SCP-Splitter

SC Paderborn bangt um Klaas-Einsatz in Köln, Zehnter meldet sich zurück

SCP-Edeltechniker Sebastian Klaas klagt über Adduktorenprobleme. Teamkollege Aaron Zehnter kehrt ins Teamtraining zurück. Der Bruder von Marco Pledl hospitiert beim SCP. Und beim Ligakonkurrenten Greuther Fürth gibt es ein sportliches Erdbeben.

SCP-Akteur Sebastian Klaas (l.), hier in der Zweitligapartie in Münster, droht am Freitag beim Gastspiel in Köln auszufallen. | © Besim Mazhiqi

Frank Beineke
22.10.2024 | 23.10.2024, 09:20

Die Adduktoren zwicken

21 Feldspieler und drei Torhüter nahmen am Dienstagvormittag am Mannschaftstraining des SC Paderborn teil. Sebastian Klaas war nicht mit dabei. Der 26-jährige Mittelfeldspieler ist angeschlagen, konnte in dieser Woche noch nicht trainieren und droht an diesem Freitag im Zweitligaspiel beim 1. FC Köln (18.30 Uhr, Rhein-Energie-Stadion) auszufallen.

Klaas hatte am Freitag schon während der Partie in Kaiserslautern gemerkt, dass etwas nicht stimmt. So schmerzten die Waden. „Am nächsten Morgen haben sich dann seine Adduktoren gemeldet", berichtet SCP-Trainer Lukas Kwasniok. Bei einer MRT-Untersuchung wurde zwar keine strukturelle Verletzung diagnostiziert. „Aber er hat da ein Zipperlein", berichtet Kwasniok. Und die Woche ist kurz. Fraglich, ob Klaas bis Freitag wieder fit wird. „Es könnte eng werden", sagt Paderborns Coach.

Zehnter ist wieder an Bord

Bei der 0:3-Niederlage in Kaiserslautern war Aaron Zehnter schmerzlich vermisst worden. Der 19 Jahre junge Außenbahnspezialist musste wegen einer Bänderverletzung am Sprunggelenk auf das Gastspiel in der Pfalz verzichten. In Köln aber wird Zehnter am Freitag in die SCP-Startelf zurückkehren, sofern er keinen Rückschlag erleidet.

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So stieg der gebürtige Unterfranke am Montag wieder ins Mannschaftstraining ein. „Aaron merkt schon noch ein bisschen. Aber ich bin mir sicher, dass er am Freitag spielen kann", sagt Trainer Lukas Kwasniok. Dieser musste im Training am Dienstag auf Tjark Scheller verzichten. Der Innenverteidiger fehlte aus privaten Gründen, wird aber ab Mittwoch wieder an Bord sein. Und Scheller dürfte gute Chancen auf eine Rückkehr in die Anfangsformation haben, denn sein Teamkollege Laurin Curda muss in Köln wegen einer Gelb-Rot-Sperre passen.

Zwangspause für Curda

Ebenjener Laurin Curda hatte in Kaiserslautern in der 38. Minute nach einem taktischen Foul an FCK-Stürmer Daniel Hanslik zunächst Gelb gesehen. In der Nachspielzeit zoffte sich der 22-jährige SCP-Akteur dann mit dem Lauterer Tobias Raschl. Folge: Schiedsrichter Richard Hempel zückte Gelb für Raschl und Gelb-Rot für Curda. Letztgenannter ist damit folgerichtig am Freitag in der Partie beim 1. FC Köln gesperrt.

„Laurin ärgert sich selbst am meisten darüber", sagt SCP-Trainer Lukas Kwasniok über seinen Schützling, der zuletzt dreimal in Folge in der Startelf gestanden hatte. „Er ist in einer Topverfassung und hat sich stetig weiterentwickelt. Umso bitterer ist für ihn dieser Platzverweis", ergänzt Kwasniok.

Hoffmeier muss sich gedulden

Während Laurin Curda in dieser Saison schon fünfmal von Beginn an ran durfte, wartet Marcel Hoffmeier noch auf seinen ersten Startelf-Einsatz. Der 25-Jährige, der in seinen ersten beiden Spielzeiten beim SCP fast immer gesetzt gewesen war, kam in den vergangenen fünf Partien sogar noch nicht einmal auf einen Joker-Einsatz.

