Historisches Tor für den SC Paderborn: Als Stoppelkamp aus 83 Metern traf

Paderborn. Siebenmal sind der SC Paderborn und Hannover 96 in den letzten vier Jahren in der 2. Bundesliga aufeinandergetroffen. Fünf Siege und zwei Unentschieden konnte der SCP dabei seit 2020 gegen 96 einfahren. Viel besser könnte eine Bilanz gar nicht sein. Statistiken wie diese mögen nur bedingt Rückschlüsse auf das Spiel am Sonntagnachmittag (13.30 Uhr) zulassen, eine gewisse Aussagekraft besitzen sie aber doch. Währenddessen bleibt ein Paderborner Treffer gegen Hannover von vor mittlerweile fast 10 Jahren weiterhin unvergessen. Keine Niederlage in neun Spielen. Woher kommt der Paderborner Erfolg gegen Hannover? Möglicherweise liegt dem SCP das Spielsystem der Niedersachsen. Seit 2020 hatte 96 jedoch vier unterschiedliche Trainer und ständig wechselnde Spieler im Kader. Schwer zu glauben, dass da nicht auch verschiedene Systeme ausprobiert wurden. Ein Paderborner Lieblingsgegner SCP-Trainer Lukas Kwasniok hatte schon vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC, gegen den man eine ähnlich gute Bilanz aufzuweisen hat, vor einigen Wochen gesagt, es gebe Gegner, gegen die man einfach lieber spielt. &bdquo;Wenn du gegen ein Team ein paar Spiele in Folge gewinnst, gehts du vielleicht mit einem anderen Vertrauen aufs Feld. Das liegt gar nicht unbedingt an der gegnerischen Mannschaft. Sondern auch an den Menschen, den Fans, die dir dieses bestimmte Gefühl geben.“ Allgemein läuft es für den SCP in dieser Spielzeit in der Ferne oft gut. So steht der SCP in der Auswärtstabelle der 2. Bundesliga auf Platz vier. Auch nach Hannover wird der SCP-Tross mit einem guten Gefühl abfahren, aber: &bdquo;Jede Serie reißt irgendwann mal. Ich hoffe, diese erst in vier Jahren“, so Kwasniok mit einem Augenzwinkern. Zwei Bundesliga-Siege gegen Hannover Generell konnte Hannover 96 in seiner Vereinshistorie gegen den SC Paderborn noch nie als Gewinner vom Rasen gehen. Zu den sieben Partien aus den vergangenen vier Jahren kommen noch zwei Spiele aus der Bundesliga-Saison 2014/15 hinzu. Als Aufsteiger gewann der SCP damals beide Spiele gegen die Niedersachsen, bei denen unter anderem der frischgebackene Weltmeister Ron-Robert Zieler im Tor stand und Jan Schlaudraff die Tore schoss. Paderborn war der Start in die erste Bundesligasaison der Vereinsgeschichte mehr als gelungen. Unter dem damaligen SCP-Coach Andre Breitenreiter holte man fünf Punkte aus den ersten drei Partien. Am 4. Spieltag hieß der Gegner zu Hause in der Benteler-Arena (ab 2022 Home-Deluxe-Arena) dann Hannover 96. Hünemeier klärt und Stoppelkamp trifft wie kein anderer Durch einen Treffer von Elias Kachunga ging Paderborn mit 1:0 in Front. Bis kurz vor Schluss hatte die knappe Führung Bestand, dann durften die Gäste noch einen Freistoß schlagen. Uwe Hünemeier klärte per Kopf und der Ball landete bei Moritz Stoppelkamp. Dieser nahm das Leder kurz vor dem eigenen Strafraum mit der Brust an, sah, dass Zieler sein Tor für den finalen Hannoveraner Angriff verlassen hatte und zog aus über 83 Metern mit dem Vollspann ab. Der Ball flog, wurde immer länger und landete schließlich zum 2:0 im Tor von 96. Ein Rekord, den in Paderborn wahrscheinlich nie wieder jemand bricht. Der Treffer wurde von der ARD-Sportschau 2014 zum Tor des Monats September gekürt. Paderborn springt durch ein Sensationstor an die Tabellenspitze Zum Andenken wurde direkt am Stadion die &bdquo;Stoppelkamp-Allee“ geschaffen - exakt 83,3 Meter lang. Genauso lang wie die Distanz, aus der sich Stoppelkamp gegen Hannover ein Herz fasste, mit seinem Tor den Sieg gegen 96 besiegelte und Paderborn damit nach vier Spieltagen auf Platz eins der Bundesliga katapultierte. Sollte der SC Paderborn im zehnten Aufeinandertreffen mit Hannover gewinnen, klettert man vorerst ins obere Drittel der Tabelle. Einen Sprung an die Tabellenspitze wird es diesmal nicht geben – und wahrscheinlich auch keinen Treffer aus einer solchen Distanz. Ein Blick in die Vergangenheit dürfte den Paderbornern vor dem drittletzten Spiel der Saison aber immerhin eine kleine Böe Rückenwind verleihen.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann