Für Paderborns Stürmer Sven Michel ist das 1:2 gegen Köln doppelt schmerzhaft

Paderborn. Beim Hinspiel in Köln war Sven Michel in der 70. Minute bei einem 0:1-Rückstand eingewechselt worden, um mit einem Doppelpack für einen 2:1-Sieg des SC Paderborn zu sorgen. Beim Rückspiel in Paderborn durfte der 34-jährige Stürmer am Samstag von Beginn an ran. Diesmal ging der SCP vor 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena mit 1:0 in Führung, um am Ende mit 1:2 zu verlieren. Für Michel sollte diese Niederlage doppelt schmerzhaft sein. &bdquo;Wir hätten einen Punkt verdient gehabt, aber der Ball wollte leider nicht ein zweites Mal über die Linie. Wir haben alles auf dem Platz gelassen, aber die Münze fiel heute für die andere Seite“, resümierte der SCP-Routinier, der zum zweiten Mal in dieser Saison über die volle Distanz spielen durfte. Oder besser gesagt musste, denn eigentlich hätte Michel in der 80. Minute ausgewechselt werden müssen. Bei einer Kopfballverlängerung seines Sturmpartners Adriano Grimaldi machte der gebürtige Siegerländer einen Ausfallschritt. Der Schmerz zog sofort in die Leistengegend. &bdquo;Anschließend ging nicht mehr viel“, berichtete Michel, der bis zum Schlusspfiff durchhalten musste. SCP-Coach Lukas Kwasniok hatte seine drei Wechsel-Slots aufgebraucht. Droht Sven Michel nun eine Zwangspause? &bdquo;Jetzt schauen wir mal. Es hat sich allerdings nicht so gut angefühlt“, antwortete Michel auf die Frage, ob ihm nun womöglich eine Zwangspause drohe. Das Verletzungspech passt zu seinem persönlichen Saisonverlauf, den der 34-Jährige nach dem Köln-Spiel selbst als &bdquo;sehr durchwachsen“ bezeichnete. &bdquo;Ich bin nach Paderborn gekommen, um etwas zu bewegen“, sagte Michel. Drei Saisontore sind da auch für seine eigenen Ansprüche zu wenig. Am Samstag zählte der abgezockte Angreifer allerdings gerade in der ersten Hälfte zu den Aktivposten. In der 15. Minute vernatzte Michel den Kölner Abwehrchef Eric Martel, doch Filip Bilbija konnte sein perfektes Zuspiel nicht verwerten. In der 24. Minute holte er einen Elfmeter heraus, als er von FC-Verteidiger Joel Schmied im Strafraum geschubst wurde. &bdquo;Das war relativ unclever von ihm. Ich stehe ja mit dem Rücken zum Tor“, kommentierte Michel die Szene. Diese blieb für die Kölner jedoch ohne Folgen, denn SCP-Kapitän Raphael Obermair scheiterte mit seinem Strafstoß an FC-Keeper Marvin Schwäbe (25.). Marvin Mehlem brachte die Hausherren dann zwar mit 1:0 (34.) in Führung. Doch Imad Rondic (42.) und Denis Huseinbasic (61.) drehten mit ihren Toren die Partie und schossen den 1. FC Köln so an die Tabellenspitze. Köln gewinnt mit dem Paderborner Rezept Dem zweiten Kölner Treffer ging ein langer Ball voraus. Mit diesem Stilmittel stellte der Effzeh die Hausherren gerade in den ersten 25 Minuten der zweiten Hälfte wiederholt vor Probleme. &bdquo;Gefühlt war da jeder lange Ball gefährlich“, konstatierte Michel. Dabei wollte eigentlich der SCP den Gegner mit Steilpässen hinter die Abwehrkette überrumpeln. Erster Adressat war hierbei Sven Michel, auf den unter anderem in der siebten Minute ein langer Ball gespielt wurde. Schwäbe entschärfte die Situation, indem er außerhalb des Strafraums die Hand zur Hilfe nahm. Doch da er dabei keine klare Torchance vereitelte, sah Kölns Torhüter nur Gelb. Unterm Strich aber ging das SCP-Konzept mit den besagten langen Bällen nicht auf. An Michel lag es nicht, denn der nimmermüde Angreifer war gewohnt viel unterwegs. &bdquo;Sven hat ein gutes Spiel gemacht. Und ich hatte das Gefühl, dass er auch hintenraus ein Tor machen kann“, lobte Chefcoach Kwasniok. Doch dieses Vorhaben glückte weder Michel noch seinen Teamkollegen, obwohl der SCP in der letzten Viertelstunde den Kölner Strafraum belagerte. Ein Elfmeterpfiff in der Nachspielzeit bleibt aus Für Gefahr sorgten insbesondere die messerscharfen Flanken, die Aaron Zehnter von der linken Seite immer wieder in die Box schlug. Dort lauerte vor allem Adriano Grimaldi, doch auch der wuchtige Stoßstürmer scheiterte entweder an der vielbeinigen Kölner Abwehr oder am überragenden Schwäbe. In der Nachspielzeit forderten die Gastgeber vehement einen Handelfmeter. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Frank Willenborg blieb stumm. &bdquo;Ich habe gesehen, dass der Ball einem Kölner an die Hand gesprungen ist. Aber was Hand ist und was nicht, werde auch ich nie verstehen“, erklärte Michel. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Und so erlitt sein Team einen herben Rückschlag im Aufstiegsrennen. Nun wartet eine schwere Aufgabe bei einem Abstiegskandidaten. So gastiert der SC Paderborn am kommenden Freitag, 4. April, um 18.30 Uhr bei Eintracht Braunschweig. &bdquo;Für die geht’s ums Überleben. Vielleicht spielt uns das in die Karten. Die müssen, wir wollen“, so Sven Michel. Ob der 34-Jährige kann, ist angesichts seiner Verletzung allerdings fraglich.

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