäulen, warum wir nun da sind, wo wir stehen“, lobte FC-Coach Struber seinen 29-jährigen Keeper.

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Köln meistert in Paderborn zahlreiche Hürden

Schwäbe musste hierbei in Paderborn eine völlig neuformierte Defensivreihe dirigieren. So fehlten die etatmäßigen Abwehrstabilisatoren Timo Hübers und Dominique Heintz. Insgesamt musste der Effzeh auf neun Akteure verzichten. Doch all diese Ausfälle schienen die Kölner noch enger zusammenzuschweißen. „Der gemeinsame Einsatz und Schulterschluss waren heute das Ticket für den Sieg. Es macht mich richtig stolz, wie die Jungs in diesem Spiel die Hürden gemeistert haben“, betonte Struber.

Allerdings hatten die Kölner trotz der Personalmisere noch jede Menge Qualität auf dem Platz. In der Abwehrkette bestachen der sonst auf der Sechserposition beheimatete Eric Martel und Leart Pacarada mit viel Übersicht und jeder Menge Leidenschaft. Und in der Offensive sollte die neuformierte Geißbock-Elf auch spielerisch überraschend gut funktionieren.

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Im Sturm musste der Effzeh hierbei die Ausfälle von Linton Maina und Damion Downs kompensieren. Dies gelang vortrefflich. Schließlich konnten die Kölner auch so ein hochkarätiges Sturmduo aufbieten. Tim Lemperle kam nach langer Verletzungspause zu seinem ersten Startelf-Einsatz seit dem 8. Dezember. Und der bislang so enttäuschende Winterneuzugang Imad Rondic stellte erstmals unter Beweis, warum der Effzeh für ihn eine siebenstellige Ablösesumme zahlte.

FC-Stürmer Imad Rondic gibt ein Versprechen

Der wuchtige Angreifer war ein stetiger Unruheherd, spulte die meisten Kilometer ab, kam zu diversen Abschlüssen und erzielte in der 42. Minute in Co-Produktion mit dem Paderborner Abwehrchef Felix Götze seinen ersten Pflichtspieltreffer für Köln. „Es werden noch viele Tore folgen“, versprach der 26-jährige Bosnier nach der Partie.

Seine Treffer kann der Effzeh auch gut gebrauchen, denn der neue Zweitliga-Spitzenreiter strahlt trotz seiner imposanten Erfolgsserie weiterhin keine Dominanz aus. „Die drei Punkte in Paderborn geben uns Auftrieb und sie fühlen sich schon ein Stück weit anders an. Aber es bleibt ein langer, schwieriger, steiniger und bergiger Weg“, betonte FC-Trainer Gerhard Struber.


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