SC Paderborn siegt souverän: Doch die grünen Trikots erhitzen die Gemüter im Stadion

Paderborn. Der SC Paderborn 07 hat im Heimspiel gegen Jahn Regensburg deutlich mit 3:0 gewonnen und damit seinen Status als ungeschlagenes Team in der 2. Fußball-Bundesliga weiter gefestigt. Doch statt die sportliche Dominanz in den Vordergrund zu stellen, rückte ein anderes Thema in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Der Boykott durch drei Ultragruppierungen, die wegen der in Neon-Grün gehaltenen Sondertrikots ihre Unterstützung für die gesamte Partie verweigerten. Der explizite Grund? Für viele Fans war es ein zu großer Bruch mit der Tradition, ihre Mannschaft nicht im gewohnten Schwarz-Blau auflaufen zu sehen. Während 12.615 Zuschauer das Spiel in der Home-Deluxe-Arena verfolgten, blieb ein Teil der Südtribüne stumm. Es war ein Protest, der spürbar war, aber für das Ergebnis keine negativen Folgen hatte. Die Mannschaft von Lukas Kwasniok ließ sich von der ungewohnten Atmosphäre nicht beirren und feierte einen ungefährdeten 3:0-Sieg gegen das Schlusslicht der Liga. Lesen Sie auch: Grüne Trikots: Paderborner Ultras kündigen Protest gegen SCP-Aktion an Kapitän des SC Paderborn zeigt Verständnis für Fans auf den Rängen &bdquo;Wir wussten, dass es so kommen wird“, erklärte Kapitän Raphael Obermair nach dem Spiel. &bdquo;Wir haben das so angenommen und uns auf unsere eigene Leistung konzentriert.“ Für Obermair war es entscheidend, dass die Mannschaft auf dem Platz das abliefert, was sie sich vorgenommen hat. Die Geschehnisse auf den Rängen seien zwar bedauerlich, aber letztlich nicht beeinflussbar. &bdquo;Alles andere können wir ohnehin nicht ändern“, fügte er nüchtern hinzu. Lesen Sie auch den Kommentar: Wer schadet hier eigentlich wem? Er zeigte Verständnis für die Proteste der Fans, machte aber auch deutlich, dass das Team die Situation professionell gemeistert habe. &bdquo;Ich glaube auch, dass die Fans den Verein verstehen müssen. Es ist ein Geben und Nehmen.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Auch Aaron Zehnter, der das 2:0 in der 65. Minute erzielte, teilte diese Sichtweise. Der junge Außenverteidiger betonte, dass es durchaus eine ungewohnte Situation war, ohne die volle Unterstützung der Fans zu spielen. &bdquo;Es war schwierig, weil die Fans uns normalerweise immer unterstützen. Aber wir haben uns davon nicht beirren lassen.“ SC-Paderborn-Sponsor verteilt Trikots und erntet Pfeifkonzert Die Diskussion um die Trikots riss jedoch auch nach Abpfiff nicht ab. Während die Mannschaft auf dem Platz überzeugte, kam es auf den Rängen immer wieder zu Pfiffen. Besonders in der Halbzeitpause, als der Hauptsponsor Four 20 Pharma die neongrünen Sondertrikots wohlwollend in die Menge warf, reagierten einige Fans ablehnend. Trainer Lukas Kwasniok war sich der besonderen Atmosphäre im Stadion bewusst. &bdquo;Es war eine seltsame Konstellation. Die Stimmungslage war anders als sonst. Man weiß, dass es so sein wird, aber wirklich darauf einstellen kann man sich erst, wenn das Spiel beginnt.“ Trotz der Unruhe in der heimischen Arena blieb die Mannschaft auf dem Platz unbeeindruckt. Der SC Paderborn spielte seine Überlegenheit aus und kontrollierte das Geschehen weitgehend nach Belieben. SC Paderborn kann auch in grünen Trikots gewinnen Auch Sebastian Klaas, der in der 14. Minute den Führungstreffer erzielt hatte, sprach über den ungewöhnlichen Rahmen der Partie: &bdquo;Es ist natürlich schade, dass uns heute nicht alle Fans unterstützt haben. Aber am Ende haben wir gezeigt, dass wir auch in grünen Trikots gewinnen können.“ Klaas betonte, dass die grundsätzliche Struktur des Vereins wegen des einmaligen Aktionstages nicht infrage steht – auch nicht, wenn man mal in einer anderen Trikotfarbe aufläuft. &bdquo;Ich muss auch sagen, dass es auf dem grünen Rasen gar nicht so einfach war, das Trikot zu sehen“, sagte Klaas mit einem Lächeln im Gesicht. So sei er auch nicht böse drum, wenn der SC Paderborn schon im nächsten Spiel wieder in den gewohnten Farben aufläuft. Während der Boykott die Stimmung im Stadion beeinflusste, wurde auf dem Platz deutlich, dass die Paderborner Mannschaft derzeit in Topform ist. &bdquo;Ich glaube, dass wir in einer Verfassung sind, dass extrem viel passieren muss, um uns irgendwie vom Weg abzubringen“, sagte Kwasniok nach dem Spiel. Es sei kein glanzvoller, aber ein solider Auftritt seiner Mannschaft gewesen, die das Spiel über weite Strecken dominierte. Aaron Zehnter vom SC Paderborn: &bdquo;Ich tendiere eher zu blau“ Ob die Diskussion um die neongrünen Trikots noch lange nachklingen wird, bleibt abzuwarten. Doch sportlich ist der SC Paderborn derzeit kaum zu stoppen – egal, ob die Spieler in schwarz-blau, weiß, orange oder grün auflaufen. Aaron Zehnter beruhigte die Fans jedoch mit einem Augenzwinkern: &bdquo;Grün ist nicht unbedingt meine Lieblingsfarbe. Ich tendiere eher zu blau.“

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