„Ich vermisse nichts bei Hoffi. Er hat die gleichen Stärken und Schwächen wie vor zwei Jahren. Und er hat auch keinen Mist gebaut", sagt Lukas Kwasniok. Die Konkurrenz sei halt stärker geworden. „So ist Fußball, da gibt es immer unterschiedliche Phasen", erklärt der SCP-Coach und fügt an: „Hoffi hat ein bisschen das Problem, dass er nicht der Allergrößte ist." Und da Felix Götze, der in der Dreier-Abwehrkette gesetzt ist, nur 1,85 Meter misst, habe Hoffmeier deshalb oftmals nicht die besten Karten.

Pledls im Doppelpack

Marco Pledl kam in dieser Saison bislang nur in der Regionalliga-Reserve zum Einsatz. Der 23-Jährige ist aber Stammgast im Training der Profis und kommt auch regelmäßig in den Testspielen zum Einsatz. In dieser Woche ist zudem sein sieben Jahre älterer Bruder Thomas Pledl bei den SCP-Übungseinheiten mit dabei. Allerdings nur als Beobachter am Spielfeldrand.

So hospitiert der 30-Jährige, der in seiner Karriere unter anderem 170 Zweitligaspiele und zwölf Erstliga-Einsätze verbuchte, eine Woche lang beim SCP, um dem Trainerteam über die Schulter zu schauen. Pledl spielte zuletzt beim MSV Duisburg, ist seit diesem Sommer vereinslos und absolviert derzeit zusammen mit 21 ehemaligen und aktuellen Profikickern einen B-Lizenz-Trainerlehrgang beim Bayerischen Fußball-Verband.

„Er ist vom Niveau unserer Mannschaft sehr angetan", berichtet SCP-Coach Lukas Kwasniok mit Blick auf den erfahrenen Fußballer, der Mitte November seine Abschlussprüfung zur B-Lizenz absolvieren wird. Prominentester Lehrgangsteilnehmer ist Jerome Boateng. Mit dabei sind zudem sieben Spieler vom TSV 1860 München, drei Profis von der SpVgg Unterhaching sowie Tim Handwerker und Christopher Schindler vom 1. FC Nürnberg.

Fürth entlässt Trainer und Sportchef

Die SpVgg Greuther Fürth ist eigentlich für Kontinuität und besonnenes Handeln bekannt. Umso überraschender sind die Meldungen, die am späten Dienstagnachmittag aus dem Frankenland zu vernehmen waren. So trennen sich die Fürther von Cheftrainer Alexander Zorniger. Zudem muss Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi gehen.

Die SpVgg war stark in die Saison gestartet, holte zuletzt aber nur zwei Punkte aus fünf Spielen. Am Sonntag gab es hierbei eine äußerst schmerzhafte 0:4-Derbyklatsche gegen den 1. FC Nürnberg. Als Grund für die Trainer-Entlassung nennt der Verein dann auch „die sportliche Entwicklung in den letzten Wochen".

So muss Zorniger, der am 24. Oktober 2022 die Nachfolge des glücklosen Marc Schneider angetreten hatte, seine Koffer packen. Bis zur Winterpause wird U23-Coach Leo Haas das Zweitligateam trainieren. Noch weitaus überraschender ist die Trennung von Rachid Azzouzi, der abgesehen von einer kurzen Unterbrechung seit 1997 (!) für die SpVgg im Einsatz war. Zunächst als Spieler, dann als Funktionär.

„Das war wohl die schwierigste Entscheidung in meiner bisherigen Amtszeit", sagt Fürths Aufsichtsratsvorsitzender Peter Köhr, „aber wir sind überzeugt, dass es einen kompletten sportlichen Neuanfang braucht." Azzouzis Amt als Sport-Geschäftsführer wird Stephan Fürstner, Sportlicher Leiter der Nachwuchsabteilung, interimsweise bis zum Winter übernehmen.


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