Raus mit Applaus: Ein „Kacktor“ bringt Paderborn gegen Werder um den Lohn

Paderborn. Die Wahl zum &bdquo;Kacktor des Monats" ist eine beliebte Rubrik in der TV-Sendung &bdquo;Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs". Moderator Arnd Zeigler sah am Mittwochabend in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena das DFB-Pokal-Zweitrundenspiel zwischen dem SC Paderborn und Werder Bremen und wurde damit Augenzeuge eines solchen Kacktores, das obendrein die Partie entscheiden sollte. So feierte der Erstligist von der Weser einen glücklichen 1:0 (1:0)-Erfolg an der Pader. Kacktorschütze war Werder-Stürmer Marvin Ducksch, doch eigentlich geht der Treffer auf das Konto von Marcel Hoffmeier. Der SCP-Akteur, der für den verletzten Aaron Zehnter die linke Außenbahn beackerte, wollte in der 30. Minute aus der Drehung einen Rückpass auf seinen Torhüter Markus Schubert spielen, schaute dabei aber nicht nach hinten. &bdquo;Ich dachte, da steht nur der Schubi", erklärte Hoffmeier. Dies war ein fataler Irrtum, denn der Ball landete genau in den Füßen von Ducksch. Und der Ex-Paderborner hatte keine Mühe, den Siegtreffer zu erzielen. &bdquo;Es war ein ganz dummer Fehler von mir", bekannte Hoffmeier. Dieser könnte bei der Auswahl zum Kacktor des Monats Oktober durchaus mit einem Teamkollegen konkurrieren, denn bei der 0:3-Niederlage in Kaiserslautern hatte sich SCP-Keeper Pelle Boevink unlängst einen ähnlichen Fauxpas geleistet, der Paderborn auf die Verliererstraße brachte. Hoffmeier leidet auf der Bank Hinzu kommen drei, vier weitere individuelle Schnitzer, die in dieser Saison bereits zu Gegentreffern führten. &bdquo;Ich hoffe, dass wir damit langsam mal aufhören", sagte SCP-Trainer Lukas Kwasniok nach dem Pokal-Aus gegen Werder. Denn letztlich brachte sich sein Team, das einen immens hohen Aufwand betrieb, damit wieder einmal um den verdienten Lohn. &bdquo;Paderborn hat uns alles abverlangt", lobte Werder-Akteur Leonardo Bittencourt den OWL-Zweitligisten, der an diesem Abend mehr Torgefahr ausgestrahlt hatte. Doch allein SCP-Stürmer Filip Bilbija vergab drei gute Chancen (14./47./76.). Auch die Paderborner Joker Luis Engelns (75.), Anton Bäuerle (79.), Adriano Grimaldi (80.) und Ilyas Ansah (90.+5) schrammten in der Schlussphase nur knapp am Ausgleich vorbei. Für Marcel Hoffmeier, der in der 68. Minute ausgewechselt worden war, wurden diese vergebenen Torgelegenheiten zur Qual. &bdquo;Ich wusste, dass es mein Fehler war, und ich habe auf der Bank die ganze Zeit gehofft, dass noch etwas passiert", erklärte der 25-Jährige. Es passierte aber nichts mehr. Und so endete Paderborns Pokalreise. Nach Werder wartet wieder Braunschweig &bdquo;Uns hat die Genauigkeit gefehlt", monierte Raphael Obermair, der aber auch viel Positives sah. &bdquo;Wir haben über 90 Minuten einen guten Bundesligisten bespielt. Das nehmen wir mit in die Liga", sagte der SCP-Kapitän. Und die Partie gegen Werder zeigte gerade vor der Pause, dass der SCP auch mal dem Gegner den Ball überlassen kann, ohne in der Defensive auch nur ansatzweise in Gefahr zu geraten. &bdquo;Wir beherrschen viele Facetten des Spiels. Wir können gut und kompakt gegen den Ball verteidigen. Und wir können auch Gegner in deren Hälfte einschnüren", konstatierte Obermair. Für sein Team geht es nun am kommenden Sonntag, 3. November, mit dem Zweitliga-Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (13.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena) weiter. Damit wiederholt sich Geschichte, denn auch vor zwei Jahren traf der SCP nach einer DFB-Pokal-Zweitrundenpartie gegen Werder auf Braunschweig. Damals mühten sich müde wirkende Paderborner bei der Eintracht zu einem 0:0. Allerdings gibt es einen großen Unterschied. Denn während der SCP im Oktober 2022 in einer Englischen Woche drei Spiele in sechs Tagen bestreiten musste, sind es nun dank deutlich günstigerer Ansetzungen drei Partien in zehn Tagen. Paderborns Trainer hat keine Bedenken Noch dazu mussten die Kwasniok-Mannen diesmal gegen Werder nicht in eine Verlängerung gehen. &bdquo;Auch wenn wir das gerne getan hätten", sagt Paderborns Chefcoach und erklärt mit Blick aufs Braunschweig-Spiel: &bdquo;Ich mache mir in Bezug auf Fitness, Griffigkeit, Gier und Bereitschaft überhaupt keine Gedanken, dass es am Sonntag eine Art Altherrenkick geben könnte. Dazu ist meine Mannschaft gar nicht im Stande. Die müssen rennen und marschieren. Ich hoffe auf ein volles Haus und dann geht’s nach vorne." Marcel Hoffmeier wird unterdessen hoffen, dass er gegen Braunschweig erneut von Beginn an ran darf. Nach seinem Pokal-Fauxpas ist das allerdings fraglich. &bdquo;Ich werde im Training Gas geben. Dann schauen wir mal, ob ich wieder in der Startelf stehe", sagte Paderborns Pechvogel nach dem 0:1 gegen Werder. Und vielleicht profitiert ja am Sonntag ausnahmsweise mal der SCP von einem &bdquo;Kacktor".

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann