SCP-Splitter

Münster muss gegen den SC Paderborn auf einen Nationalspieler verzichten

Preußen Münster wird im Zweitligaduell gegen den SCP07 wohl ohne Neuzugang Etienne Amenyido auflaufen, der im St.-Pauli-Trikot das ein ums andere Mal zum Paderborn-Schreck avancierte. Die Gesamtbilanz spricht dank alter Oberligazeiten für Münster. Und die Tageskassen bleiben am Freitag geschlossen.

Hinter Preußen-Neuzugang Etienne Amenyido liegen strapaziöse Länderspielreisen, sodass er im Heimspiel gegen Paderborn nicht in Münsters Startelf stehen wird. | © picture alliance

Frank Beineke
12.09.2024 | 12.09.2024, 19:00

Münsters Trainer bewahrt die Ruhe

Den Saisonstart hatte sich Zweitliga-Aufsteiger SC Preußen Münster anders vorgestellt. Nach vier Spieltagen steht lediglich ein Punkt zu Buche. Gegen Hannover 96 gab’s ein 0:0. In Fürth (1:3) und Hamburg (1:4) sowie gegen Kaiserslautern (0:1) setzte es Niederlagen. „Es kann sein, dass wir bis zum Winter hinten dran sind und uns quälen. Aber wir müssen die Entwicklung machen und dann irgendwann Spiele gewinnen, die wir jetzt noch nicht gewonnen haben“, sagt Preußen-Coach Sascha Hildmann vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn, das an diesem Freitag, 13. September, um 18.30 Uhr im ausverkauften Preußen-Stadion ansteht.

Seit Januar 2020 ist der gebürtige Kaiserslauterer Cheftrainer in Münster. Hildmann konnte in der Rückrunde der Saison 2020/21 zwar den Abstieg nicht verhindern, schaffte mit den Preußen dann aber ab 2022 den direkten Durchmarsch in die 2. Bundesliga. Dort läuft es bislang nicht nach Wunsch, doch der Coach bleibt gelassen. „Vor neun Monaten waren wir Zwölfter in der 3. Liga, vor 16 Monaten noch ganz woanders. Wir ordnen die Situation für uns sauber ein und arbeiten in Ruhe weiter“, erklärte Hildmann auf der Pressekonferenz vor dem Paderborn-Spiel.

Dort hatte der 52-Jährige viel Lob für den Gegner parat. „Wir wissen, was auf uns zukommt“, sagte Hildmann, „aber wir wollen mutig sein und über Laufbereitschaft und Mentalität reinkommen.“ In der Länderspielpause tankte sein Team neues Selbstvertrauen. So gelang den Preußen nach einem 0:2-Rückstand ein 3:2-Testspielsieg gegen den Bundesligisten SV Werder Bremen.

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Ein Nationalspieler muss passen

In der Sommervorbereitung hatte es bereits einen herben Rückschlag für Aufsteiger Münster gegeben. Mittelfeld-Ass Sebastian Mrowca hatte im Trainingslager einen Achillessehnenriss erlitten. Vor vier Wochen erwischte es dann einen weiteren Aufstiegshelden. Torjäger Malik Batmaz zog sich einen Kreuzbandriss zu.

Zudem werden die Ersatzkeeper Morten Behrens und Marian Kirsch wohl noch etwas länger auf der Ausfallliste der Preußen stehen. Ansonsten hat Sascha Hildmann gegen Paderborn alle Spieler an Bord. Bis auf eine Ausnahme: Etienne Amenyido, Neuzugang vom FC St. Pauli, wird nicht in der Startelf stehen und vermutlich auch nicht als Ersatzspieler fungieren.

Grund: Hinter dem 26-Jährigen, der dem SC Paderborn im Trikot des FC St. Pauli schon das ein ums andere Mal wehgetan hatte, liegt eine anstrengende Länderspielreise. So war Amenyido für Togos A-Nationalmannschaft in der Afrika-Cup-Qualifikation im Einsatz. „Eine schöne Erfahrung für ihn, aber schlecht für uns“, sagt Preußen-Coach Sascha Hildmann.

Dieser hat für die Abteilung Attacke immerhin eine neue Option. So könnte der 1,96 Meter große Sturmhüne Holmbert Fridjonsson sein Pflichtspieldebüt für Münster feiern. Der Neuzugang aus Kiel hatte beim erwähnten Testspielerfolg gegen Werder Bremen den Siegtreffer erzielt. Allerdings wird Fridjonsson wohl noch nicht in der Anfangsformation stehen.

