Paderborn. In der heimischen Home-Deluxe-Arena will es für den SC Paderborn derzeit einfach nicht fluppen. So gab es am Freitagabend zum dritten Mal in Folge keinen Heimsieg. Stattdessen setzte es vor 14.093 Zuschauern eine 1:2 (0:0)-Pleite gegen Kellerkind Eintracht Braunschweig, die unterm Strich gar nicht mal so unverdient war.
Denn die Gäste hatten nach der Pause in einer äußerst intensiven Zweitligapartie mutig nach vorne gespielt. Dies galt allerdings auch für die Hausherren, die jedoch an ihrer schlechten Chancenverwertung scheiterten. Paderborns Trainer war mit der Leistung seines Teams dennoch zufrieden. „Jeder, der heute die Mannschaft kritisiert, bekommt es mit mir persönlich zu tun. Die Jungs haben alles gegeben. Mehr kann ich von ihnen nicht verlangen“, urteilte Lukas Kwasniok.

Seine Mannschaft ging im Vergleich zum 3:3 auf Schalke mit zwei Startelf-Änderungen in die Partie. Calvin Brackelmann rückte für Laurin Curda in die Abwehrkette. Sebastian Klaas durfte für Ilyas Ansah ran. Aus Sicht der Hausherren entwickelte sich das im Vorfeld befürchtete Geduldsspiel, wobei Braunschweig keineswegs den Bus vor dem eigenen Tor parkte. Mitunter störten die Gäste den SCP sehr früh im Spielaufbau. So war die Eintracht in der ersten Viertelstunde sogar das aktivere Team.
Doch anschließend gewann Paderborn die Oberhand. Beim ersten guten Angriff über Brackelmann und Bilbija wurde SCP-Stürmer Koen Kostons im letzten Moment von Anton Donkor am Abschluss gehindert (16.). Dann schlenzte Filip Bilbija das Leder nach feiner Vorarbeit von Marcel Hoffmeier am rechten Lattenkreuz vorbei (25.).
Braunschweig offensiv vor der Pause harmlos
Nach einer Kostons-Flanke senkte sich eine Kopfball-Kerze von Sebastian Klaas an den Pfosten (29.). Nach einem Doppelpass mit Kostons zwang Sebastian Klaas den Eintracht-Keeper Ron-Thorben Hoffmann zu einer Glanzparade (33.). Und eben jener Hoffmann wurde in Minute 39 fast von einer Ecke überrascht, die Aaron Zehnter direkt aufs Tor zirkelte (39.).
Braunschweig war dagegen in der Offensive vor der Pause ausgesprochen harmlos. Mit einer Ausnahme: Fabio Kaufmann zog in der 41. Minute viel zu leicht an Brackelmann vorbei und passte auf Rayan Philippe, dessen Direktabnahme haarscharf das SCP-Gehäuse verfehlte. Sonst wären die Gäste mit einer schmeichelhaften Führung in die Kabine gegangen.
Ohne personelle Wechsel ging es in die zweite Hälfte. Doch zehn Minuten nach der Pause sollte sich die Partie grundlegend ändern. Kai Klefisch handelte sich beim Versuch, einen eigenen Fehler auszubügeln, zunächst die fünfte Gelbe ein, so dass er Ostersonntag beim Gastspiel auf St. Pauli zuschauen muss.
Für den SCP hatte das Foul aber noch schlimmere Konsequenzen, denn es gab für die Eintracht einen Freistoß aus 18 Metern. Hasan Kurucay donnerte diesen zwar in die Mauer, schoss aber Klefisch an den Ellenbogen. So gab es Elfmeter für die Gäste, den Kurucay sicher zum 0:1 (59.) verwandelte. Für den Unglücksraben Klefisch war anschließend sofort Feierabend. Mit Adriano Grimaldi kam ein Angreifer für den Sechser in die Partie (60.).
Grimaldi trifft eine Minute nach seiner Einwechslung
Und eben jener Grimaldi nutzte eine Minute nach seiner Einwechslung einen üblen Rückpass des Ex-Paderborner Robin Krauße, um das 1:1 (61.) zu erzielen. Klaas hätte dann per Kopf das 2:1 erzielen müssen, doch er verfehlte das Eintracht-Tor (64.). „Ich muss nächste Woche unbedingt ans Kopfballpendel“, ärgerte sich Klaas.
Das Geduldsspiel hatte sich längst in eine wilde Partie verwandelt, in der plötzlich auch Braunschweig munter stürmte. Die Gäste mussten aber erst einmal eine brandgefährliche Ecken-Trilogie von Obermair (70.) und Zehnter (71./72.) überstehen.
Doch dann schlug die Eintracht eiskalt zu. Nach einem Obermair-Ballverlust und überragender Donkor-Vorarbeit netzte Philippe zum 1:2 (81.) ein. Eine Co-Produktion zweier SCP-Joker hätte anschließend fast fürs 2:2 gesorgt. Grimaldi bereitete bärenstark vor. Sirlord Conteh schloss nicht minder stark ab, scheiterte aber an der Unterkante der Latte (88.). Es war einfach nicht der Abend des SC Paderborn, der mit einem Frusterlebnis in die Länderspielpause geht. Ostersonntag geht es auf St. Pauli weiter.