
Paderborn. Zweimal stand SCP-Trainer Lukas Kwasniok für seinen Heimatverein Karlsruher SC in der 2. Bundesliga am Seitenrand. 97 Einsätze kommen für den SC Paderborn hinzu. Als Ergebnis bestreitet Kwasniok im Heimspiel gegen die SV Elversberg (Samstag, 13 Uhr) sein 100. Spiel als Trainer in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Da kommen viele gute Erinnerungen hoch, ein Spiel sticht für Paderborns Trainer jedoch hervor.
„Insgesamt waren da schon einige Highlights dabei, aber auf Anhieb würde ich sagen, das Spiel gegen Werder Bremen war vielleicht das geilste“, so Kwasniok auf der Pressekonferenz vor dem zweitletzten Heimspiel der Saison.
Gemeint ist nicht der Sieg im Elfmeterschießen (am Ende 5:4) gegen Bremen in der zweiten Runde des DFB-Pokals im Oktober 2022, sondern die 3:4-Heimniederlage im Januar 2022. Damals spielte Werder noch in der 2. Bundesliga.
Die beste SCP-Truppe unter Kwasniok?
„Das war eine Schlammschlacht und leider waren auch wegen Corona nicht so viele Zuschauer da. Aber die Dramaturgie war super, trotz des bitteren Ausgangs. Das Spiel war einfach extrem abwechslungsreich“, erinnert sich Kwasniok und ergänzt: „Wahrscheinlich war das auch die beste Mannschaft, die ich in Paderborn bisher trainieren durfte.“
Seine jetzige Truppe sei dafür die „hungrigste, die coolste und geilste“. Damals für den SCP auf dem Rasen unter anderem: Ron Schallenberg, Sven Michel, Uwe Hünemeier und in der Innenverteidigung Marcel Correia, der mittlerweile bei der SV Elversberg unter Vertrag steht. Die Paderborner Tore erzielten der heutige Freiburger Florent Muslija (Doppelpack) und Felix Platte.
Auf der anderen Seite waren unter anderem die heutigen Nationalspieler Marvin Duksch und Niclas Füllkrug für die Treffer zuständig. Lange Zeit lag Paderborn gegen den heutigen Erstligisten in Führung, Felix Platte erzielte in der 56. Minute sogar das 3:1 für Paderborn. Doch die Werderaner kamen zurück und krönten die Aufholjagd mit dem Siegtor durch Ömer Toprak in der 86. Spielminute.
Kwasniok fühlt sich pudelwohl und sieht Ähnlichkeiten zu Elversberg
„Ich fühle mich hier pudelwohl“, bekräftigt Kwasniok anlässlich seines anstehenden Jubiläums. Der 42-Jährige sei stolz, so eine lange Zeit bei einem Verein arbeiten zu dürfen. „Die allermeisten Menschen hier sind mir wohlgesonnen und ich mag sie auch. Ich habe eine Vision mit Paderborn und hoffe, ich kann hier noch mein 150. und vielleicht mal mein 200. Spiel als Trainer in der 2. Liga bestreiten.“
Ein Grund für die Zufriedenheit des SCP-Trainers seien die Rahmenbedingungen, die hier vorherrschten. In Paderborn könne man in Ruhe arbeiten und sich stetig weiterentwickeln. Ähnlich sei das in Elversberg. Beide Mannschaften sind für Kwasniok „Emporkömmlinge“ im deutschen Profifußball - auch wenn der SCP schon länger auf dieser Bühne zugegen sei.
„Wenn man sich die Arbeit und die Entwicklung beider Vereine anschaut, ist da der ein oder andere große Name womöglich etwas neidisch“, sagt Kwasniok. Was zum einen am ruhigen Arbeitsumfeld und zum anderen daran liege, dass sowohl der SCP als auch Elversberg sportlich sogar „vielleicht einen Schritt voraus“ seien.
Wiedersehen der Paderborner Erfolgsgaranten
Wenn am Samstag das Spiel zwischen Eintracht Braunschweig und dem Hamburger SV steigt, kommt es auch zum Wiedersehen zweier Trainer, die einst in Paderborn zusammen großen Erfolg hatten. Seit Februar ist Ex-Paderborn-Erfolgscoach Steffen Baumgart Trainer beim HSV. Als Baumgart von 2017 bis 2021 den SCP trainierte, war Daniel Scherning, der seit Ende 2023 Trainer in Braunschweig das Traineramt innehat, sein Assistent - und seine rechte Hand.

Der Respekt voreinander ist vor dem für beide Mannschaften überaus wichtigen Spiel trotz der Drucksituation zu spüren. „Er war ein sehr, sehr wichtiger Partner für mich in den vier Jahren. Sonst hätten wir auch nicht den Erfolg gehabt, den wir in Paderborn hatten. Es war immer ein Teamerfolg“, sagte Baumgart nun vor der Partie über seinen ehemaligen Co-Trainer, der nach seiner Zeit an der Pader zunächst in Osnabrück und dann in Bielefeld anheuerte, bevor es ihn nach Braunschweig zog.
SCP übergibt Erlös aus Trikot-Versteigerung
Im Rahmen seiner Vielfaltswochen hat der SCP fünf getragene Trikots sowie den Spielball der Partie gegen Eintracht Braunschweig für einen guten Zweck versteigert. Diese Auktionen haben einen Spendenerlös in Höhe von 1.941,24 Euro gebracht. Der Verein hat diese Summe auf 2.000 Euro aufgerundet und an die zwei Organisationen in der Region übergeben.
Je 1.000 Euro gehen an den Sterntaler Hilfe für schwerkranke Kinder e.V. und den Förderverein der Special Olympics Paderborn. SCP07-Geschäftsführer Martin Hornberger hat die Spendenschecks kürzlich in der Home-Deluxe-Arena überreicht. Zur Versteigerung standen die Trikots von Pelle Boevink (Rückennummer 1), Sebastian Klaas (26), Kai Klefisch (27), Marcel Hoffmeier (33) und Adriano Grimaldi (39) sowie der besondere Spielball mit dem „Together! Stop hate. Be a team.“-Logo.
Ehrung für eSports-Ass und 900 Schüler beim nächsten Heimspiel im Stadion
Wenn Paderborn am Samstagmittag auf Elversberg trifft, werden auch 900 Schülerinnen und Schüler der Partnerschulen des SC Paderborn, das Reismann-Gymnasium und die Lise-Meitner-Realschule, anwesend sein. Außerdem wird es eine Ehrung für Jonas „Jonny“ Wirth geben.
Vor vier Wochen hatte sich der e-Footballer mit dem SC Paderborn erstmals den Titel in der Virtual Bundesliga ergattert. Kürzlich triumphierte der 18-Jährige auch bei den deutschen Einzelmeisterschaften. Die Ehrung wird eine halbe Stunde vor dem Anpfiff gegen Elversberg stattfinden.