1.800 Gästefans unterstützen den SCP07

Das Preußen-Stadion an der Hammer Straße ist bereits ausverkauft. 12.672 Zuschauer werden an diesem Freitag die Zweitligapartie zwischen dem SC Preußen Münster und dem SC Paderborn 07 live vor Ort verfolgen. Auch für den Gästeblock wird es keine Karten mehr an der Tageskasse geben. 1.800 SCP-Fans werden ihr Team unterstützen. Die Stadiontore inklusive Gastbereich öffnen am Freitag um 17 Uhr. Um eine rechtzeitige Anreise wird gebeten, denn die Verkehrssituation rund ums Preußen-Stadion ist zumeist immer etwas problematisch.

Als Przondziono die Preußen jubeln ließ

Die Gesamtbilanz im Duell „SCP gegen SCP“ spricht für Preußen Münster. In 46 Spielen gegen den SC Paderborn verbuchten die Preußen bei einem Torverhältnis von 88:60 insgesamt 17 Siege, 16 Remis und 13 Niederlagen. Die positive Bilanz resultiert allerdings vornehmlich aus alten Oberligazeiten, in denen Münster gegen die SCP07-Vorgängervereine in 20 Spielen satte neun Siege und acht Unentschieden ergatterte.

In den vergangenen neun Duellen gegen Münster blieben die Paderborner dagegen ungeschlagen. In einem Pflichtspiel trafen die beiden Klubs zuletzt am 3. März 2018 aufeinander, als der spätere Drittliga-Aufsteiger Paderborn in Unterzahl ein 1:1 in Münster ergatterte. Der letzte Münsteraner Sieg datiert vom 15. November 2003. Damals feierten die Preußen in der Regionalliga Nord einen 3:1-Heimsieg gegen den SCP07. Das 1:0 für Münster schoss Martin Przondziono, der knapp 16 Jahre später in Paderborn das Amt des Sportchefs übernehmen sollte.

Die letzten Aufeinandertreffen zwischen den beiden Klubs datieren unterdessen aus der Saison 2023/24. Da nämlich feierte der SC Paderborn jeweils im heimischen Trainingszentrum zwei Testspielsiege gegen Münster. Im Sommer 2023 behielt das Team von Lukas Kwasniok mit 4:3 die Oberhand. Im Januar 2024 gewann der SCP07 sogar mit 6:1.

Richtungsweisendes Heimspiel für SCP-Reserve

Neben dem Westfalen-Duell zwischen Münster und Paderborn steigt an diesem Freitagabend auch noch ein OWL-Derby mit Beteiligung des SCP07. So kickt Paderborns U21 ab 19.30 Uhr in der heimischen Home-Deluxe-Arena gegen den FC Gütersloh um Regionalligapunkte. „Wir wollen die Initiative ergreifen, unser Spiel durchbringen und offensiven Fußball spielen“, betont SCP-II-Trainer Daniel Brinkmann vor einer Partie, die durchaus richtungsweisenden Charakter hat.

Die Paderborner U21 (sieben Punkte nach sechs Spielen) könnte mit einem Heimsieg ihre Bilanz ausgleichen, den Mittelfeldplatz festigen und zugleich den Gegner distanzieren. So rangieren die Gütersloher mit vier Punkten auf Rang 16. „Sie sind unglücklich gestartet. Aufgrund von drei Roten Karten in den ersten fünf Spielen haben sie wenig Punkte gesammelt“, erklärt Brinkmann.

Zuletzt aber tankte der FCG reichlich Selbstvertrauen. Mit dem 3:0 gegen Aufsteiger Eintracht Hohenkeppel gelang der erste Ligasieg der Saison. Und im Westfalenpokal fertigte Gütersloh den Bezirksligisten SG Herringhausen/Eickum mit 8:1 ab. Personell kann die SCP-Reserve nahezu aus dem Vollen schöpfen. Nur zwei Spieler fallen aus: Max Ritter hat sich eine Mittelohrentzündung eingefangen, Tim Böhmer sitzt eine Rotsperre ab. Abzuwarten bleibt, ob der aussortierte Profikicker Niclas Nadj nach erfolgloser Vereinssuche in den Spieltagskader der U21 rückt. Die Tageskasse öffnet am Freitag um 18.30 Uhr.


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