SC Paderborn lässt Hertha BSC keine Chance: Die Einzelkritik zum Auswärtssieg

Paderborn. Vor 44.718 Zuschauern im Berliner Olympiastadion hat der SC Paderborn am Samstagnachmittag einen souveränen 2:0-Auswärtssieg bei Hertha BSC eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Ralf Kettemann überzeugte dabei vor allem mit ihrer disziplinierten Arbeit gegen den Ball: Die Räume wurden eng gemacht, die Berliner kamen offensiv kaum zur Geltung. Und vorne zeigte sich der SCP eiskalt. Filip Bilbija entschied die Partie mit einem Doppelpack und avancierte damit zum Matchwinner. Wer neben dem Doppeltorschützen noch herausragte, das zeigt unsere Einzelkritik. Lesen Sie auch: Wechsel vom SC Paderborn 07 zum 1. FC Köln gescheitert: Jetzt spricht Raphael Obermair Die Spieler des SC Paderborn in der Einzelkritik: Dennis Seimen: Zum dritten Mal in Folge blieb der 19-Jährige ohne Gegentor. In Berlin hatte er jedoch dank der starken Defensivarbeit vor ihm wenig brenzlige Situationen zu entschärfen. Was allerdings auf seinen Kasten kam, das hielt der U21-Nationalspieler souverän. Nur in der 22. Minute musste er sich nach einem Kopfball von Dawid Kownacki geschlagen geben: Da rettete Felix Götze für ihn auf der Linie. Ansonsten erneut sehr ruhig, souverän und mit viel positiver Ausstrahlung. Note: 2,5 Mattes Hansen: Zum zweiten Mal in Folge verteidigte der gelernte Mittelfeldspieler auf der rechten Seite der Dreierkette, und das erneut mit großem Erfolg. In der 20. Minute rettete er in höchster Not gegen Kownacki, als er ihm im entscheidenden Moment den Ball vom Fuß spitzelte. Auch ansonsten ließ der 21-Jährige defensiv nichts anbrennen, überzeugte zudem mit seiner Ballsicherheit und präzisen Pässen in der Spieleröffnung. Auch brenzlige Situationen löst er mit Ruhe am Ball oft spielerisch. Erneut ein sehr starker Auftritt. Note: 2 Verlosung: SC Paderborn gegen den 1. FC Kaiserslautern - gewinnen Sie hier VIP-Tickets Felix Götze: Der Abwehrchef war vielleicht der beste Mann auf dem Platz. Enorm zweikampfstark, in der Luft praktisch unbezwingbar und immer zur Stelle, wenn es im Strafraum brenzlig wurde. Herausragend seine Rettungstat in der 22. Minute, als er nach einem Kopfball von Kownacki auf der Linie klärte – dafür gab es sogar ein Sonderlob von Trainer Ralf Kettemann. Eine fast perfekte Vorstellung des 27-Jährigen, nur ein eigenes Tor hätte die Gala noch abgerundet. Note: 1,5 Tjark Scheller: Kam kurzfristig für den erkrankten Calvin Brackelmann in die Startelf und überzeugte diesmal mit einem deutlich souveräneren Auftritt als zuletzt. Defensiv stand er sicher, half mit, dass hinten die Null bestehen blieb. Für Scheller war die Partie in Berlin ein wichtiger Schritt für sein Selbstvertrauen nach zuletzt einigen Fehlern und der Roten Karte gegen Düsseldorf. Mit Ball ist er im Vergleich zu seinen Nebenleuten Götze und Hansen allerdings noch nicht ganz so abgeklärt, doch defensiv präsentierte er sich als verlässliche Stütze. Note: 3 Laurin Curda: Hatte maßgeblichen Anteil am Führungstreffer, als er auf rechts zunächst clever seinen Gegenspieler aussteigen ließ, den Flankenlauf kurz abbrach, dann doch wieder aufzog und mit seiner Hereingabe das 1:0 einleitete, das Bilbija vollendete. Das war seine mit Abstand auffälligste Szene. Im Aufbau unterliefen ihm vor allem in der ersten Halbzeit allerdings einige unsaubere Pässe, die Hertha bei mehr Konsequenz hätte bestrafen können. Insgesamt ein ordentlicher Auftritt mit kleinen Schönheitsfehlern. Note: 3 Raphael Obermair: Defensiv zuverlässig und ohne nennenswerte Wackler, offensiv diesmal weniger präsent als noch zuletzt gegen Bochum, wo er mit zahlreichen Abschlüssen auffiel. In Berlin hielt er sich meist zurück, auch wenn er in der 35. Minute mit einem Freistoß aus guter Position knapp das Ziel verfehlte. Insgesamt ein grundsolider Auftritt, ohne große Glanzpunkte, aber mit verlässlichem Beitrag in der Defensive. Note: 3 Santiago Castañeda: Der US-Amerikaner agierte