Paderborns Trainer kritisiert Videobeweis - und hofft, nicht zahlen zu müssen

Paderborn. Was für ein Spiel! Der SC Paderborn führt im Spitzenspiel der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Kaiserslautern zunächst früh mit 3:0 – dank Treffern von Aaron Zehnter (2.), Raphael Obermair (8., FE) und Filip Bilbija (15.). Doch der komfortable Vorsprung schmilzt dahin, ehe Adriano Grimaldi (72.) und erneut Zehnter (90.+5) den SCP schließlich zu einem spektakulären 5:3-Sieg in der Home-Deluxe-Arena schießen. Ein Fußball-Spektakel voller Abwechslung und mit acht Toren, bei dem die 15.000 Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen. Doch am Ende wurde nicht nur über dieses wilde Spiel gesprochen, sondern – mal wieder – über den Video-Assistenten (VAR). SCP-Trainer Lukas Kwasniok: &bdquo;Ein verrücktes Spiel“ &bdquo;Unterm Strich war es ein verrücktes Spiel“, fasste Paderborns Trainer Lukas Kwasniok zusammen. Kaiserslauterns Coach Markus Anfang ging sogar noch weiter: &bdquo;Der Fußball ist heute zu kurz gekommen. Ich hätte gerne mehr über den Fußball geredet.“ Grund für die Unzufriedenheit der Trainer waren vor allem die zerfahrenen Anfangsminuten. Während der SCP innerhalb von 15 Minuten dreimal traf, sorgten zwei VAR-Entscheidungen für lange Unterbrechungen. Erst wurde ein Foul im Strafraum an Filip Bilbija überprüft, dann folgte ein minutenlanger Check seines Treffers zum 3:0. &bdquo;Nach 15 Minuten haben wir 3:0 hinten gelegen, aber gefühlt haben wir nur fünf Minuten Fußball gespielt“, kritisierte Anfang. &bdquo;Der Rest war alles Kontrolle: Ist es ein Foul? Ist es kein Elfmeter? Ist es Abseits oder kein Abseits?“ SCP-Trainer auf Wolke sieben: Lukas Kwasniok mit Lobeshymne ans Team Trainer von Kaiserslautern fühlt sich benachteiligt Auch in der Schlussphase fühlte sich der FCK-Trainer benachteiligt. Seiner Meinung nach wurden vor den letzten beiden Paderborner Treffern Foulspiele nicht überprüft. &bdquo;Beim 5:3 tritt Grimaldi Julian Krahl auf den Fuß. Es wird immer alles gecheckt, aber das wird wieder nicht gecheckt“, monierte er. Kwasniok hingegen rückte das große Ganze in den Fokus: &bdquo;Die Zuschauer gehen heim und haben acht Tore gesehen. Aber unabhängig davon, ob eine Entscheidung für oder gegen mich und mein Team getroffen wurde: Ich bin einfach kein Freund des VAR – und ich bleibe dabei.“ Dann führte der Chefcoach des SCP weiter aus: &bdquo;Denn wir diskutieren jetzt die ganze Zeit. Soll er eingreifen, soll er nicht eingreifen? Da macht er es, da macht er es nicht. Und ich habe das Gefühl, dass die Leistungen der Unparteiischen insgesamt einen Tick schlechter werden. Das ist mein subjektives Gefühl, ich habe keinen Beweis dafür. Aber sie beweihräuchern sich dann dafür, dass der VAR das aber ganz ordentlich gesehen hat. Sorry!“ Lukas Kwasniok übt Kritik - und hofft, nicht zahlen zu müssen So sei das Foul an Bilbija ein klarer Elfmeter gewesen. &bdquo;Der Schiedsrichter steht fünf Meter entfernt. Ich bin der Meinung, den muss er sehen“, so Kwasniok. Seine Meinung zu einem zwischenzeitlich erzielten Tor von Sven Michel, das Mitte der zweiten Halbzeit aber zurückgepfiffen wurde: &bdquo;Das Handspiel beim Konter – da habe ich gar nicht gejubelt, weil es ein klares Handspiel war. Solche Dinge. Wir müssen wieder dahin kommen, dass die Gesamtqualität einen Ticken besser wird.“ Und weiter: &bdquo;Sorry dafür, nicht dass ich wieder bezahlen muss. Das ist nichts Wildes. Aber ich bin kein Freund des VAR. Das nur einmal so grundsätzlich. Bei Abseits und Seitenaus schon, da wo die Sachen eben schwarz oder weiß sind.“ Vor dem Topspiel: Der SC Paderborn ist vor Kaiserslauterns Killerinstinkt gewarnt SC Paderborn schiebt sich in die Top Drei der Liga So hitzig die Diskussionen um den VAR auch waren – Fakt ist: Der SC Paderborn hat mit dem Sieg über den 1. FC Kaiserslautern einen direkten Konkurrenten im Aufstiegsrennen geschlagen und sich erstmals in der Rückrunde in die Top Drei der Liga geschoben. So fand am Ende auch Kwasniok versöhnliche Worte: &bdquo;Wir sind mit dem 5:3 happy. Und die Fans, die mit dem SC Paderborn sympathisieren, natürlich auch. Wir freuen uns auf die Länderspielpause und versuchen, die restlichen acht Spiele gut zu gestalten.“

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