Relegation, das Schreckgespenst der 2. Bundesliga: Auch für den SC Paderborn?

Paderborn. Dass es in der 2. Bundesliga insbesondere an der Tabellenspitze eng zugeht, ist keine neue Erkenntnis. Auch, dass der SC Paderborn 07 weiterhin mitten im Aufstiegsrennen steckt, ist hinlänglich bekannt. Der NDR hat sich dies unlängst zum Anlass genommen, um von der Datenscouting-Agentur Global Soccer Network (GSN) eine KI-generierte Abschlusstabelle erstellen zu lassen. Das Ergebnis: Der Hamburger SV und der 1. FC Köln steigen direkt auf, während der SCP als Dritter in die Aufstiegsrelegation muss. Eine nette Spielerei. Doch das Szenario der Relegation ist für den SC Paderborn keineswegs unrealistisch. Bei noch sechs ausstehenden Spielen und mehreren direkten Duellen mit anderen Aufstiegskandidaten – unter anderem am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf – ist für Paderborn alles möglich: der direkte Aufstieg, die Relegation oder das Verpassen der Bundesliga. Lesen Sie auch: DFL gibt Rekordzahlen für 2. Bundesliga bekannt - wo steht der SC Paderborn? Bilanz in Relegationsspielen macht Zweitligisten wenig Mut Für die Fans beginnt nun die heiße Phase der Saison. Die Hoffnung auf den großen Coup wächst, während in Gedanken bereits sämtliche Tabellenkonstellationen durchgespielt werden. Doch wäre eine Relegation überhaupt erstrebenswert? Ein Blick in die Historie lässt Zweifel aufkommen. Seit der Saison 2008/09 gibt es im deutschen Profifußball wieder Relegationsspiele. Dabei trifft der Drittletzte der Bundesliga auf den Drittplatzierten der 2. Liga, während der Drittletzte der 2. Bundesliga gegen den Dritten der 3. Liga spielt – jeweils mit Hin- und Rückspiel. Die Bilanz dieser Entscheidungsspiele dürfte den Zweitligisten wenig Mut machen: In 13 von 16 Fällen setzte sich in den Aufstiegsspielen zur Bundesliga das klassenhöhere Team durch. Umgekehrt gewannen in den Duellen zwischen 2. und 3. Liga elfmal die Herausforderer aus der unteren Spielklasse. Ist das finanzielle Gefälle zwischen 1. und 2. Bundesliga zu groß? Ein möglicher Grund für diese Statistik liegt im finanziellen Gefälle. Der wirtschaftliche Abstand zwischen 1. und 2. Bundesliga ist deutlich größer als der zwischen 2. und 3. Liga. Das lässt sich auch an den Marktwerten der Teams ablesen. In den wenigen Fällen, in denen Zweitligisten der Sprung in die Bundesliga über die Relegation gelang, war der Unterschied beim Kaderwert besonders gering. Ein Extrembeispiel: Der 1. FC Nürnberg (40,50 Mio. Euro) hatte in der Saison 2008/09 als Zweitligist sogar eine wertvollere Mannschaft als der damalige Bundesligist Energie Cottbus (29,53 Mio. Euro). Lesen Sie auch: Punkt für den Aufstieg: Warum der SC Paderborn jetzt alles in der eigenen Hand hat SC Paderborn macht gute Erfahrungen – und steht womöglich vor Premiere Der SC Paderborn selbst hat in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit der Relegation gemacht – wenn auch nicht im Aufstiegsrennen zur Bundesliga. Ebenfalls in der Spielzeit 2008/09 setzte sich der SCP als Drittligist mit zwei 1:0-Siegen gegen den VfL Osnabrück durch und stieg in die 2. Bundesliga auf. Beide Tore erzielte damals Frank Löning. Seitdem konnte Paderborn allerdings stets die Relegationsspiele vermeiden: Der Klub hielt entweder die Klasse oder stieg direkt auf oder ab. Sollte der SC Paderborn in diesem Jahr tatsächlich Platz drei belegen, wäre es das erste Mal, dass er in der Aufstiegsrelegation zur Bundesliga antreten müsste. Aktuell mögliche Gegner? Die akut abstiegsgefährdeten Bundesligisten FC St. Pauli, Holstein Kiel, der 1. FC Heidenheim oder Hoffenheim. Auch ein Duell mit Ex-Trainer Steffen Baumgart und dem 1. FC Union Berlin wäre noch möglich, ebenso wie ein Aufeinandertreffen mit dem ehemaligen SCP-Spieler Dieter Hecking, der derzeit den VfL Bochum coacht. Wer auch immer es am Ende sein wird – eines ist sicher: Die Relegation bleibt mit Blick auf die Historie eine nervenaufreibende Angelegenheit, um die man also Zweitligist besser einen weiten Bogen macht. Lesen Sie auch: Gelbsperre greift: Innenverteidiger des SC Paderborn fehlt gegen Kaiserslautern

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