als starker Ausputzer im Mittelfeld, eroberte viele Bälle und verteilte sie anschließend mit Übersicht. Defensiv präsent, zweikampfstark und mit viel Laufarbeit ein wichtiger Faktor, dass die Berliner kaum Räume fanden. Insgesamt ein gutes Spiel – und Castañeda bestätigt damit seinen Status als wohl unumstrittenster Stammspieler im zentralen Mittelfeld. Note: 2,5 Erst FC Barcelona, dann Hertha BSC: Trainer vom SC Paderborn 07 erlebt intensive Woche Mika Baur: Nicht ganz so auffällig wie noch gegen Bochum, aber erneut ein wichtiger Faktor im Mittelfeld. Der 21-Jährige war sehr agil, bot sich ständig an, war immer anspielbereit und arbeitete fleißig gegen den Ball. In der 15. Minute versuchte er sich sogar mit einem Abschluss aus der zweiten Reihe, verfehlte das Tor jedoch deutlich. An seiner Torgefahr kann er noch zulegen, doch seine emsige Defensivarbeit trug maßgeblich zur Paderborner Stabilität bei. Note: 2,5 Filip Bilbija: Der Matchwinner im Olympiastadion. In der 38. Minute schlenzte er den Ball unnachahmlich ins lange Eck zum 1:0, den Handelfmeter in der 58. Minute verwandelte er kompromisslos unters Tordach. Beide Treffer waren unhaltbar. Im Abschluss zeigte er sich extrem selbstbewusst. Zwar misslangen ihm im Spielverlauf einige letzte Pässe, doch er war wie gewohnt agil, lauffreudig und suchte immer wieder die Aktion nach vorne. Insgesamt wohl sein bisher bestes Saisonspiel im SCP-Trikot. Note: 2 Steffen Tigges: Der Neuzugang vom 1. FC Köln war enorm lauffreudig, presste oft als Erster den ballführenden Herthaner an und störte so deren Aufbauspiel. In der Offensive blieb er allerdings recht blass: Wenige Ballkontakte, kaum Abschlüsse, dazu fehlte es ihm in manchen Szenen an Tempo. Durch seine Laufwege band er zwar Gegenspieler und öffnete Räume für Bilbija und Klaas, insgesamt blieb sein Auftritt aber unauffällig. Note: 4 Sebastian Klaas: Nach seiner Gala nach Einwechslung gegen Bochum stand er diesmal folgerichtig in der Startelf – allerdings auf der linken Außenbahn. Dort machte er seine Sache ordentlich, arbeitete viel für die Mannschaft und überzeugte mit großem Laufpensum. In der 33. Minute hatte er eine der besten Chancen, als er nach einer Ecke aus dem Rückraum wuchtig abzog, sein Schuss aber noch zur nächsten Ecke abgeblockt wurde. Insgesamt ein gutes Spiel, wenngleich nicht ganz so stark wie zuletzt. Note: 3 Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Luis Engelns: Der 18-Jährige kam in der 64. Minute für Mika Baur ins Spiel. Er konnte der Partie keinen entscheidenden Stempel mehr aufdrücken, machte seine Sache aber grundsolide. Half mit, die 2:0-Führung souverän über die Zeit zu bringen – auch, weil Hertha offensiv kaum noch gefährlich wurde. Ohne Note Nick Bätzer: Kam in der 64. Minute für Sebastian Klaas ins Spiel. War lauffreudig und arbeitete fleißig im vorderen Drittel, setzte aber offensiv kaum Akzente. Weder suchte er selbst den Abschluss noch kamen die letzten Pässe entscheidend an. Insgesamt ein ordentlicher, aber unscheinbarer Auftritt. Ohne Note Sven Michel: Der Routinier kam in der 79. Minute für Steffen Tigges. Wie gewohnt arbeitete er viel, blieb aber gegen die Berliner ohne Fortune. Kurz vor Schluss versuchte er, an der Eckfahne Zeit von der Uhr zu nehmen, verlor den Ball jedoch recht schnell wieder. Der Gedanke war nicht verkehrt und zeigte seine Abgezocktheit, insgesamt aber ein unauffälliger Kurzeinsatz. Ohne Note Stefano Marino: Kam in der 79. Minute für Santiago Castañeda ins Spiel. Und wie so oft in dieser Saison hatte er zügig eine Chance. In der 90. Minute sogar gleich eine Doppelgelegenheit, doch beide Abschlüsse waren zu zentral und wurden von Tjark Ernst pariert. Hier hätte durchaus das 3:0 fallen dürfen. Ansonsten ein kurzer, aber lebhafter Auftritt. Ohne Note Ruben Müller: Wurde in der Nachspielzeit (90.+6) eingewechselt. Hatte keine Gelegenheit mehr, sich nachhaltig zu zeigen. Ohne Note

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