Sechs brennende Fragen zum Auftritt des SC Paderborn bei Hannover 96

Paderborn. Der SC Paderborn hat sich mit einem 1:1 bei Hannover 96 einen Punkt erkämpft – und dabei seine beste Saisonleistung gezeigt. Doch warum reichte es trotz spielerischer Überlegenheit nicht zum Sieg? Wird Markus Schubert auch künftig im Tor stehen? Und wird es für den SCP noch zum Aufstieg reichen? Sechs Fragen und Antworten zum Auftritt der Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok. 1. Warum hat der SCP den Start verschlafen? Paderborn wirkte in den ersten Minuten ungeordnet, ließ Hannover zu viel Raum und verteidigte unsauber. Besonders in der Zentrale fehlte die Abstimmung, sodass die Gastgeber früh in Führung gingen. Lag es an einer mentalen Blockade oder an taktischen Problemen? Weder noch. Hannover präsentierte sich in der Anfangsphase schlicht zu druckvoll. Die Dynamik und Zielstrebigkeit der 96er in den ersten zehn Minuten waren schwer zu verteidigen. Tjark Scheller erklärt: &bdquo;Wir wurden am Anfang eiskalt erwischt. Beim Gegentor waren wir für einen Moment unaufmerksam – und das hat Hannover sofort bestraft. Danach hatten wir das Spiel aber gut im Griff.“ Spielte denn die durch die Pyroshow der Fans verzögerte Anpfiffzeit eine Rolle für die wackelige SCP-Abwehr zu Beginn des Spiels? Hat das die Mannschaft womöglich aus dem Konzept gebracht? &bdquo;Nein“, sagt Kapitän Raphael Obermair. &bdquo;Es ist zunächst immer ein Abtasten. Man muss erst in seine Struktur hineinkommen.“ Und weiter: &bdquo;Das hat aber nichts mit der Verzögerung zu tun.“ 2. Was machte Paderborn nach dem Rückstand so stark? Nach dem frühen Gegentor schüttelte sich das Team und übernahm mit zunehmender Spieldauer das Kommando. Entscheidend dafür war die ballsichere Schaltzentrale um Tjark Scheller, Santiago Castañeda und Marvin Mehlem, die das Spiel geschickt organisierten und die Bälle präzise verteilten. Auch das Pressing wurde effektiver: Paderborn störte Hannovers Spielaufbau früher und zwang den Gegner so zu langen Bällen. Dadurch gewann der SCP die Kontrolle über das Spiel. Besonders Ilyas Ansah und Casper Terho auf den Außenbahnen beschleunigten das Tempo. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn 3. Wie gut funktionierte die Offensive? Spielerisch zeigte Paderborn viele starke Aktionen, scheiterte aber wieder einmal an der Effizienz vor dem Tor. Die Mannschaft erspielte sich einige hochkarätige Chancen, doch im Abschluss fehlte häufig der letzte Punch. Bei der Vielzahl der Chancen wäre bei allem Lob für den SCP auch ein Sieg drin gewesen. Fehlt den Paderbornern also ein echter Torjäger, oder liegt es an der Entscheidungsfindung im Strafraum? Die Abschlussqualität bleibt ein Problem. 4. Wird Markus Schubert weiter im Tor des SCP stehen? Sehr wahrscheinlich nicht. Markus Schubert kassierte in drei Spielen zwar nur ein Gegentor und zeigte auch in Hannover einmal mehr eine solide Leistung. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass er in den vergangenen Begegnungen wenig ernsthaft geprüft wurde. Der 26-Jährige hat sich als verlässlicher Ersatz im Paderborner Tor erwiesen, wird seine Position aber wieder räumen und künftig auf der Bank Platz nehmen. Manuel Riemann kehrt nach seiner Rotsperre also wieder ins SCP-Tor zurück. 5. Wie stehen Paderborns Chancen aufzusteigen? Der SCP spielt einen attraktiven Fußball, wenn nicht sogar den besten in der 2. Bundesliga. Am Ende bleibt er aber zu inkonstant. Gegen starke Teams zeigt die Mannschaft stets ihr Potenzial, lässt aber noch zu häufig die Punkte liegen. Der Aufstieg ist möglich, aber nur, wenn Paderborn Konstanz in seine Punkteausbeute bekommt. Entscheidend wird sein, ob der SCP seine Chancenverwertung verbessert und gegen direkte Konkurrenten dreifach punktet. Noch ist alles drin – aber das Team muss die Weichen bald stellen. Lesen Sie auch: Das hält der SC Paderborn von Play-offs in der 2. Bundesliga 6. Warum wird das HSV-Spiel für den SCP richtungsweisend? Gegen den aktuellen Tabellenführer und Aufstiegsfavoriten aus Hamburg kann der SCP am kommenden Sonntag, 2. März, zeigen, ob er wirklich ganz vorne in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga mitmischen kann. Ein Sieg würde nicht nur Selbstvertrauen geben, sondern auch die Konkurrenz redlich beeindrucken. Eine Niederlage hingegen könnte die Zweifel an der Aufstiegsfähigkeit des Teams verstärken. In diesem Fall läge der HSV bereits sieben Punkte vor den Paderbornern – die Kwasniok-Elf müsste sich fortan wohl auf die Verfolgerplätze konzentrieren.

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