Wiesbaden. Keine Tennisbälle, keine Schokotaler, dafür 90 Minuten purer Fußball. Der SC Paderborn ist in Wiesbaden auf die Suche nach einer passenden Antwort auf die herbe Niederlage am vergangenen Samstag gegangen. Und der Club hat sie gefunden. Am Freitagabend unter Flutlicht bezwang der SCP Wehen Wiesbaden mit 2:1 (1:1) und bleibt damit weiter dran im Aufstiegsrennen.
SCP-Trainer Lukas Kwasniok hatte im Vorfeld angekündigt, dass in der hessischen Landeshauptstadt mit einigen Veränderungen im Vergleich zur 0:4-Heimklatsche gegen Holstein Kiel zu rechnen sei. Mit Robert Leipertz, Visar Musliu, Sebastian Klaas und Kai Klefisch rückten gleich vier neue Kräfte in die Paderborner Startformation. Für Leipertz, der als Kapitän auflief, war es der erste Startelf-Einsatz seit dem 1:4 in Elversberg Ende November.
Nach einigen Minuten des Abtastens übernahm der SCP in der mit 6.119 Zuschauern etwas spärlich besuchten Brita-Arena schnell das Heft des Handelns. Auch die erste gute Chance ging aufs Konto der Ostwestfalen.
Der Rückstand kommt aus dem Nichts
Nach einem Foul an Leipertz trat Raphael Obermair zum Freistoß aus aussichtsreicher Position an. Sein Schuss aus etwa 20 Metern konnte von Wehen-Torhüter Florian Stritzel nur mit Mühe gegen die Latte gelenkt werden. Mehr Druck, die eindeutigere Spielidee und ein Plus an Offensivaktionen: In der ersten halben Stunde der Partie war das Kwasniok-Team die deutlich bessere Mannschaft.
Doch der SCP machte zu wenig aus seiner Überlegenheit und sollte in Spielminute 30 dafür bestraft werden: Nach einer Paderborner Ecke sicherten sich die Hausherren das Leder und schalteten blitzschnell um. Wiesbadens Robin Heußer zündete über die linke Außenbahn den Turbo und bediente Franko Kovacevic, der am herauskommenden SCP-Keeper Pelle Boevink vorbeizog und aus spitzem Winkel zum 0:1 ins leere Tor einschob.
Paderborn findet die perfekte Antwort
Paderborn musste sich kurz schütteln, erholte sich von dem Gegentreffer jedoch erstaunlich gut – und fand nur wenig später die perfekte Antwort: Einmal mehr schüttelte der fleißige und bewegliche Filip Bilbija mit einem starken ersten Kontakt im Mittelfeld seinen Gegenspieler ab. Sein optimal gespielter Steilpass fand den durchgestarteten Koen Kostons, der blitzsauber ins linke Torwarteck vollendete. Es war Kostons zweiter Treffer im SCP-Trikot. Mit 1:1 ging es also in die Kabine.
Die zweiten 45 Minuten starteten mit einem doppelten Alu-Treffer für den SCP: Erst legte Leipertz den Ball von links in den Strafraum, wo erneut Kostons gut stand. Seine Direktabnahme landete am Querbalken (46.). Wenig später setzte sich Bilbija wieder stark über links durch, zog direkt ab und scheiterte am rechten Pfosten (52.). Mitte des zweiten Durchgangs kam zunächst Sirlord Conteh ins Spiel. Nur wenig später musste „Sissi“, der sich bei einem Sturz auf die Bande wehgetan hatte, wieder vom Feld. Für ihn kam Aaron Zehnter und Ilyas Ansah machte für Leipertz weiter (69.).
Bilbija krönt seine Leistung und lässt den SCP jubeln
Nach einem ereignisreichen Start beruhigte sich die Partie in Halbzeit zwei insgesamt deutlich. Beide Mannschaften versuchten viel, wobei Paderborn weiterhin die bessere Mannschaft sein sollte. Die allermeisten Aktionen verpufften jedoch ohne Gefahr.
Doch das Paderborner Engagement zahlte sich doch noch aus: Der eingewechselte Zehnter bediente Bilbija maßgeschneidert, der vor dem Kasten cool blieb und zum 2:1 einnetzte (82.). Mit dem Treffer krönte Bilbija eine ganz starke Leistung an diesem Abend. In der Schlussphase der Partie kämpfte der SCP leidenschaftlich um den Dreier und brachte den Sieg am Ende verdient über die Bühne.