SCP-Talent erhält bittere Diagnose
Mattes Hansen hatte am Ostersonntag bei der 1:2-Niederlage auf St. Pauli ein grundsolides Startelf-Comeback gefeiert. Der 19-jährige Mittelfeldspieler des SC Paderborn hätte daher wohl auch an diesem Freitag, 5. April, im Zweitliga-Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin (18.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena) gute Chancen auf einen Platz in der Anfangsformation gehabt. Doch nun ist die Saison für den Sommerneuzugang aus der Schalker U19 mit hoher Wahrscheinlichkeit beendet.
So erlitt Hansen im Training am Mittwoch einen Riss des Syndesmosebandes. Noch ist unklar, ob er sich einer Operation unterziehen muss oder ob die Verletzung konservativ behandelt wird. Doch von einer mindestens sechswöchigen Pause ist wohl auszugehen. „Wir haben gleich befürchtet, dass etwas Schlimmeres passiert ist. Am Donnerstagmorgen ist das dann leider bestätigt worden", erklärt SCP-Coach Lukas Kwasniok.
Sein junger Schützling war im Training in einem Duell mit einem Teamkollegen etwas eher am Ball gewesen. Es kam jedoch zum Zusammenprall. Der besagte Kollege fiel auf Hansens Bein. Und das Syndesmoseband, welches das untere Schienbein und das Wadenbein zusammenhält und für die Stabilität im Sprunggelenk sorgt, riss. Und so findet Hansens erste Profisaison ein vorzeitiges und extrem bitteres Ende.
Verstärkung aus der U21
Kai Klefisch, der auf St. Pauli wegen einer Gelbsperre gefehlt hatte, wird durch den Hansen-Ausfall wohl in die Paderborner Startformation zurückkehren und neben David Kinsombi auf der Doppel-Sechs spielen. Dafür ist diesmal Stürmer Adriano Grimaldi, der in Hamburg die Ampelkarte gesehen hatte, gesperrt.
Und da neben Hansen auch Marco Schuster, Felix Platte, Laurin Curda, Maximilian Rohr und Kimberly Ezekwem ausfallen, wird SCP-Coach Lukas Kwasniok seinen Kader wohl mit mindestens zwei Akteuren aus der U21 auffüllen. Wer dies sein wird, stand am Donnerstagmittag noch nicht fest.
Innenverteidiger Martin Ens soll aber wie schon am Ostersonntag Spielpraxis in der Paderborner Regionalliga-Reserve sammeln. Die U21 des SCP ist hierbei ebenfalls am Freitagabend im Einsatz. So gastiert das Team von Trainer Dennis Schmitt um 19.30 Uhr im Franz-Kremer-Stadion am Geißbockheim beim 1. FC Köln II.
Volle Hütte gegen Hertha
Die Paderborner Home-Deluxe-Arena wird am Freitagabend proppenvoll sein. Bereits bis Donnerstagmittag waren 14.600 Tickets verkauft worden, am Freitagvormittag vermeldete der SC Paderborn dann ein ausverkauftes Haus. Folglich werden keine Tageskassen mehr öffnen. 2.000 Karten gingen dabei an Hertha-Fans.
„Das ist krass. Es ist sicherlich unsere Aufgabe, den Zuschauern etwas zurückzugeben", sagt Lukas Kwasniok und fügt an: „In den letzten Heimspielen konnten wir leider nicht so punkten, wie wir es uns vorgestellt hatten. Auch wenn die Leistungen zumeist in Ordnung und bisweilen auch gut waren."
Dardai hat wohl schlechte Karten
Hertha-Trainer Pal Dardai hatte am Mittwoch bei der Pressekonferenz zum Gastspiel in Paderborn für einen denkwürdigen Auftritt gesorgt. So verließ der Ungar aus Ärger über die Berichterstattung von „Kicker"-Redakteur Steffen Rohr vorzeitig die Gesprächsrunde, nachdem Rohr seine zweite Frage gestellt hatte. Frage Nummer eins hatte Dardai nicht beantwortet.
„Pal musste schon viel mehr Pressekonferenzen über sich ergehen lassen als ich. Vielleicht hat sich da über die Jahre etwas angestaut. Ich kenne die Hintergründe nicht", kommentiert Lukas Kwasniok das Verhalten seines Trainerkollegen und fügt an: „Pal ist in Berlin eine Ikone. Er kann es sich vermutlich eher herausnehmen als meine Wenigkeit."
Möglicherweise irrt Kwasniok jedoch an dieser Stelle. Laut „Bild-Zeitung" habe es bei der Hertha wegen des PK-Vorfalls noch am Mittwochnachmittag eine Krisensitzung mit Dardai, Geschäftsführer Thomas Herrich und Lizenzspieler-Leiter Zecke Neuendorf gegeben.
Unabhängig davon hat Berlins aktueller Cheftrainer vermutlich schlechte Karten, dass sein am Saisonende auslaufender Vertrag verlängert wird. So berichtet die „Bild", dass die Hertha-Verantwortlichen bereits Gespräche mit Thomas Stamm geführt haben. Demnach soll der Coach des Drittliga-Schlusslichts SC Freiburg II im Sommer der neue Hertha-Trainer werden. Vielleicht war Pal Dardai auch deshalb bei der besagten Pressekonferenz so schlecht gelaunt.