Paderborns Stürmer Adriano Grimaldi dreht mit 33 Jahren so richtig auf

Paderborn. &bdquo;Das ist der beste Adriano Grimaldi, den es in seiner Fußballer-Laufbahn gegeben hat“, hatte Paderborns Coach Lukas Kwasniok vor knapp einer Woche über seinen 33-jährigen Stürmer geurteilt. Am vergangenen Freitag sollte Grimaldi die These seines Cheftrainers untermauern. Beim 2:0-Sieg des SC Paderborn in Nürnberg avancierte der wuchtige Angreifer nicht nur wegen seines 1:0-Treffers zum besten Feldspieler. Grimaldi machte zahlreiche Bälle fest, war mit zwölf gewonnenen Zweikämpfen auch in dieser Kategorie Paderborns Bester und erledigte obendrein nicht nur bei gegnerischen Standards wichtige Defensivaufgaben. &bdquo;Was seine körperliche Präsenz betrifft, gibt es für Adi keinen adäquaten Ersatz“, sagte Kwasniok. Grimaldi krönte seine Leistung mit seinem achten Saisontreffer. Zuvor hatten für den gebürtigen Göttinger ganze drei Zweitligatore zu Buche gestanden. Schließlich hat Grimaldi den Großteil seiner schon ziemlich langen Karriere in der 3. Liga verbracht. Bei den bemerkenswerten Leistungen, die er im fortgeschrittenen Fußballer-Alter im SCP-Trikot zeigt, stellt sich unweigerlich die Frage nach dem Warum. Grimaldi reist per Zug nach &bdquo;Offenbar hat Adi in den vergangenen Jahren nicht das Maximale aus sich herausgeholt. Er hat sich in der 3. Liga auf seine körperlichen Qualitäten verlassen und ab und zu auch mal eine Einheit ausgelassen“, mutmaßte Paderborns Trainer nach dem Sieg in Nürnberg und fügte an: &bdquo;Die 2. Liga hat Adi nun noch einmal gekitzelt. Und wir sind happy, dass er bei uns ist.“ Am Tag vor dem Gastspiel im Frankenland hatte der SCP allerdings auf Grimaldi verzichten müssen. Der 33-Jährige fehlte aus privaten Gründen beim Abschlusstraining und bei der Abfahrt des Mannschaftsbusses. Grimaldi reiste per Zug nach. &bdquo;Ich habe ihm gesagt, dass alles in Ordnung sei, wenn er in Nürnberg ein Tor erzielt. Glücklicherweise ist es so gekommen“, erklärte Kwasniok. Schon in der zehnten Minute hatte Grimaldi seinen Torriecher unter Beweis gestellt und aus kurzer Distanz zum 0:1 eingenetzt. Anschließend war der Deutsch-Italiener an drei, vier vielversprechenden SCP-Angriffen beteiligt, bei denen es zumeist schnurstracks nach vorne ging. Die mitunter zu verspielten Nürnberger setzten derweil auf Ballbesitzfußball, den auch Paderborn sonst präferiert. Doch die einfache(re) Spielweise der Gäste erwies sich an diesem Abend als weitaus effektiver. Der SCP zeigt sich anpassungsfähig &bdquo;Wir haben unser Spiel der Situation angepasst. Man muss nicht immer über 18 Stationen den Ball nach vorne bringen. Warum sollen wir das machen, wenn wir auch einen langen Ball spielen können, um vorne eine Eins-gegen-Eins-Situation zu haben“, fragte Grimaldi und lobte den Einsatzwillen seiner Teamkollegen: &bdquo;Wir hatten eine gute Präsenz und Zweikampfhärte. Und in zwei, drei Aktionen haben wir alles reingeworfen, um ein Gegentor zu verhindern.“ Zudem besitzt der SCP nicht nur einen wuchtigen Stürmer, sondern auch einen wuchtigen Abwehrchef. So köpfte Visar Musliu eine Ecke von Raphael Obermair nach gut einer Stunde zum 2:0-Endstand ein. &bdquo;Ein solcher Sieg tut nach einer Talfahrt immer besonders gut“, erklärte Grimaldi angesichts der Tatsache, dass sein Team zuvor sechs Spiele in Folge sieglos geblieben war. In zwei von diesen sechs Partien hatte der Sommerneuzugang aus Saarbrücken ebenfalls getroffen. Doch der SCP verlor jeweils mit 1:2, so dass Grimaldi tief enttäuscht gewesen war, zumal er bei der Niederlage auf St. Pauli auch noch Gelb-Rot gesehen hatte. In Nürnberg passten dagegen Treffsicherheit und Endergebnis. Und Paderborns Sturm-Routinier hatte einmal mehr bewiesen, dass sich ein Fußballer auch mit 33 Jahren noch verbessern kann.

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