SC Paderborn verliert nach schwacher erster Hälfte gegen Nürnberg

Paderborn. Nach den beiden Auswärtssiegen, die der SC Paderborn zuletzt in Baden gefeiert hatte, kassierte der OWL-Zweitligist am Samstag in der heimischen Home-Deluxe-Arena einen herben Dämpfer. So erlitt der SCP aufgrund einer desolaten ersten Hälfte eine letztlich verdiente 1:3 (0:3)-Heimpleite gegen den 1. FC Nürnberg. Die durchaus ansehnliche Aufholjagd in Durchgang zwei war nicht mehr belohnt worden. Im Vergleich zum 3:0-Sieg in Karlsruhe gab es drei Startelfänderungen bei den Hausherren. Robert Leipertz ersetzte Florent Muslija (Länderspielreise). Der wiedergenesene Mattes Hansen durfte für Niclas Nadj von Beginn an an. Und Felix Platte rückte für Sirlord Conteh in die Anfangsformation, in der die Dreier-Abwehrkette um Curda, Kinsombi und Musliu unverändert blieb. Die Mittelfeldreihe bildeten Obermair, Hansen, Klefisch und Leipertz. Platte, Grimaldi und Bilbija wirbelten im Angriff, wobei Bilbija als umtriebiger Störenfried hinter den Spitzen die Gäste-Defensive nerven sollte. Jannis Heuer und Maximilian Rohr (beide Trainingsrückstand) sowie Max Kruse (Nackenprobleme) fehlten dagegen im Paderborner 20er-Kader, in den die Sturmtalente Ilyas Ansah und Moritz Flotho rückten. Erste Halbzeit: Ein Albtraum für Paderborn Vor 12.249 Zuschauern entwickelte sich eine erste Halbzeit, die für die Hausherren zum Albtraum geriet. Gegen spielstarke Gäste bekam der SCP von Beginn an keinen Zugriff. Fast jeder Paderborner Ballverlust mündete in einer FCN-Chance, weil die spielstarken Nürnberger schnörkellos nach vorne spielten und im Mittelfeld auf wenig Gegenwehr trafen. Schon nach drei Minuten verzeichneten die Gäste durch Rechtsverteidiger Jan Gyamerah die erste Torgelegenheit. In Minute acht stand es dann 0:1. Can Uzun, Kanji Okunuki und Nathaniel Brown ließen die rechte Paderborner Seite ganz schlecht aussehen. Brown flankte flach in die Mitte. Dort konnte SCP-Verteidiger David Kinsombi das Unheil nicht verhindern, denn Jens Castrop netzte per Direktabnahme zur Gästeführung ein. Es folgte die beste Phase der Gastgeber, die sich allerdings als kurzes Strohfeuer erweisen sollte. Leipertz schoss zunächst ans Außennetz (11.). Dann kam der einschussbereite Muslija-Ersatz nach einem feinen Angriff über Bilbija und Platte nicht ans Spielgerät (13.). Bemitleidenswerter SCP-Torwart Dann aber waren wieder die Nürnberger an der Reihe. Gyamerah scheiterte aus halblinker Position an SCP-Keeper Jannik Huth, ehe sein Nachschuss von Visar Musliu geblockt wurde (24.). Anschließend verhinderte Huth gegen Uzun, der einen Doppelpass mit Castrop gespielt hatte, das 0:2 (32.). Dazwischen segelte Bilbija in Minute 29 haarscharf unter einer Hansen-Ecke hindurch und damit am 1:1 vorbei. Doch gefährlich wurde es vor allem vor dem Tor der Hausherren. Castrop fand zwei Mal seinen Meister in Huth (35./38.), doch in der 39. Minute war auch der bemitleidenswerte SCP-Torwart machtlos. Nach Zuspiel von Uzun zog Okunuki an Huth vorbei, um zum 0:2 einzuschieben. Drei Minuten später hätte Bilbija auf 1:2 verkürzen können. Der SCP-Akteur drehte sich mit Ball einmal um die eigene Achse, scheiterte aber an FCN-Keeper Christian Mathenia. Stattdessen stand es nach 44 Minuten 0:3. Benjamin Goller setzte sich auf der rechten Seite gegen Kinsombi durch und passte nach innen. Dort zog Lukas Schleimer direkt ab. Huth parierte, doch Schleimer drückte den Abpraller über die Linie. Kwasniok wechselt zur Pause dreifach Lukas Kwasniok musste reagieren und nahm zur Pause einen Dreifachwechsel vor. Marcel Hoffmeier, Niclas Nadj und Sebastian Klaas kamen für Laurin Curda, Robert Leipertz und Mattes Hansen. Der SCP schien nun endlich etwas Spielkontrolle zu haben, doch in der 52. Minute erzielten die Nürnberger mit ihren ersten Angriff der zweiten Hälfte das vermeintliche 0:4. Das bärenstarke Geburtstagskind Can Uzun, das am Samstag seinen 18. Geburtstag feierte, hatte den Ball im zweiten Versuch über die Linie gestochert. Teamkollege Schleimer hatte sich zuvor allerdings ein klares Handspiel geleistet. Schiedsrichter Nicolas Winter entschied zunächst dennoch auf Tor, wurde aber vom VAR zurückgepfiffen. Und so stand es weiter 0:3. Und der SCP machte nun Druck. Bilbija hatte nach Obermair-Flanke eine glänzende Kopfballchance, bekam aber nicht genügend Druck hinter den Ball (56.). Adriano Grimaldi schoss sich derweil nach Obermair-Hereingabe selbst an (58.). Sekunden später forderten die Hausherren nach einem vermeintlichen Foul an Grimaldi Elfmeter, doch die Pfeife von Nicolas Winter blieb stumm. Und das war diesmal auch korrekt. Rote Karte für Nürnberger Castrop In der 61. Minute stand der Referee erneut im Mittelpunkt. So zeigte Winter dem Nürnberger Castrop die Rote Karte. Der Torschütze zum 0:1 hatte sich ein grobes Foul an Klaas geleistet. Der SCP spielte somit fortan in Überzahl. Und FCN-Coach brachte mit Handwerker für Uzun einen zusätzlichen Defensivspieler. Die Gäste standen nun tief in der eigenen Hälfte. Paderborn suchte die Lücken, hatte aber weiterhin kein Glück im Abschluss. So verpasste der emsige Bilbija in der 68. Minute nach Nadj-Ecke und Grimaldi-Kopfball aus knapp zwei Metern das 1:3. 120 Sekunden scheiterte Platte nach Grimaldi-Steckpass am herausgeeilten Mathenia. SCP-Coach Kwasniok verstärkte noch einmal die Offensive und brachte Sirlord Conteh für Kai Klefisch (71.). Die nächste Chance aber hatte Obermair, der Mathenia mit einem Schlenzer vor Probleme stellte (75.). Dann lenkte Nürnbergs Keeper einen Bilbija-Flugkopfball über die Latte. Doch die anschließende Obermair-Ecke köpfte Grimaldi zum inzwischen überfälligen 1:3 (78.) ins lange Eck. SCP setzt auf totale Offensive Der SCP musste nun auf totale Offensive setzen. Ilyas Ansah ersetzte Visar Musliu (85.). Und Kinsombi hatte nach Grimaldi-Vorarbeit die nächste dicke Torgelegenheit. Doch der 27-Jährige drosch das Leder übers Nürnberger Gehäuse (88.). Grimaldi köpfte dann nach Kinsombi-Flanke aufs Tor, doch Mathenia war einmal mehr zur Stelle (90.). Es folgte eine siebenminütige Nachspielzeit, in der ein Nadj-Schuss am Pfosten vorbeistrich (90.+3). Auch ein Ansah-Solo führte nicht zum Erfolg (90.+4). So blieb es beim 1:3. Und unterm Strich geht der Nürnberger Sieg trotz der Paderborner Leistungssteigerung in Hälfte zwei auch vollauf in Ordnung. Nun geht es erst einmal in die dritte Länderspielpause der Saison, ehe der SCP ins Saarland reist. Dort steht am Samstag, 25. November, das Gastspiel bei der SV Elversberg (13 Uhr) auf der Agenda. Das wird keine leichte Aufgabe, denn der Aufsteiger holte am Freitag mit einem 2:1-Sieg auf Schalke seine Saisonzähler 19 bis 21. Ein Vorhaben, das dem SCP am Samstag gründlich misslang. Das Spiel zum Nachlesen im "NW"-Ticker:

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