Filip Bilbija wird beim Heimsieg gegen Hannover zur Paderborner Geheimwaffe

Paderborn. SCP-Coach Lukas Kwasniok hatte vor dem Zweitliga-Heimspiel gegen Hannover 96 angedeutet, dass er möglicherweise einen Stürmer zurückzieht, um den erkrankten Mittelfeldspieler Sebastian Klaas zu ersetzen. Als naheliegende Option galt Koen Kostons, der diese Rolle schon in der vergangenen Saison im Heimspiel gegen Karlsruhe (1:1) übernommen hatte. Doch Kostons durfte gegen Hannover erneut im Angriff ran, um als Torschütze und Eigentorschütze in Personalunion für den 1:1-Halbzeitstand zu sorgen. Stattdessen agierte Sturmkollege Filip Bilbija in der Mittelfeldzentrale. Der 24-Jährige bot am Freitagabend in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena auf ungewohnter Position eine beachtliche Leistung und trug somit zum Paderborner 2:1-Heimsieg bei. &bdquo;Filip hat es mit Leidenschaft und Finesse super gemacht. Er ist unglaublich und unser Chamäleon. Er kann sich jeder Situation anpassen. Und seine Aufopferungsbereitschaft ist sehr groß“, lobte SCP-Sportchef Benjamin Weber den Mann mit dem Spitznamen &bdquo;Fico“. Dieser hatte diesmal neben Santiago Castaneda auf der Doppel-Sechs agiert. Allerdings nur bei gegnerischem Ballbesitz. Bei Paderborner Angriffen fungierte Bilbija als Zehner hinter den Spitzen. Der Plan fruchtet schon nach neun Minuten &bdquo;Der Trainer hatte mir am Mittwoch verkündet, dass ich im Mittelfeld spielen soll. Ich war anfangs ein wenig überrascht“, erklärte die SCP-Geheimwaffe. &bdquo;Wir brauchten einfach lange Beine. Da passt Fico mit seinen langen Gräten optimal. Der Gegner positioniert vier Mittelfeldspieler recht zentral. Da musst du die Bälle abgreifen können“, begründete Lukas Kwasniok seine Personalentscheidung. Und diese sollte schon nach neun Minuten fruchten. Da nämlich eroberte Bilbija dank seiner &bdquo;langen Gräten“ den Ball, um diesen anschließend auf Sven Michel zu spielen. Michel wiederum bediente Bilbija, der aus rund neun Metern abzog. 96-Keeper Ron-Robert Zieler parierte, ließ den Ball aber zur Seite abprallen. Koen Kostons stand goldrichtig und netzte mit seinem ersten Saisontreffer zur Paderborner 1:0-Führung ein. Ansah krönt die Paderborner &bdquo;Jagd“ Dann jedoch unterlief dem Niederländer ein unglückliches Eigentor zum 1:1 (19.). Die spielstarken Gäste aus Hannover sollten fortan bis zum Abpfiff ein Chancenplus verbuchen, aber als Verlierer vom Platz gehen. &bdquo;Wir hatten heute auch Glück. Aber wir haben halt gegen eine absolute Topmannschaft gespielt“, sagte Benjamin Weber und fügte an: &bdquo;Wir haben immer gesagt, wir wollen die Großen jagen. Heute haben wir sie gejagt.“ Zum spielentscheidenden &bdquo;Jäger“ avancierte hierbei Ilyas Ansah. Der 19-Jährige stellte in der 78. Minute einmal mehr sein Ausnahmetalent unter Beweis und traf mit einer bärenstarken Einzelaktion zum 2:1. Das war ein wenig schmeichelhaft, denn Hannover war dem Führungstreffer näher gewesen. &bdquo;Wir mussten viele Druckmomente überstehen“, bekannte Filip Bilbija. &bdquo;Wir hatten in der zweiten Hälfte Probleme im Spielvortrag“, urteilte sein Trainer, der in der 68. Minute den ersten Wechsel vornahm. David Kinsombi ersetzte Koen Kostons. Jetzt geht’s mit breiter Brust zum HSV Paderborn agierte fortan mit zwei klassischen Sechsern. Und Kinsombi sorgte für die erhoffte Stabilität. Auch deshalb ließen die Hausherren in der Schlussphase nichts mehr anbrennen. &bdquo;Man muss die Defensive loben. Wir haben es am Ende super verteidigt“, resümierte Bilbija. Die bis dato brandgefährlichen Hannoveraner verbuchten nach dem 2:1 keine nennenswerte Ausgleichschance mehr, während die Gastgeber zwei, drei vielversprechende Gelegenheiten zum 3:1 hatten. &bdquo;Die drei Punkte haben wir uns verdient“, betonte Sportchef Weber, der dabei aber auch sicherlich an die drei Spiele zuvor dachte. Da nämlich hatte der SCP in Fürth (1:1), gegen Ulm (0:0) und in Münster (3:3) sechs Zähler liegen lassen, weil das nötige Matchglück gefehlt hatte. Am Freitag aber war Fortuna auf Seiten der weiterhin ungeschlagenen Paderborner, die drei Siege und drei Remis vorweisen. Nun geht die Reise zum Hamburger SV. &bdquo;Da wollen wir selbstbewussten Fußball spielen. Wir freuen uns alle drauf“, sagt Filip Bilbija vor dem Duell bei seinem Ex-Klub, das am Samstag, 28. September, um 13 Uhr angepfiffen wird. Mal schauen, welche Rolle &bdquo;Fico“ dann einnimmt. SC Paderborn - Hannover 96 2:1 (1:1) SC Paderborn: Boevink (Note 2,5) – Scheller (2,5), Götze (3), Brackelmann (2,5) – Obermair (3), Bilbija (2,5, 87. Platte), Castaneda (2), Zehnter (3,5) – Kostons (2,5, 68. Kinsombi), Michel (2,5, 79. Grimaldi), Ansah (2,5, 79. Baur) Hannover: Zieler – Muroya, Neumann, Halstenberg (85. Knight), Wdowik – Christiansen, Leopold (78. Kunze) – Lee, Rochelt (68. Momuluh) – Ngankam (78. Voglsammer), Tresoldi (68. Nielsen) Tore: 1:0 Kostons (9.), 1:1 Kostons (19./ET), 2:1 Ansah (78.) Gelbe Karten: Götze, Baur – Leopold, Muroya Schiedsrichter: Tom Bauer (Mainz) Zuschauer: 15.000 (ausverkauft) Statistik: 15:19 Torschüsse, xGoals 2,28:1,47, 49:51 Prozent Ballbesitz, 79:83 Prozent Passquote, 48:52 Prozent Zweikämpfe, 15:11 Fouls, 5:11 Ecken, 117,3:114,5 Kilometer Laufdistanz.

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