Die Ersatzbank als Erfolgsgarant: Die Joker lassen den SC Paderborn jubeln

Paderborn. Filip Bilbija ist mit fünf Saisontreffern noch immer der erfolgreichste Torschütze des SC Paderborn. Damit liegt er im Zweitliga-Gesamtranking auf einem geteilten 32. Platz. In der Rangliste der erfolgreichsten Zweitliga-Joker befinden sich mit Ilyas Ansah, Sven Michel und Adriano Grimaldi dagegen gleich drei Paderborner unter den Top Sechs. Denn der SCP konnte in dieser Spielzeit dank seiner Einwechselspieler schon so manchen Sieg erringen. Das war auch am Freitag beim 2:0-Heimerfolg gegen den SC Preußen Münster der Fall. &bdquo;Wir hatten überragende Wechsel. Und Illy war heute der Man of the Match“, bilanzierte SCP-Sportchef Benjamin Weber mit Blick auf Ilyas Ansah. Der 20-jährige Stürmer war in der 74. Minute beim Stand von 0:0 in die Partie gekommen und bereitete zunächst das 1:0 (81.) durch Marvin Mehlem mustergültig vor, um dann nach Bilbija-Assist das 2:0 (84.) zu markieren. &bdquo;Ich freue mich für Illy. Wenn die Räume da sind, ist er einfach äußerst gut“, erklärte SCP-Coach Lukas Kwasniok. Für Ansah war es der 14. Joker-Einsatz der Saison. In nur 283 Einsatzminuten verbuchte das Sturmjuwel dabei drei Treffer und vier Assists. Zum Vergleich: Bei seinen acht Startelfchancen schoss er lediglich ein Tor. Joker-Trio benötigt nur 44 Minuten pro Scorerpunkt Teamkollege Sven Michel erzielte seine drei Saisontreffer allesamt als Joker, wobei er im Schnitt alle 19 Minuten einnetzte. Adriano Grimaldi kommt als Einwechselspieler auf zwei Tore und zwei Assists. Als Joker stehen für das Trio Ansah-Grimaldi-Michel damit acht Treffer und sechs Torvorlagen zu Buche. Im Schnitt benötigten sie damit nur 44 Minuten pro Scorerpunkt. Als Startelfspieler kommen sie dagegen auf lediglich drei Treffer und einen Assist in 2.018 Einsatzminuten. Das sind satte 504 Minuten pro Scorerpunkt. Dieser himmelweite Unterschied ist kein Zufall. So lief die jeweilige Startelf-Sturmreihe in dieser Saison wiederholt den Gegner müde, ehe anschließend die SCP-Joker in der Schlussphase zuschlagen konnten. Beim 2:1-Sieg in Köln leisteten beispielsweise Ilyas Ansah, Filip Bilbija und Koen Kostons die Vorarbeit, ehe die Ü30-Akteure Michel, Grimaldi und Bravo Sanchez als Einwechselspieler in den letzten 20 Minuten die Partie zugunsten des SCP drehten. Gegen Münster war es am Freitag umgekehrt. Zunächst mussten die Oldies Michel und Grimaldi malochen. Anschließend stachen die jungen Joker Ansah, Bilbija und Terho. Ansah wird zum Albtraum der Preußen-Defensive Und so zeigte sich einmal mehr, wie entscheidend gerade in dieser extrem engen 2. Bundesliga eine hochwertig besetzte Ersatzbank sein kann. Anfang Dezember fehlten beispielsweise die Routiniers Michel und Grimaldi. Der SCP verpatzte prompt den Hinrunden-Endspurt. Nun sind abgesehen von Felix Platte alle Stürmer wieder einsatzbereit. &bdquo;Wir haben Power von der Bank, um Spiele zu entscheiden“, betont Sportchef Weber. Gerade Stürmer wie Ansah, Michel und Grimaldi, die über spezielle Stärken und eine mitunter unkonventionelle Spielweise verfügen, können dabei für die gegnerische Defensive zum Albtraum werden. Ilyas Ansah hatte die Münsteraner Abwehr schon bei seinem erfolgreichen Sololauf im Hinspiel düpiert, um die Preußen nun erneut zu entnerven und eine lange Durststrecke zu beenden. So traf der gebürtige Lüdenscheider erstmals seit dem sechsten Spieltag wieder ins Tor. &bdquo;Illy hatte zwischenzeitlich keine gute Phase. Deshalb hatte er auch nicht so viele Minuten bekommen. Nun fokussiert er sich wieder auf die wesentlichen Dinge“, berichtet SCP-Trainer Kwasniok. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn &bdquo;Man muss auf dem Boden bleiben, wenn es gut läuft. Und man darf auch nicht den Teufel an die Wand malen, wenn es mal schlecht läuft“, sagte unterdessen Ansah selbst nach dem 2:0 gegen Münster. Die Gefahr, dass er abhebt, dürfte verschwindend gering sein. Selbst Gerüchte, wonach das SCP-Talent schon im Visier englischer Premier-League-Klubs stehe, lassen Ansah kalt. Das Hauptaugenmerk des 20-Jährigen liegt vielmehr auf das am Samstag (20.30 Uhr) anstehende Gastspiel bei Hannover 96. Dort bekommt es der SCP mit der besten Zweitliga-Defensive um Zieler, Halstenberg, Neumann und Tomiak zu tun. Im Hinspiel knackte Ansah die 96-Abwehr, um per Solo den 2:1-Siegtreffer zu erzielen. Und der gelang ihm ausnahmsweise mal als Startelf-Akteur.

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