Für den SC Paderborn geht es um viel Geld beim Saisonfinale in Rostock

Paderborn. Der FC Hansa Rostock kämpft am Pfingstsonntag ab 15.30 Uhr im Heimspiel gegen den SC Paderborn um die letzte Chance in Sachen Zweitliga-Klassenerhalt. Der SCP steht als Tabellensiebter dagegen jenseits von Gut und Böse. Doch für die Gäste geht es ebenfalls keineswegs um die Goldene Ananas. Zum einen will Cheftrainer Lukas Kwasniok auch seine dritte Saison in Paderborn mit mehr als 50 Punkten beenden. Zum anderen stehen für den SCP noch 800.000 Euro auf dem Spiel. Und das ist für den OWL-Zweitligisten verdammt viel Geld. Ziel ist es, den Zwei-Punkte-Vorsprung auf den Tabellenneunten SpVgg Greuther Fürth zu verteidigen, der am Sonntag auf den FC Schalke 04 trifft. Wenn der SCP im Abschlussranking vor den Franken bleibt, landet er auch in der TV-Gelder-Tabelle vor der Spielvereinigung. Dies würde Paderborn die besagten Netto-Mehreinnahmen von 800.000 Euro bescheren. In dieser und in der vergangenen Saison hat der SCP jeweils etwa 17 Millionen Euro aus den TV-Töpfen kassiert. Mehr waren es in der 2. Bundesliga noch nie. &bdquo;Für die Saison 2024/25 wird es wohl insgesamt etwas weniger“, erklärt Finanz-Geschäftsführer Ralf Huschen. Grund: Was das TV-Gelder-Ranking betrifft, wird der SCP mindestens zwei Plätze verlieren. So ist Paderborn bereits von Rang fünf auf sieben abgerutscht, weil mit dem FC St. Pauli und Holstein Kiel zwei Teams aufsteigen, die bislang hinter dem SCP gelegen hatten. Vergabe der TV-Rechte verzögert sich &bdquo;Das wird uns finanziell schon wehtun“, sagt Huschen. Denn ein Verlust von zwei Plätzen ist schnell mit Mindereinnahmen in Höhe von mehr als 1,5 Millionen Euro verbunden. &bdquo;Aber wir sind auch so safe und nach wie vor schuldenfrei“, berichtet Paderborns Finanzchef, der für die vergangenen vier Geschäftsjahre jeweils einen operativen Gewinn vermelden konnte. Ob das so bleibt, hängt nicht zuletzt von der Höhe der TV-Gelder ab, denn diese werden wohl auch künftig mehr als 50 Prozent des Paderborner Gesamt-Etats ausmachen. Die SCP-Verantwortlichen hoffen daher inständig, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) bei der derzeit anstehenden Vergabe der TV-Rechte für die Erst- und Zweitliga-Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 ein möglichst gutes Ergebnis erzielt. Ursprünglich sollte bei dieser Auktion schon im Juni Vollzug gemeldet werden. Doch der Rechtsstreit zwischen DFL und dem Streamingdienst &bdquo;DAZN“ wird das Verfahren nun hinauszögern. Ralf Huschen hält sich bei dem Thema bedeckt. Das ist auch nur allzu verständlich, denn er gehört dem Aufsichtsrat der DFL an. Nächste Rate könnte geringer ausfallen Eben jene DFL hatte Ende April angekündigt, dass die im Juni ausstehende TV-Geld-Rate für die 36 Erst- und Zweitligisten von 127 auf 47 Millionen Euro gekürzt werde. 80 Millionen Euro können erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgeschüttet werden, weil Zahlungen von Partnern nicht zu den vertraglichen Fälligkeitsterminen erbracht worden seien. Auch da geht es vor allem um eine Rate des Streamingdienstes &bdquo;DAZN“, der aber nur Spiele der 1. Bundesliga überträgt. &bdquo;Wir wissen daher nicht, ob uns das überhaupt betrifft“, erklärt Huschen. Für den SCP würde es aber ohnehin &bdquo;nur“ um eine sechsstellige Summe gehen, die der Verein erst später erhalten würde. Auch dies hätte laut Huschen keine Negativfolgen in Sachen Liquidität. Der SCP wird derweil auch für die Saison 2023/24 eine erkleckliche Summe aus dem sogenannten TV-Topf &bdquo;Nachwuchs“ einstreichen, in den nun vier Prozent der Medienerlöse fließen. Honoriert werden dabei die Einsatzminuten von in DFB-Vereinen ausgebildeten U23-Spielern. In der Saison 2022/23 kam der SC Paderborn auf 7.300 Minuten. Dafür gab es rund 1,7 Millionen Euro aus diesem TV-Topf. Huschen zieht es nun zu Hertha In dieser Saison konnte der SCP zwar die Anzahl der eingesetzten U23-Akteure deutlich steigern. So gehören gleich zehn Paderborner Talente in diese Kategorie. Diese bringen es allerdings einen Spieltag vor Serienschluss &bdquo;nur“ auf 6.200 Minuten. Grund: Die Stammspieler Marcel Hoffmeier und Kai Klefisch zählen in dieser Saison nicht mehr zu den U23-Spielern. Unterm Strich liegt der SCP in dieser Wertung im Feld der 36 Erst- und Zweitligisten derzeit auf Rang sechs. &bdquo;Ich gehe davon aus, dass wir aus diesem Topf diesmal etwa 1,4 Millionen Euro erhalten“, sagt Ralf Huschen, der sich in ein paar Wochen vom SC Paderborn verabschieden wird. So verstärkt der 45-jährige Diplom-Kaufmann ab dem 1. Juli 2024 die Geschäftsführung des Zweitligakonkurrenten Hertha BSC Berlin. Der SCP hält derzeit Ausschau nach einem Nachfolger. Huschen sucht unterdessen eine Wohnung in Berlin. &bdquo;Beim SCP wird es auch ohne mich laufen“, sagt der Noch-Finanzchef, der seine Heimatstadt weiter im Herzen tragen wird. &bdquo;Ich werde immer ein Paderborner Junge bleiben“, verspricht Huschen.

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