Sprechchöre zum Abschied: Paderborns Fans feiern „Sissi“ Conteh

Paderborn. Sirlord Conteh ist für sein strahlendes Lächeln bekannt. Am Freitagabend war das besagte Lächeln besonders breit. Der 27-jährige Stürmer konnte in seinem letzten Heimspiel für den SC Paderborn einen 1:0 (1:0)-Sieg gegen den Hamburger SV feiern - und sich anschließend von den SCP-Fans auf der Südtribüne feiern lassen. &bdquo;Ein absolut schöner Abschied, so etwas habe ich noch nie so erlebt. Die Fans sind überragend“, schwärmte Conteh, den es mit seinem Teamkollegen Jannik Huth auf die Fantribüne gezogen hatte, um bei den Feierlichkeiten gemeinsam mit dem Capo den Ton anzugeben. Schon vor dem Anpfiff waren in der Home-Deluxe-Arena immer wieder &bdquo;Sirlord-Conteh-“ und &bdquo;Huth, Huth, Huth“-Sprechchöre intoniert worden. Offenbar haben beide SCP-Akteure in den vergangenen Spielzeiten die Herzen der Paderborner Anhänger erobert. Ein Lebenstraum geht in Erfüllung Conteh war dabei im Sommer 2022 vom 1. FC Magdeburg an die Pader gewechselt. Der Angreifer ist zwar extrem schnell, war in Sachen Fußballkarriere aber ein Spätstarter. Erst mit 23 Jahren hatte der gebürtige Hamburger sein Profidebüt in Liga drei gefeiert. Sein erstes Zweitligaspiel absolvierte Conteh dann als 26-Jähriger in Diensten des SCP. Ab der kommenden Saison wird der Mann mit dem Spitznamen &bdquo;Sissi“ nun in der 1. Bundesliga auflaufen. So wechselt Conteh für rund 800.000 Euro Ablöse zum 1. FC Heidenheim, bei dem er einen Vertrag bis Juli 2027 unterschrieben hat. &bdquo;Die 1. Liga ist für jeden Spieler ein Lebenstraum. Ich freue mich auf die Challenge. Mit 28 noch einmal in der Bundesliga spielen zu können, ist eine einmalige Chance. Ich denke, es ist das richtige Pflaster für mich“, sagt der scheidende SCP-Akteur mit Blick auf seinen künftigen Arbeitgeber, der eine furiose erste Bundesliga-Saison gespielt hat. Gegen Hamburg war Geduld gefragt Allerdings wartet auf Conteh in Heidenheim viel Arbeit, wie sein Noch-Trainer erklärt. &bdquo;Ich hoffe, Sissi weiß, worauf er sich einlässt. In Heidenheim musst du nämlich so richtig malochen. Bei uns konnte er sich ja ein bisschen auf seine Sprintqualitäten verlassen“, frotzelte Lukas Kwasniok nach dem Sieg gegen den HSV und fügte an: &bdquo;Aber Sissi wird das packen. Er ist ein ganz fantastischer Junge.“ Und er ist ein Junge, der stets gute Laune verbreitet. &bdquo;Sissi kam hier jeden Tag mit seinen blendend weißen Zähnen in die Trainerkabine und hat für gute Stimmung gesorgt. Er wird uns immer in guter Erinnerung bleiben. Er ist eine Maschine und ein Weltklasse-Mensch“, erklärte Kwasniok. Der Paderborner Cheftrainer setzte Conteh in dieser Saison bislang in allen 36 Pflichtspielen ein. In der Partie gegen Hamburg ließ er seinen Stürmer aber 86 Minuten lang auf der Bank schmoren. &bdquo;Ich hatte mich entschlossen, ihn etwas später zu bringen, weil die Arbeit gegen den Ball im Fokus stand. Das hat mir für ihn etwas leid getan, aber es geht um den mannschaftlichen Erfolg“, begründete Kwasniok. Dankeschön an Team und Trainer &bdquo;Ich war schon ein wenig ungeduldig, denn ich wollte auf jeden Fall noch einmal spielen“, erklärte Conteh, der dann trotz der Kürze der Zeit noch fast gegen den HSV getroffen hätte. So zog der SCP-Joker in der 90. Minute aus der Distanz ab. Und sein Schuss strich nur knapp am Tor vorbei. Wenig später konnte &bdquo;Sissi“ dann mit seinen Teamkollegen und den Fans ausgiebig feiern. In die Freude mischte sich auch eine gehörige Portion Wehmut. &bdquo;Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Jungs hier sind überragend. Und der Verein ist überragend“, schwärmte Conteh, der zudem seinem Trainer dankte: &bdquo;Lukas ist ein Taktikfuchs. Er hat mir viel beigebracht. Wir verstehen uns sehr gut.“ Doch am Pfingstsonntag heißt es endgültig Abschied nehmen. Dann dürfte Conteh im Zweitliga-Saisonfinale bei Hansa Rostock (15.30 Uhr) seinen 73. Pflichtspiel-Einsatz für den SC Paderborn verbuchen. Es wird sein letzter sein. Doch &bdquo;Sissi“ geht bestimmt mit einem Lächeln.

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