Wutrede als Weckruf: So kam der SC Paderborn zum Sieg über Münster

Paderborn. Glaubt man den Spielern des SC Paderborn, dann wurde Trainer Lukas Kwasniok in der Halbzeitpause gegen Preußen Münster richtig laut. &bdquo;Es hätte mich heute nicht gewundert, wenn die Zuschauer gepfiffen hätten“, sagte der SCP-Coach nach der Partie auf der Pressekonferenz. Seine Mimik sprach dabei Bände – mit der Leistung in der ersten Hälfte war er alles andere als zufrieden. In der Kabine machte Kwasniok seinem Ärger Luft. &bdquo;Wir mussten uns eine Kleinigkeit vom Trainer anhören“, erklärte Abwehrchef Felix Götze – für ihn der Hauptgrund, warum das Team nach der Pause mit einer veränderten Einstellung auftrat. &bdquo;Er hat uns gesagt, dass es nicht unsere beste Leistung war und er ein anderes Gesicht von uns sehen möchte.“ Auch Sportchef Benjamin Weber ließ durchblicken: &bdquo;Die Ansprache in der Halbzeit war richtig. Wir mussten den Schalter umlegen. Wir brauchten Energie und mehr Zielstrebigkeit zum Tor.“ Folglich kamen die Paderborner mit mehr Zug aus der Kabine. Die Standpauke des Trainers zeigte Wirkung: Am Ende stand ein verdienter 2:0-Erfolg gegen den SC Preußen Münster. Paderborns Marvin Mehlem hat einen Lauf - will davon aber nichts wissen Auf die Initialzündung zum Heimsieg mussten die Spieler allerdings lange warten. Erst in der 81. Minute konnten sie trotz mehrerer Annäherungsversuche und eines zurückgepfiffenen Treffers von Filip Bilbija erstmals jubeln. Marvin Mehlem, der selbst nicht davon sprechen möchte, einen Lauf zu haben, brachte den SCP – nach seinem Führungstreffer in Ulm – auch gegen Münster auf die Siegerstraße. Dieses Mal verwertete er einen von Ilyas Ansah in den Rückraum gespielten Pass zum 1:0. &bdquo;Jeder hat damit gerechnet, dass Illy den Ball vorne rumzieht. Ich bin einfach auf gut Glück mitgelaufen. Klar habe ich geglaubt, dass der Ball kommt – aber eben vorne rum. Stattdessen kam er etwas holprig in den Rückraum. Dann stand ich richtig und hab ihn reingehauen“, beschrieb Mehlem. Mehlem vom SC Paderborn selbstkritisch: &bdquo;Gegen Teams von oben wird es schwer“ Trotz des Sieges schob der Torschütze auch Frust. &bdquo;Wir haben uns gegen Münster extrem schwergetan. Spielerisch war das in der ersten Halbzeit nicht gut. Die Intensität hat meines Erachtens gefehlt – und auch der Kampfgeist. Es war nicht das Gesicht, das ich mir von der Mannschaft erhoffe. Gegen Teams von weiter oben wird es schwer, wenn wir so spielen wie in der ersten Halbzeit.“ Sinnbildlich für die schwache Leistung des SCP stand der haarsträubende Fehlpass von Kapitän Raphael Obermair, den Münsters Florian Pick völlig frei nicht nutzen konnte (34.). Der Stürmer versuchte, Torhüter Markus Schubert aus etwa 13 Metern zu überlupfen – die falsche Entscheidung, der Ball segelte über das Tor. Glück für den SC Paderborn. Nach dem Seitenwechsel wurden die Paderborner dann aber besser. &bdquo;Da haben wir unser wahres Gesicht gezeigt und guten Fußball gespielt“, sagt Marvin Mehlem. Kurz nach seinem Führungstor sorgte der eingewechselte Ilyas Ansah in der 84. Minute dann für die Entscheidung. SC Paderborn will vor Spiel in Hannover an sich arbeiten Für Mehlem, der im Winter von Hull City kam, zählt vor allem, dass das Spiel trotz einer schwachen ersten Hälfte noch gewonnen wurde. &bdquo;Und jetzt haben wir etwas länger Zeit, um zu regenerieren. Das wird uns guttun. Dann lassen wir die erste Halbzeit Revue passieren und schauen, was wir besser machen können.“ Der Mittelfeldspieler stellt klar: &bdquo;Aber natürlich wollen wir eine Schippe drauflegen. Niemand ist perfekt, wir spielen nicht perfekt – noch lange nicht. Spielen wir so wie in der ersten Halbzeit, wird es extrem schwer in Hannover. Aber wir werden an uns arbeiten.“ Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn

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