SCP-Splitter

SC Paderborn schließt seinen X-Account, die U19 will wieder Schalke schocken

In unseren neuesten SCP-Splittern geht es unter anderem um den Abschied von einer Social-Media-Plattform, Lizenz-Entscheidungen der DFL, das Finale im A-Junioren-Westfalenpokal und renitente Osnabrücker.

Der SC Paderborn 07 wird ab dem 1. Juni 2024 nicht mehr auf der Social-Media-Plattform "X" präsent sein. | © picture alliance

Frank Beineke
29.05.2024 | 29.05.2024, 17:56

Beim SCP hat es sich ausgezwitschert

2022 hatte Multimilliardär Elon Musk das soziale Netzwerk Twitter übernommen. Seitdem erlitt die Social-Media-Plattform, die nun unter den Namen „X“ fungiert, aufgrund der Geschäftspolitik des neuen Inhabers einen immensen Imageverlust. Auf der einen Seite nahmen Reglementierungen zu, auf der anderen Seite werden Fake News und Hate Speech kaum Einhalt geboten. Diverse Unternehmen und Organisationen zogen sich bereits von der Plattform zurück oder beendeten ihre Aktivitäten auf X.

Zum 1. August 2023 verabschiedete sich Fußball-Zweitligist 1. FC Magdeburg wegen zu starker Reglementierungen. Nun hat es sich auch beim SC Paderborn 07 ausgezwitschert. So teilte der OWL-Zweitligist am Mittwoch mit, dass er zum 1. Juni 2024 seinen Account auf der Plattform X schließen wird. „Grund hierfür sind vielfältige Einschränkungen in der Nutzung der Plattform, mit denen wir seit einiger Zeit zu kämpfen haben“, erklärte der SCP, der rund 70.000 Follower bei X hat.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Wir bieten an dieser Stelle weitere externe Informationen zu dem Artikel an. Mit einem Klick können Sie sich diese anzeigen lassen und auch wieder ausblenden.
Wenn Sie sich externe Inhalte anzeigen lassen, erklären Sie sich damit ein-verstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Weitere Hinweise dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Grünes Licht in Sachen Lizenz

Mitte April hatte der SC Paderborn die Lizenz für die Zweitliga-Spielzeit 2024/25 erhalten. Die Erteilung war an die Erfüllung infrastruktureller Auflagen verbunden, die der SCP offenbar fristgerecht umgesetzt hat. Jedenfalls hat der Lizenzierungsausschuss der Deutschen Fußball-Liga (DFL) nun endgültig grünes Licht gegeben. So erhält der SC Paderborn die Lizenz für die kommende Spielzeit. Und dies gilt auch für die 35 anderen Klubs der 1. und 2. Fußball-Bundesliga.

Newsletter
SC Paderborn 07
Wöchentlich alle News rund um den SC Paderborn.

Einige Vereine wie die Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm und Preußen Münster mussten hierbei Bedingungen erfüllen. Dies sei bis zur für Ende Mai festgesetzten Deadline fristgerecht geschehen. Sowohl in Ulm als auch in Münster entsprechen die Stadien eigentlich nicht den Zweitligakriterien. Beide Klubs dürften aber eine Ausnahmegenehmigung erhalten, wenn sie entsprechend nachrüsten. Im Ulmer Donaustadion wird beispielsweise gerade eine Rasenheizung installiert.

Mit einer solchen Ausnahmegenehmigung konnte auch die SV Elversberg in dieser Saison ihre Heimspiele an der heimischen Kaiserlinde austragen, obwohl die Arena nur 10.000 statt der geforderten 15.000 Zuschauer fasst. Im Herbst wird der Lizenzierungsausschuss unterdessen erneut jede Menge Unterlagen prüfen. Dann müssen alle Klubs für die Spielzeit 2024/25 satzungsgemäß erneut ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dokumentieren.

SCP zahlt 1,2 Millionen Euro an Spielerberater

Seit 2019 veröffentlicht die Deutsche Fußball Liga (DFL) alljährlich die sogenannten Finanzkennzahlen der Erst- und Zweitligaklubs. Daraus geht unter anderem hervor, welche Summen die Vereine an Spielerberater gezahlt haben. Am Mittwoch präsentierte die DFL die Finanzkennzahlen der 36 Klubs, die in der Saison 2024/25 in der 1. und 2. Bundesliga an den Start gehen. Allerdings beziehen sich die Daten auf das Geschäftsjahr 2023 beziehungsweise auf die Spielzeit 2022/23.

Im Fall des SC Paderborn geht es um die Saison 2022/23, in der der OWL-Zweitligist insgesamt 1,2 Millionen Euro an Spielerberater überwies. Das klingt nach viel Geld. Und es ist auch viel Geld. Doch letztlich handelt es sich um eine normale und übliche Summe. So hatte der SCP beispielsweise in der Zweitliga-Spielzeit 2020/21 den nahezu identischen Betrag an Spielerberater gezahlt. Selbst in der Drittliga-Saison 2017/18 waren es 722.000 Euro. In der Paderborner Erstliga-Saison 2019/20 stieg der Betrag auf 1,74 Millionen Euro.

