Paderborns Plan für den Sieg in Köln: Die Jungen ackern, die Alten vollstrecken

Köln. Mit einem Durchschnittsalter von exakt 23 Jahren hatte der SC Paderborn am Freitagabend in der Partie beim 1. FC Köln seine jüngste Startelf der Zweitliga-Vereinsgeschichte aufgeboten. Dass der SCP am Ende im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion einen verdienten 2:1 (0:0)-Erfolg feierte, hatte er jedoch nicht zuletzt drei Ü30-Jokern zu verdanken. Sven Michel (34), Adriano Grimaldi (33) und Adrian Bravo Sanchez (30) kamen in der 71. Minute bei einer Kölner 1:0-Führung in die Partie. SCP-Oldie Michel beendete binnen vier Minuten mit einem Doppelpack seine Torflaute und sorgte dafür, dass Paderborns Plan perfekt aufging. &bdquo;Die Jungen arbeiten ab, die Alten entscheiden das Spiel. Damit das aufgeht, brauchst du ein Quäntchen Glück und die Qualität eines Sven Michel", umriss Lukas Kwasniok nach dem Triumph am Rhein eben jenen Plan. Paderborns Trainer hatte vor allem laufstarke Akteure in die auf fünf Positionen veränderte Anfangsformation beordert. Die vorderste Reihe bildeten Filip Bilbija, Koen Kostons und Ilyas Ansah. Das Sturmtrio kam zwar kaum zu Abschlussaktionen, lief den Gegner aber unermüdlich an. &bdquo;Das sind einfach Laufmonster", betonte Kwasniok und hatte hierbei auch seine blutjunge Doppel-Sechs um Santiago Castaneda (19) und Zweitliga-Startelfdebütant Luis Engelns (17) im Blick. Sven Michel aber saß erstmals in dieser Saison auf der Bank. &bdquo;Wir wissen um seine Qualitäten vor dem Tor, deshalb hatte ich in der Startelf lange an Sven festgehalten", sagte Paderborns Coach, der am Donnerstag ein Gespräch mit Michel geführt hatte. Die Jokerrolle ist wohl keine Dauerlösung &bdquo;Ich habe ihm die Situation erklärt. Manchmal ist es leichter, in den letzten 20 Minuten ein Spiel zu entscheiden. Dann hast du mehr Räume und der Gegner ist müde. Sven hatte sich zuletzt immer mehr auf die Arbeit fokussiert und die Leichtigkeit vor dem Tor ging ein wenig flöten", erläuterte Kwasniok und konkretisierte seinen Matchplan: &bdquo;Heute sollten erst einmal andere für ihn arbeiten und Sven sollte das Spiel entscheiden." Exakt dies tat er dann auch. Zunächst egalisierte Michel in der 76. Minute nach glänzender Vorarbeit von Adriano Grimaldi das Kölner 1:0 durch Jan Thielmann (66.). Nur vier Minuten später ließ der 34-Jährige seinen zweiten Saisontreffer folgen. Diesmal verwertete Michel einen gewitzten Chipball von Santiago Castaneda. &bdquo;Ich hatte lange auf Santi eingeredet, dass er auch mal in die Tiefe spielen soll", erklärte der Doppel-Torschütze mit einem breiten Grinsen. Und so sollte für ihn ausgerechnet in der nicht sonderlich beliebten Jokerrolle der Knoten platzen. &bdquo;Fußball ist verrückt", konstatierte Michel und antwortete auf die Frage, ob er nun immer als Joker spielen möchte: &bdquo;Auf gar keinen Fall!" Sein Trainer kann ihn in dieser Hinsicht beruhigen. &bdquo;Ich glaube, das wird keine dauerhafte Lösung", sagte Lukas Kwasniok. Michels Grüße Richtung Bremen Auf dessen Team wartet schon an diesem Mittwoch das nächste Highlight, wenn der SV Werder Bremen in der zweiten Runde des DFB-Pokals um 18 Uhr in der Paderborner Home-Deluxe-Arena gastiert. Es ist ein Gegner, an den Sven Michel eigentlich gute Erinnerungen hat. So verbuchte er für den SCP in vier Pflichtspielen gegen Werder zwei Tore und drei Assists. In der Zweitliga-Saison 2021/22 verschoss er bei der 3:4-Heimniederlage gegen Bremen allerdings einen Elfmeter. &bdquo;Das war meine letzte Amtshandlung in Paderborn", erinnert sich Michel, der eine Woche später zu Union Berlin wechseln sollte. Mit Blick auf die Pokalpartie am Mittwoch ist der Routinier sehr optimistisch. &bdquo;Wenn wir so spielen wie in Köln, wird es auch für Werder sehr, sehr schwierig. Wir haben richtig gute Chancen. Die Bremer sollen kommen - und dann schauen wir mal", sagt Michel. Es klingt wie eine Drohung.

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