Paderborns „Abwehrbüffel“ nimmt einen Neustart in Angriff

La Nucia/Paderborn. Die Zeiten, in der Jannis Heuer als Perspektivspieler galt, sind längst vorbei. In seiner dritten Zweitligasaison wollte der 24-jährige Innenverteidiger des SC Paderborn endgültig in den Kreis der etablierten Leistungsträger aufrücken. Der Plan ging bislang nicht auf, denn in der Hinrunde wurde Heuer gleich mehrfach unsanft ausgebremst. &bdquo;Ich sehe das neue Jahr daher als Neubeginn“, sagt der SCP-Akteur, der am Freitagnachmittag mit seinem Team das Trainingslager-Domizil im spanischen La Nucia bezog. Dort will auch Heuer in den nächsten sieben Tagen die Grundlagen für eine erfolgreiche Rückrunde schaffen. &bdquo;Ich habe Lust aufs Trainingslager. Gutes Wetter, tolle Bedingungen, ein schönes Hotel“, sagt der aus Großburgwedel stammende 1,90-Meter-Mann, den Trainer Lukas Kwasniok gerne als &bdquo;Abwehrbüffel“ bezeichnet. Doch eben jener Büffel sollte im Jahr 2023 diverse Blessuren erleiden. Der Ehrgeiz ist mitunter zu ausgeprägt Los ging’s mit einem Muskelfaserriss im März. Beim Saisonfinale gegen Nürnberg erlitt Heuer Ende Mai einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk. Im September sorgten Adduktorenprobleme für eine Zwangspause, die deutlich länger als erwartet ausfallen sollte. Heuer stieg zu früh wieder ins Training ein, zog sich im rechten Adduktorenbereich eine schwere Muskelverletzung zu und fiel insgesamt zehn Wochen aus. Ergebnis: In der aktuellen Zweitliga-Spielzeit stehen bislang erst acht Einsätze zu Buche. &bdquo;Ich versuche jetzt, an den Stellschrauben zu drehen, die ich beeinflussen kann. Ich werde noch mehr auf meinen Körper hören, viel schlafen, gesund essen, möglichst gut regenerieren“, erklärt der 24-Jährige und fügt an: &bdquo;Mitunter muss ich wohl auch meinen Ehrgeiz, immer mehr machen zu wollen, ein wenig zügeln. Aber manchmal ist es einfach Pech. Gegen einen Bänderriss mit Gegnerkontakt kannst du nicht viel machen.“ In den nur acht Liga-Einsätzen brachte Heuer das Kunststück fertig, fünf Gelbe Karten zu kassieren. Der &bdquo;Abwehrbüffel“ fehlte daher beim Hinrundenfinale gegen Rostock (3:0). Dabei ist der SCP-Verteidiger eigentlich nicht als Rauhbein bekannt. In seinen ersten 45 Zweitligaspielen hatte er beispielsweise nur zwei Gelbe gesehen. Kurztrip nach New York &bdquo;Aber wenn man langsamer wird, muss man halt mehr treten“, witzelt Heuer. Letztlich seien aber auch die besagten Verwarnungen das Ergebnis einer Verkettung von unglücklichen Umständen gewesen. Heuer ist jedenfalls guter Dinge, dass er nicht zu einem neuen Klaus Gjasula mutiert. Sein größter Wunsch für 2024 ist wenig verwunderlich. &bdquo;Ich möchte verletzungsfrei durchs neue Jahr kommen“, betont der 24-Jährige. Und das ursprüngliche persönliche Saisonziel bleibt bestehen. &bdquo;Ich möchte eine gute Rolle in der Mannschaft spielen und dem Team helfen“, sagt Heuer, der in der Winterpause unter anderem auf einem Kurztrip nach New York entspannte. Immerhin: Die 27 Punkte aus der Hinrunde waren auch für den Innenverteidiger mehr als ein Trostpflaster. Die Ausgangsposition für die zweite Saisonhälfte ist nicht die schlechteste. Bei der Frage, wohin die Reise des SCP gehen könnte, hält sich Heuer aber bedeckt. Dem Traumstart folgen Rückschläge &bdquo;Ich tue mich schwer mit Prognosen. Die 2. Liga ist verrückt, da kann alles passieren. Zwischendurch steckten wir schon im Abstiegskampf, jetzt wird schon wieder über Rang drei geredet. Wir tun gut daran, von Spiel zu Spiel zu denken“, erklärt der Abwehrrecke. &bdquo;Ich hoffe aber auf einen ähnlich guten Rückrundenstart wie 2023“, ergänzt Heuer. Damals gewann der SCP die ersten vier Ligaspiele im neuen Jahr. Heuer stand in allen vier Partien in der Startelf, schoss obendrein zwei Tore und avancierte beim 1:0-Heimsieg gegen Kaiserslautern zum Matchwinner. Es war ein Traumstart in ein Jahr, dass für den &bdquo;Abwehrbüffel“ dann aber einige Rückschläge zu bieten hatte.

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