Die SpVgg Greuther Fürth, die mit dem SCP vergleichbar ist, musste im Geschäftsjahr 2023 rund 1,6 Millionen Euro an Berater berappen. Zum Vergleich: Bei Hertha BSC Berlin, das in der Saison 2022/23 allerdings noch in der 1. Bundesliga spielte, waren es 15,1 Millionen Euro. Noch höhere Ausgaben für Spielerberater tätigten der FC Bayern München (31,4 Millionen Euro), RB Leipzig (29,4), Borussia Dortmund (26,7) und Bayer 04 Leverkusen (22,1).

Finale gegen Königsblau

Die U19 des SC Paderborn war bereits am 17. April mit einem 5:0-Erfolg beim SV Rödinghausen ins Finale des A-Junioren-Westfalenpokals eingezogen. Der Endspielgegner ließ dann allerdings auf sich warten, denn andere Teilnehmer wie der FC Schalke 04 hatten zum Zeitpunkt des Paderborner Halbfinal-Erfolges noch nicht einmal ihr Achtelfinale absolviert. Nun steht der Finalkontrahent fest. Und siehe da: Es ist der FC Schalke 04.

Die Königsblauen feierten im Viertelfinale am vergangenen Samstag zunächst einen 3:1-Sieg gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund, um dann am Dienstag das Halbfinale beim Landesligisten FC Iserlohn mit 7:0 zu gewinnen. Damit kommt es nun am kommenden Montag, 3. Juni, zu einer Neuauflage des Vorjahresfinale, wenn Schalke ab 12 Uhr im Parkstadion gegen den SCP um den Westfalenpokal spielt.

S04 hat dann eine Rechnung offen, denn am 18. Mai 2023 hatte Paderborns U19 im Parkstadion einen 2:1-Erfolg gefeiert und damit völlig überraschend den Westfalenpokal geholt. Joel Vega Zambrano und Medin Kojic trafen damals für den SCP. Im Schalker Lager herrschte dagegen unter anderem bei Mattes Hansen, der anschließend zum SC Paderborn wechseln sollte, und Sturmtalent Keke Topp pure Enttäuschung.

In der jüngst zu Ende gegangenen Bundesliga-Saison kassierte der SCP eine 0:2-Niederlage auf Schalke, um dann in der Rückrunde ein 1:1 zu holen. Auch diesmal dürfte es eine enge Partie werden.

Hünemeier wird zum Referenten

Uwe Hünemeier hat in seiner Karriere eine Menge erlebt. Knapp 20 Jahre lang war er als Fußballprofi im Einsatz. Seit Sommer 2023 arbeitet er als Co-Trainer beim SC Paderborn. Und nun wird Hünemeier auch noch zum Gastdozenten. So hält der 38-Jährige am Montag, 17. Juni, an der Universität Paderborn einen Vortrag zum Thema „Von der Kabine in den Hörsaal: Leadership Lektionen aus dem Profifußball“.

Im Rahmen des Seminars „Organizational Behavior“ von Professorin Kirsten Thommes wird Hünemeier den Studierenden Einblicke in seine Spieler- und Trainerkarriere geben und darüber sprechen, wie sich Leadership aus dem Profifußball effektiv in die Geschäftswelt übertragen lässt. Los geht’s um 11 Uhr im Raum Q1.101.

Osnabrück geht in Berufung

Fans des SC Paderborn hatten sich in der vergangenen Saison diverse Vergehen geleistet, für die der Verein bislang Geldstrafen in Höhe von 92.200 Euro an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zahlen musste. 35.000 Euro wurden hierbei fällig, weil SCP-Anhänger in den Rückrundenpartien gegen Fürth, Düsseldorf, Kaiserslautern und Kiel Tennisbälle und andere Gegenstände aufs Spielfeld geworfen hatten, um gegen die Investorenpläne der Deutschen Fußball Liga zu protestieren.

Der SC Paderborn akzeptierte die Urteile des DFB-Sportgerichts. Der VfL Osnabrück tut dies nicht. Der Zweitliga-Absteiger sollte insgesamt 20.000 Euro berappen, weil VfL-Fans in den Spielen gegen Nürnberg, Rostock und Elversberg ebenfalls mit Wurfaktionen gegen die DFL-Pläne protestiert hatten. Der Verein legte Einspruch ein, der aber vom DFB-Sportgericht abgewiesen wurde.

Am Mittwoch kündigten die Osnabrücker nun an, dass sie vor das DFB-Bundesgericht ziehen werden. Sollte der künftige Drittligist auch dort scheitern, wäre der Gang vors noch Ständige Schiedsgericht oder vor ein ordentliches Gerichts möglich. Beides hält sich der VfL offen.

Hertha BSC Berlin muss unterdessen die schmerzhafte Erfahrung machen, dass Klopapier ziemlich teuer sein kann. So verdonnerte das DFB-Sportgericht den Hauptstadtklub am Mittwoch zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro, weil Hertha-Fans am 5. April beim Gastspiel in Paderborn zwei Klopapierrollen aufs Spielfeld geworfen hatten. Wogegen sie damit protestieren wollten, ist allerdings nicht bekannt.


Paderborn Mann für Mann


Alle Artikel zu allen Personen rund um SC Paderborn 07