Düsseldorf. Die Leistung war stark, das Ende absolut unglücklich: Der SC Paderborn 07 hat im Spitzenspiel der 2. Fußball-Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf zwar einen Punkt geholt, kassierte den Ausgleich allerdings unmittelbar vor dem Schlusspfiff. Am Ende hieß es vor 35.969 Zuschauern in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena 1:1.
„Davon abgesehen, wie der Spielverlauf in der zweiten Halbzeit war, fühlt sich das Ergebnis wie eine Niederlage an“, sagte ein sichtlich enttäuschter Raphael Obermair nach Schlusspfiff. Der SCP-Kapitän ergänzte: „Düsseldorf hat am Ende viel Druck gemacht. Wir haben es größten Teils alles wegverteidigt. Deswegen ist das sehr unglücklich und sehr hart.“
Durch den Ausgleich im letzten Augenblick des Spiels verpassten die Paderborner den Sprung an die Tabellenspitze.
Mitgereiste Fans des SC Paderborn zündeln im Gästeblock
Im Vergleich zum Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (0:0) nahm Lukas Kwasniok drei Änderungen in der Startelf vor: Anstelle von Ilyas Ansah und Laurin Curda begannen Adriano Grimaldi und Koen Kostons. Den rotgesperrten Marcel Hoffmeier ersetzte der von einer Sprunggelenksverletzung genesene Aaron Zehnter.
Noch vor Spielbeginn machten einige der etwa 2.200 mitgereisten Gästefans durch das Anzünden von Pyrotechnik auf sich aufmerksam – so droht dem SC Paderborn möglicherweise eine weitere Geldstrafe. Die Spieler auf dem Platz ließen sich davon jedoch nicht beirren. Beide Mannschaften lieferten sich im ersten Durchgang eine taktisch anspruchsvolle Partie, die jedoch nur wenige Höhepunkte bot.
Während der SCP in der ersten Halbzeit Ruhe ausstrahlte und sich sicher im Ballbesitz zeigte, punktete Düsseldorf vor allem durch defensive Stabilität. Die besseren Chancen verzeichneten die Paderborner, obwohl sie nicht zwingend waren: Weder Luis Engelns Distanzschuss in der 22. Minute noch die Versuche von Adriano Grimaldi (39.) und Koen Kostons stellten Torhüter Florian Kastenmeier vor ernsthafte Probleme.
Die Düsseldorfer Anhänger waren derweil alles andere als zufrieden mit dem Auftritt ihrer Elf in Durchgang eins und bedachten diese beim Gang in die Kabine mit Pfiffen. „Es war kein Spektakel für die Zuschauer“, kommentierte SCP-Trainer Lukas Kwasniok den ersten Durchgang. „Aber doch ein sehr geordnetes Spiel.“
SC Paderborn verpasst 2:0 und kassiert späten Ausgleich
In der zweiten Halbzeit war dann mehr Dynamik im Spiel. Und die erste gute Gelegenheit führte direkt zum Tor: Auf der linken Außenbahn bekam Aaron Zehnter den Ball, hatte ausreichend Zeit, sich umzusehen, und spielte präzise in die Mitte auf den einlaufenden Filip Bilbija. Dieser schloss zwar ab, die Kugel bugsierte am Ende aber F95-Keeper Florian Katsenmeier über die Torlinie (61.).
Anschließend erhöhte die Fortuna zunehmend den Druck. Paderborn wurde immer ehr in die eigene Defensive gedrängt, verteidigte die Führung jedoch leidenschaftlich. Vorne verpasste die Kwasniok-Elf derweil nach einem Konter das 2:0: Anstelle des Tores traf der eingewechselte Sven Michel lediglich die Latte (79.).
Doch als alles schon nach einem Auswärtssieg aussah und die Zeit förmlich gegen die Fortunen lief, gelang den Düsseldorfern dann doch noch der Ausgleich. Felix Götze fälschte einen unglücklich geklärten Ball von Calvin Brackelmann ins eigene Tor ab (90.+5). Während das Entsetzen beim SCP groß war, bejubelten die Heimfans das Remis wie einen Sieg.