Die Zahlen stimmen: SC Paderborn ist weiter auf Wachstumskurs

Paderborn. Das Punktekonto des SC Paderborn ist derzeit trotz der jüngsten 0:4-Heimpleite gegen Kiel recht gut gefüllt. Und auch finanziell sieht es für den OWL-Zweitligisten richtig gut aus. So kann der SCP bei der Mitgliederversammlung am Montagabend zum vierten Mal in Folge einen operativen Gewinn verkünden. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2022/23 zum dritten Mal in Folge zweistellige Wachstumszahlen erzielt. So stieg der Umsatz der Kapitalgesellschaft auf Aktien (KGaA) im Vergleich zur Zweitliga-Spielzeit 2021/22 um satte 14,6 Prozent auf 34 Millionen Euro. Für den SCP ist das ein neuer Zweitliga-Rekordumsatz. Zum Vergleich: In der Saison 2020/21 hatte der Umsatz noch bei 25,2 Millionen Euro gelegen. Der operative Gewinn betrug im Geschäftsjahr 2022/23 wie schon 2021/22 rund 1,4 Millionen Euro. Das Eigenkapital stieg damit von 6,15 auf 7,52 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote von 40 auf 47 Prozent. Zweistellige Wachstumsraten wurden hierbei auch in den Bereichen VIP, Sponsoring und Merchandising verbucht. &bdquo;Die Bäume wachsen aber leider nicht in den Himmel. So langsam stoßen wir an Kapazitätsgrenze“, sagt SCP-Finanz-Geschäftsführer Ralf Huschen und prognostiziert mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr: &bdquo;Ich bezweifle, dass wir in dieser Saison noch einmal ein zweistelliges Wachstum hinbekommen. Aber wir strengen uns an.“ Auch die Kosten steigen Zudem erklärt Huschen, dass der SCP auch in der aktuellen Spielzeit finanziell &bdquo;solide unterwegs“ sei. &bdquo;Wir sind nach wie vor schuldenfrei“, betont der Finanzchef, dessen Klub in den vergangenen vier Jahren einen operativen Gewinn von 15,2 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Der Großteil davon (11,2 Millionen Euro) entfällt dabei auf die Erstliga-Saison 2019/20. Allerdings drehten die Paderborner auch an der Kostenspirale. Die Personalaufwendungen, zu denen auch die Spielergehälter für die Profis und die U21 zählen, stiegen beispielsweise in der Saison 2022/23 um gut 2,5 Millionen Euro auf knapp 16 Millionen Euro. Auch die sogenannten &bdquo;sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ legten um 2,15 Millionen Euro zu. Darin enthalten sind unter anderem Kosten für Weiterverkaufsbeteiligungen, Berater-Honorare, aber auch Investitionen in den Stadionumbau, an denen sich die KGaA beteiligte. Zudem stiegen die Ausgaben für Geschäftsstelle und Nachwuchsbereich. &bdquo;Wir müssen auch in Menschen investieren, die das Umsatzwachstum generieren“, sagt Huschen. Der SCP zählt hierbei inzwischen - inklusive Teilzeitkräfte und Minijobber - etwa 250 Mitarbeiter. &bdquo;In den Steigerungsraten werden wir in den nächsten Jahren aber wohl nicht investieren können“, erklärt der Finanz-Geschäftsführer mit Blick auf die Gesamtaufwendungen. U23-Akteure bringen bares Geld ein Denn wenn TV-Gelder, Ablösesummen oder DFB-Pokalprämien einmal nicht so üppig sprudeln sollten, steht in der Jahresbilanz auch schnell ein Minus zu Buche. Im Geschäftsjahr 2022/23 trugen beispielsweise die Verkäufe von Ron Schallenberg und Julian Justvan zum positiven Ergebnis bei. Doch letztlich ist der SCP vor allem von den TV-Geldern abhängig, die 2022/23 mehr als die Hälfte des Gesamt-Etats ausmachten. &bdquo;Wir versuchen schon stets, im Kostenrahmen zu bleiben. Und bei einigen Investitionen sind wir auch in Vorleistung gegangen“, so Huschen. Auf der Einnahmenseite verspricht sich der SCP-Finanzchef in dieser Saison noch höhere Erlöse aus einer speziellen Säule der TV-Gelder-Verteilung. So werden die Erst- und Zweitligisten für die Einsatzzeiten deutscher U23-Akteure honoriert. 2022/23 erhielt der SC Paderborn dafür 1,6 Millionen Euro. Und dank der Spielminuten, die Talente wie Ilyas Ansah, Mattes Hansen, Laurin Curda, Martin Ens oder Aaron Zehnter sammeln, dürfte sich dieser Betrag in dieser Saison noch einmal deutlich steigern. &bdquo;Das ist eine wichtige Ertragssäule, von der ich ein großer Freund bin“, betont Ralf Huschen.

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